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Weihnachtsfest der Erd- und Höhlenmenschen in Kramsach am 14.12.2014 |
Im Kunstforum Troadkastn begrüßten am 14. Dezember 2014 Landesrätin Dr. Christine Baur und der Kramsacher Bildhauer Mag. Alois Schild zum "Weihnachtsfest für Erd- und Höhlenmenschen", das Christine Baurs Sohn mit "echt - a Fest für Hobbits?" kommentierte. Arbeiten des senegalesischen Künstlers Mamadou Ba befassen sich mit der Asyl-Thematik.
Zum zweiten Mal nahmen die Veranstalter vom Kunstverein Freunde zeitgenössischer Kunst Kramsach, von Karibu – Verein für Kultur und Sprachen und dem Freundeskreis Flüchtlingsheim Landhaus St. Gertraudi einen FPÖ-Polit-Sager als Aufhänger, um Zeichen dagegen zu setzen. „Wir sehen uns als Brückenbauer“, erklärte der Kramsacher Bildhauer Alois Schild und sieht die Politik in der Verantwortung. „Jesus sagte zu seinen Jüngern – werdet Menschenfischer“, bezog sich Schild auf eine Abbildung auf der ausgestellten Asafo-Fahne aus Ghana und stellte fest: „Angesichts von Lampedusa bekommt das heute einen ironischen Beigeschmack.“
Klangreise mit Lisa Schamberger (rechts) und Mona aus dem Sudan (Bild links). Mit Tiroler Weihnachtsweisen dabei: Fritz und Toni aus Kramsach. Bild rechts v.l. Alois Schild, künstlerischer Leiter des Kunstvereins Freunde zeitgenössischer Kunst, Karibu-Obfrau Brigitte Schild, Landesrätin Christine Baur sowie Bernhard Teißl-Mederer vom Freundeskreis Flüchtlingsheim Landhaus St. Getraudi (v.l.).
Was Menschen empfinden, die die Flucht übers Meer in ein vermeintlich besseres Leben überstehen und in Europa ankommen, zeigte Mamadou Ba aus Senegal mit der Installation „Asylant sein“. „Menschen auf der Flucht vor Krieg und Vertreibung sind hier laut Gesetz Menschen zweiter Klasse, obwohl es laut Gesetz keine Diskriminierung geben dürfte“, erklärte Landesrätin Dr.in Christine Baur und kritisierte u.a. die lange Dauer von Asylverfahren. Sie plädierte für eine Politik der Liebe anstatt einer Politik der Angst. Baur erzählte aber auch „Weihnachtsgeschichten“, die sich heute zutragen – wie jene des umstrittenen Flüchtlingsheimes in Thiersee-Landl: „Als der Bund die Flüchtlinge nach zwei Monaten woanders unterbringen wollte, ließ die Bevölkerung die Leute nicht mehr weg und suchte für sie Wohnungen im Dorf.“
Mit vereinten Kräften wurde das köstliche Buffet gestaltet. Bild Mitte: Karibu-Obfrau Brigitte Schild mit dem Künstler Mamadou-Ba (2.v.l.) und Mitgliedern der Trommelgruppe, rechts der senegalesische Trommelmeister Demba Diatta. Gefeiert wurde in der Galerie ebenso wie im Hof.
Zu einem Weihnachtsfest gehört natürlich auch Musik, deren Sprache alle Grenzen überwindet und überall auf der Welt verstanden wird. Lisa Schamberger von Arwinda lud mit dem Lied „wenn sich die Erde mit dem Himmel verbindet“ zu einer ganz besonderen Klangreise. Mona aus dem Sudan begleitete sie mit der Trommel beim Lied über Khartoum und den Fluss, der das Herz Afrikas mit der Welt verbindet. Das Kramsacher Duo mit Fritz Grömer an der Zugin und dem Trompeter Toni Dollinger interpretierte mit einem Hinweis auf die Flüchtlingsproblematik die Tiroler Weihnachtsweise „Wer klopfet an?“ und nach einer wahren Weihnachtsgeschichte einer Flüchtlingsfamilie sorgte der senegalesische Trommelmeister Demba Diatta mit seiner Trommelgruppe bestehend aus Menschen aus Senegal, Afghanistan und Mauretanien für ausgelassene, mitreißende Stimmung im Publikum, das begeistert mitsang und mitklatschte.
Richtig Spaß hatten nicht nur die Trommler, auch das Publikum. Weitere Bilder vom Weihnachtsfest für Erd- und Höhlenmenschen hier in der Galerie...
Der senegalesische Trommelmeister Demba Diatta (2.v.l.) mit den Trommlern aus Senegal, Afghanistan und Mauretanien.