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Familienhilfe und Freizeitangebot: Verein Vaterland in Wörgl
vero / 26.11.2014 18:58
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Wörgl  Soziales  Kultur  Verein  Freizeit  Vaterland  Familienhilfe 

 

Werner Hable (links) übernimmt als ehrenamtlicher Helfer künftig Aufgaben bei der Betreuung des Vereinsgeländes. Der Verein Vaterland stellt den "Saloon" gegen Spenden auch für Feiern zur Verfügung und bietet auf Spendenbasis anderen Vereinen die Benützung von mobiler Bar und Transporter an.

Stadtindianer, Holzfäller, Fischer, Biker –  Ernst Schiller scheint die Bedeutung seines Namens zu leben, ernst und schillernd. Der Ernst des Lebens traf den ehemaligen städtischen Bauhofmitarbeiter, der sich 2007 mit seinem eigenen Unternehmen Green Concepts als fahrender Hausmeister, Gärtner und Baumpfleger selbstständig machte, mit der Scheidung und damit Trennung von seinem Kind. Seit 12 Jahren kämpft er um das Recht, Vater zu sein,  Zeit mit seinem Kind  zu verbringen. Und er lernte Männer in ähnlichen schwierigen Lagen kennen. Scheidung bedeute vielfach „Kind weg, Geld weg und sozialer Abstieg“.

Die vielen leidvollen Erfahrungen waren für ihn Motivation, 2012 den Verein Vaterland ins Leben zu rufen. „Es geht darum, die Kinder zu schützen, damit sie nicht zur Waffe gemacht werden“, erklärt Ernst Schiller. Der Verein bietet einerseits Freizeitgestaltung für die Kinder, andererseits kostenlose Mediation und Rechtshilfe bei Sorgerechtsstreitigkeiten und hilft unbürokratisch und schnell bei Schicksalsschlägen wie Unfall, Krankheit, Jobverlust oder Todesfällen.

Der Verein Vaterland errichtete und betreut die Grillstation am Inntalradweg - wer grillen will, muss sich allerdings anmelden.

„Geld für Freizeitgestaltung fehlt nach Scheidungen oft. Wenn Väter am Wochenende ihre Kinder zu Besuch haben, können sie ihre Freizeit hier verbringen. Wir unterstützen sie auch mit Eintrittskarten fürs Schwimmbad oder andere Aktivitäten“, erklärt Werner Hable, der ab 28. November 2014 als ehrenamtlicher Saloon-Chef Obmann Ernst Schiller bei der administrativen Arbeit unterstützt und Ansprechpartner für Benützung von Saloon und Grillplatz ist. „Ab Dezember kann hier auch im Winter gegrillt werden“,  so Hable, wobei auf Wunsch auch Catering organisiert wird. „Wer Mitglied wird, kann hier gern gegen eine Spende für den Verein feiern“, erklärt Schiller und weist auf weitere Angebote an Wörgler Vereine hin: „Wir stellen unseren mobilen Bar-Wagen und künftig auch einen Transporter auf Spendenbasis zur Verfügung.“  Der Verein freut sich über Spenden ebenso wie über weitere ehrenamtliche Mithilfe.

Das Vereinslokal ist auch Sitz der neu gegründeten Perchtenpass, die als „Inn-Fuhr-Pass“ an die  Überfuhr erinnert und die Tradition der 1973 gegründeten Söckinger Pass nach altem Brauch aufgreift. Zurück zu den Wurzeln lautet das Motto der neuen Pass, die aus 12 Mitgliedern im Alter von 10 bis 55 Jahren besteht und von 4. bis 6. Dezember in Angath, Angerberg und Wörgl unterwegs sein wird. Am  7. Dezember gibt´s für alle Perchtenfans   von 7 bis 16 Uhr einen Frühschoppen am Vaterland-Vereinsgelände. An den Adventwochenenden lädt der Verein Vaterland zudem an allen Samstagen und Sonntagen jeweils von 15 bis 22 Uhr zum Weihnachtsmarkt.

Am ehemaligen Überfuhr-Gelände steht noch die Betonverankerung des Seiles. Ernst Schiller will die Überfuhr wieder aktivieren.

Zu Ernst Schillers Zukunftsplänen zählt,  die in den 1980er Jahren eingestellte Innfähre wieder in Betrieb zu nehmen. Erste Gespräche mit Grundbesitzern hat er bereits geführt, die mit den Behörden stehen noch aus. Und vor allem liegt ihm noch ein Thema besonders am Herzen: „Gewalt gegen Kinder, das macht mich fertig – das ist nicht zu tolerieren!“, so Schiller, der mit öffentlichen Aktionen zu mehr Sensibilität und Zivilcourage aufrufen will.

Weggeworfener Müll im Inn - Ernst Schiller will nächstes Jahr einen Anlauf starten, über die Aktion Sauberes Wörgl hinaus Schulen und Gleichgesinnte für Putzaktionen zu gewinnen. Das Vaterland-Vereinslokal mit Saloon und Freigelände ist auch Stützpunkt der neuen Inn-Fuhr-Perchtenpass, die sich mit traditionell geschnitzten Holzmasken ausstattete und nach altem Brauch auf Pyrotechnik verzichtet. Bild rechts: Ernst Habler und Vaterland-Obmann Ernst Schiller.