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Samariterbund Tirol: Landeskatastrophenübung 2014 Ellmau am 11.10.2014 |
Die Einsatzkräfte des Samariterbundes warten auf den Einsatzbefehl. Die Bergung von den Liftsesseln erfolgte teils durch die Feuerwehr mittels Drehleiter.
Die Planung der verschiedensten, durchaus realistischen Szenarien, die den Teilnehmern ihr ganzes Können abverlangten, hatte ASB-Landesrettungskommandant Robert Lauf in enger Zusammenarbeit mit dem Ellmauer Feuerwehrkommandant Bernhard Moser übernommen.
So mussten gleich zu Beginn mehrere Liftbenützer, die nach einem technischen Defekt der Hausbergbahn vom Sessel gesprungen waren, von den Rettungs- und Notarztteams vor Ort versorgt und teils mit dem ÖAMTC Hubschrauber abtransportiert werden. Gleichzeitig begann die Bergrettung Scheffau zusammen mit den Feuerwehren aus Söll und Ellmau an die 60 "Urlauber" von den Liftsesseln zu bergen, während Kriseninterventionsteams des Samariterbundes am Boden bereitstanden, um keine Panik aufkommen zu lassen und vor allem um die Kinder zu beruhigen. Eine Liftbenützerin war nach dem Sprung verletzt im Schock davongelaufen, worauf ein Mantrail-Suchhund der ASB Rettungshundestaffel angefordert wurde. Dieser folgte dem Geruch, den er von einem verloren gegangenen Halstuch der Vermissten aufnahm, knapp 1,5km Richtung Weißachgraben, wo die Frau dann in unwegsamen Gelände aufgefunden und anschließend von Rettungskräften geborgen wurde.
Schon gleich wurde die Einsatzleitung erneut gefordert, nachdem ein Brand mit eingeschlossenen Personen auf der Ledereralm gemeldet wurde. Mit einem zusätzlichen Hubschrauber der Polizei konnten sehr rasch Atemschutzteams sowie Notarzt und Rettungsleute zur Alm geflogen werden, um die Erstmaßnahmen einzuleiten, während weitere Kräfte der Feuerwehren Ellmau und Scheffau sowie Rettungsteams des Samariterbundes und des Roten Kreuzes zum Einsatzort fuhren. Schwerstverbrannte, Personen mit Rauchgasvergiftung sowie ein bereits regungsloses Opfer, das reanimiert werden musste, galt es zu versorgen. Zudem meldeten die Geretteten, dass 2 Personen abgängig seien. Spezielle Flächensuchhunde der Rettungshundestaffel konnten diese dann im angrenzenden Waldgebiet unverletzt, aber geschockt, aufspüren.
Rettungshund „Arthus“ überwacht die Versorgung und den Abtransport der aufgefundenen Person. Bild Mitte: Notarzt und Sanitäter versorgen den eingeklemmten PKW Fahrer. Bild rechts: Vorbereitung zum Abtransport mit dem Hubschrauber.
Damit noch nicht genug: Ein Privat-PKW, der zum Brandherd zufahren wollte, kam von der Straße ab und stürzte in ein Bachbett. Zwei eingeklemmte Verletzte mussten mittels Bergeschere von der Feuerwehr befreit und von den Rettungs- und Notarztteams versorgt und abtransportiert werden.
Nach gut 3 Stunden waren alle Übungsszenarien, denen die Bürgermeister aus Ellmau und Scheffau interessiert beiwohnten, abgearbeitet.
Samariterbund Geschäftsführer Gerhard Czappek bedankte sich bei allen teilnehmenden Organisationen für deren tatkräftige Unterstützung und lobte die gute Zusammenarbeit. Bürgermeister Klaus Manzl aus Ellmau sowie Bezirksfeuerwehrkommandant Hannes Mayr waren sichtlich begeistert und freuten sich über den unfallfreien Verlauf der gut organisierten Übung.
Text und Fotos: Samariterbund Tirol