(0)
Presseaussendung des Landes Tirol |
Bild links: Kulturlandesrätin Beate Palfrader (r.) mit Hildegard Reitberger, Obfrau des Stadttheater Kufstein. Bild rechts: LRin Palfrader mit Hildegard Reitberger (Obfrau Stadttheater Kufstein) und der Jury (v.li) bestehend aus Johannes Reitmeier (Intendant des Tiroler Landestheaters), Ekkehard Schönwiese (Theater Verband Tirol) und Schauspieler Helmuth A. Häusler.
25 Bewerbungen für den Tiroler Volksbühnenpreis wurden eingereicht. Eine elfköpfige Vorjury bestehend aus freiwilligen VertreterInnen der unterschiedlichen Sparten und Spielarten des nicht beruflichen Theaterlebens in Tirol traf die Vorauswahl. Die endgültige Entscheidung über die diesjährige Vergabe trafen Johannes Reitmeier, Intendant des Tiroler Landestheaters, Ekkehard Schönwiese vom Theater Verband Tirol und Schauspieler Helmuth A. Häusler. „Die Zuerkennung des Preises an das Stadttheater Kufstein spiegelt die zunehmende Bedeutung von Bühnenspielen in kleinen Besetzungen und auf alternativen Spielstätten wider“, betont LRin Palfrader.
2.456 Jahre alter Bühnenstoff topaktuell
Über 100 Jahre gibt es das Stadttheater Kufstein bereits. Die Bandbreite der Produktionen umfasst Komödien und Tragödien, Volksstücke und Klassiker der Weltliteratur wie das nun ausgezeichnete Stück. Das Drama des griechischen Dichters Sophokles entstand 442 vor Christus und erzählt vom Konflikt zwischen dem thebanischen Herrscher Kreon und Antigone, Tochter des Ödipus, die ihren im Krieg gefallenen Bruder Polyneikes trotz Verbots beerdigen will. „Antigone“ feierte im Februar in Kufstein Premiere und wurde im Rahmen des „TheaterNetz Tirol“ auch in Innsbruck, Imst, Thiersee und Fiss aufgeführt. Weitere Termine sind geplant.
Tiroler Preis ist österreichweit einzigartig
Der Tiroler Volksbühnenpreis wird seit 2012 alle zwei Jahre auf Vorschlag des Kulturbeirates für Literatur, Darstellende Kunst und Film oder einer von diesem eingesetzten Jury vergeben. Ausgezeichnet werden qualitätsvolle und innovative Projekte der Mitgliedsbühnen des Theater Verbandes Tirol. „Kleine, regionale Bühnen tragen maßgeblich zur kulturellen Vielfalt unseres Landes bei“, sagt die Kulturlandesrätin. „Mit der österreichweit einzigartigen Auszeichnung wird die Arbeit der nicht beruflichen Theatergruppen gewürdigt und ihre Weiterentwicklung unterstützt.“ 2012 ging die Landesauszeichnung an die Haller Gassenspiele.
„TheaterNetz Tirol“ fördert Austausch
Neben dem Volksbühnenpreis hat das Land Tirol gemeinsam mit dem Theater Verband 2012 das „TheaterNetz Tirol“ ins Leben gerufen. Das landesweite Gastspielnetzwerk vermittelt Ensembles und kleinen, regionalen Bühnen ohne Stammlokal und -publikum alternative Spielstätten wie Museen oder Gasthäuser. „Ziel ist es, bestehenden Bühnen und Spielgruppen Kooperationen zu erleichtern und den Austausch zwischen Stadt und Land, Amateuren und Profis zu fördern sowie Theaterschaffende zu vernetzen“, erklärt LRin Palfrader. 60.000 Euro stellt das Land Tirol dafür jährlich zur Verfügung.
Informationen zum Preis sind unter www.tirol.gv.at/kultur, zum Stadttheater Kufstein unter www.stadttheater-kufstein.at und zum Theater Verband Tirol unter www.theaterverbandtirol.at zu finden.
Aus der Jurybegründung:
Ausgewählt zur Prämierung wurde „Antigone“ des Stadttheaters Kufstein als mutiger Versuch, einen großen klassischen Stoff in die Form eines „Theaters im kleinen Raum“ zu bringen, minimalistisch in den Mitteln, also ohne Rampe, „back to the roots“ eines Theaterverständnisses, das auf die Überzeugungskraft durch die Darsteller setzt, also ohne Aufwand in der Ausstattung, ohne die Geschichte mit Effekten anzureichern.
Fotos und Text: Land Tirol/Antonia Pidner