„Der Anteil der Junglehrer im Pflichtschulbereich hat sich in den in den vergangenen fünf Jahren fast vervierfacht“, verweist Bildungslandesrätin Beate Palfrader auf die ersten Erfolge hinsichtlich mehr Geschlechterparität im Schulwesen. Im elementarpädagogischen Bereich gebe es jedoch noch Aufholbedarf. Der Prägung von Rollenklischees und geschlechterspezifischen Stereotypen müsse bereits im vorschulischen und schulischen Bildungsbereich entgegengewirkt werden. Neben der geschlechtersensiblen Bildung komme der Berufsorientierung eine entscheidende Rolle zu. Aus diesem Grund soll sowohl im Unterricht, als auch bei Berufsorientierungsinformationen und -projekten ein Augenmerk auf Chancengleichheit gelegt werden.

„Die Berufswahl und damit auch die Arbeitswelt sind immer noch stark von traditionellen Geschlechterrollen geprägt. Für die Entwicklung von Geschlechtsidentität ist es aber wichtig, dass Kinder sowohl männliche als auch weibliche Vorbilder erleben. Der Boys‘ Day trägt dazu bei, dass junge Burschen weiblich dominierte Arbeitsfelder für sich entdecken“, unterstreicht  Frauenlandesrätin Christine Baur die Bedeutung dieser Aktion. Dies gelte insbesondere auch für Betreuungsberufe wie den der Pflege. „Kinder und Jugendliche müssen die Möglichkeit erhalten, ihre Interessen, Potenziale und Handlungsspielräume jenseits geschlechtsspezifischer Rollenzuschreibungen zu entwickeln und auszubauen“, sagt Baur.

In Tirol organisiert den österreichweiten Aktionstag des Sozialministeriums der Verein „Mannsbilder“.

Zahlen, Daten, Fakten:

• Im Gesundheits- und Sozialbereich arbeiten in Tirol ein Viertel Männer und drei Viertel Frauen.
• Im Kinderbetreuungsjahr 2013/14 waren 16 Männer als Pädagogen und 16 als Assistenten in Kindergärten, sechs Pädagogen und acht Assistenten in Kinderkrippen und 17 Pädagogen, 24 Assistenten und sechs Stützkräfte in Horten tätig. Unter den 200 Tiroler Tageseltern waren ausschließlich Tagesmütter.
• Derzeit unterrichten 5.328 Lehrerinnen und 1.673 Lehrer an den Tiroler Pflichtschulen. An den NMS sind 1.973 Pädagoginnen und 1.063 Pädagogen beschäftigt. An den Polytechnischen Schulen unterrichten 122 Frauen und 115 Männer. Unter den 495 Sonderschullehrerinnen sind 89 Männer. Auf 2.827 Volksschullehrerinnen kommen 406 Pädagogen.

Text: Land Tirol