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Bericht von Wilhelm Maier |
Am Samstag, 9. August 2014, wurde der Große Österreichische Zapfenstreich von der Militärmusik Tirol aufgrund des Regenwetters in der Stadtpfarrkirche Wörgl aufgeführt.
Mit einem zweitägigen Fest wurde am vergangenen Wochenende in Wörgl ein dreifaches Jubiläum des Kameradschaftsbundes begangen: Einmal feierte die Wörgler Kameradschaft ihr 90jähriges Bestehen und zum Anderen wurde zugleich das 50. Bezirksfest des Bezirksverbandes Kufstein der Kameradschaft und die 30. Landeswallfahrt des Tiroler Kameradschaftsbundes durchgeführt.
Den Auftakt bildete am Samstag der Große Österr. Zapfenstreich, aufgeführt von der Militärmusik Tirol unter der Stabführung von Obstlt. Hannes Abfolterer. Auf Grund des starken Regens entschloss sich Hermann Hotter (Präsident d. Tir. Kameradschaftsbundes) kurzerhand nach Absprache mit dem Wörgler Stadtpfarrer Theo Mairhofer, den Zapfenstreich in der Kirche aufführen zu lassen, was vermutlich noch nie da war.
Eine Reihe von Vertretern des öffentlichen Lebens wie der Politik und Wirtschaft waren der Einladung gefolgt, unter den Ehrengästen waren u. a. auch die beiden Wörgler Vizebürgermeister Evelin Treichl und Andreas Taxacher, der Wörgler Stadtrat Daniel Wibmer und Militärkommandant Generalmajor Herbert Bauer.
Die Militärmusik Tirol bot in der Kirche ein Schauspiel sondergleichen mit enormener klanglichen Qualität und spielte im Anschluss im Innenhof der Stadtpfarrkirche noch einige Traditionsmärsche, unter großem Beifall des Publikums. Von Regen war dabei keine Spur mehr.
Beim Festakt am Sonntag: Abschreiten der Ehrenformationen durch Kameradschaftsbund-Präsident Hermann Hotter und LH Günther Platter und Festmesse in der Stadtpfarrkirche Wörgl.
Festakt mit Landeshauptmann
Nach dem Großen Österreichischen Zapfenstreich am Samstag ging am Sonntag die Festaktivität weiter mit einem großen Einzug in die Pfarrkirche, einer Kranzniederlegung, einem Defilee aller teilnehmenden Traditionsvereine sowie einem abschließenden Konzert der Stadtmusikkapelle Wörgl und der BMK Bruckhäusl.
Im Vorfeld gab es eine standesgemäße Meldung an den Landeshauptmann Günther Platter. Im Anschluss an die festliche Messe, gelesen vom Wörgler Stadtpfarrer Dechant Theo Mairhofer fand die Kranzniederlegung am Kriegerdenkmal für die Gefallenen des ersten und zweiten Weltkrieges durch LH Günther Platter statt. Über eintausend Vertreter verschiedenster Traditonsvereine waren aus nah und fern nach Wörgl gekommen, um dieser Feierlichkeit bei zu wohnen, auch politische Vertreter aus Land, Bezirk und Stadt nahmen am Festakt teil.
Kranzniederlegung durch LH Platter am Kriegerdenkmal der Gefallenen des Ersten und Zweiten Weltkrieges. Der Festumzug führte über die Salzburgerstraße zum Festplatz in der Tiefgarage des m-preises.
Nach der Kranzniederlegung gab es einen Vorbeimarsch und eine dementsprechende traditionsgemäße Defilierung. Im Anschluss an den offiziellen Teil sorgten die beiden Bundesmusikkapellen von Bruckhäusl und Wörgl noch für gute Stimmung.
Aus der Geschichte des Kameradschaftsbundes
Heimkehrer des Ersten Weltkrieges gründeten am 16. August 1924 im GH „Neue Post“ in Wörgl die „Kriegervereinigung Wörgl“. Nicht, um die Kriegsgeschehnisse zu verherrlichen, sondern um künftigen Generationen auf die Schrecken des Krieges hinzuweisen und die Kameradschaft, die sie auf dem Felde erlebten, weiterzupflegen. Erstmals rückte die Kriegervereinigung am 31. August 1924 zu einem Gottesdienst zu Ehren der Gefallenen und verstorbenen Kameraden in der Gemeinde aus. Im Februar 1930 wurde einstimmig entschieden, dass man dem Landesverband Tirol beitritt. Die Kriegerdenkmalweihe am 13. Mai 1928 dürfte die größte Festlichkeit zwischen den beiden Weltkriegen in Wörgl gewesen sein. Die Wiedergründung der Heimkehrervereinigung nach dem Zweiten Weltkrieg erfolgte am 21. Jänner 195, wobei zugleich auch der neue Name „Kriegerkameradschaft Wörgl" festgelegt wurde. 40 Jahre nach der Vereinsgründung, bei einem Festabend am 16. August 1964, konnte die Vereinigung unter dem verdienten Ehrenobmann Anton Graus feststellen, dass sie jederzeit ihren Pflichten und Zielen treu geblieben ist. Seit April 1994 steht nun Hermann Hotter dem Verein als Obmann vor, Hotter ist zugleich auch Präsident des Tiroler Kameradschaftsbundes.
Aus den Ansprachen der zahlreichen Ehrengästen, die nach der Heiligen Messe ihre Grußworte überbrachten, ging eines klipp und klar hervor - der Wunsch nach einem starken und zeitgemäßen Bundesheer. Die Verantwortlichen, ob Politik oder Generalität sollten sich endlich zusammensetzen und für eine moderne Heeresreform grünes Licht geben.
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Bilder und Text: Wilhelm Maier