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Bericht von Hermann Nageler |
vero / 17.12.2014 08:59
0 Wörgl Ghana Afrika Benefizkonzert Hilfsprojekt Cerwenka Grenzenlos-helfen Krankenstation |
„Den Schwächsten eine Chance geben...“ Elisabeth Cerwenka und ihre Afrika-Mission
Elisabeth Cerwenka hat ihr Herz an Afrika verloren. Die ehemalige Sandoz-Mitarbeiterin engagiert sich für mittellose Kinder und Familien in der Proivinz Ntronang in Ghana. Seit mittlerweile zehn Jahren betreibt sie ihr Projekt „Grenzenlos helfen“.
Die Not ist unbeschreiblich
Alles beginnt im Juli 2004: Elisabeth Cerwenka lernt auf einer Afrika-Reise die Missionsstation Ntronang in Ghana kennen. Ein Besuch, der sich ins Herz eingräbt. „Diese erste Begegnung mit diesen Menschen ist mir unheimlich nahe gegangen, und ich habe sofort gewusst: Da komm´ ich wieder her“, erinnert sich die Wörglerin. Sie bricht im August 2006 wieder nach Ghana auf. Vier Wochen verbringt sie in Ntronang, kümmert sich um die Kinder, besucht die 17 Außenstationen, geht in die Kindergärten und Schulen. Die Not, die sie dort sieht, ist unbeschreiblich: „Die Kinder sind am Morgen schon hungrig, aber oft gibt es ganz einfach nichts zu essen.“ Die Eltern sind verzweifelt: „Ein Vater hätte mir tatsächlich seine 18 Monate alte Tochter mitgegeben!“
Ende Dezember 2004 geht´s wieder nach Ghana. Diesmal mit zwei Koffern voll „Weihnachtsgeschenken“: Farben, Spielzeug, Süßigkeiten... Und mit einem Kuvert: 8.500 Euro hat sie bei einer privaten Spendenaktion in ihrem Umkreis zusammen getragen. Geld, mit dem man dort kleine Welten bewegen kann.
Ein Container voll Hilfsgüter
2005 das nächste Projekt. Diesmal passen die Geschenke nicht mehr in zwei Koffer, diesmal braucht es einen 14 Meter langen Container. Elisabeth Cerwenka initiiert eine Spendenaktion, deren Erfolg sie fast sprachlos macht. Ende Mai türmen sich in Wörgl Tonnen von Hilfsgütern.
Eine neue Schule...
Das erste Großprojekt startet Elisabeth Cerwenka im Jahr 2010: Der Erweiterungsbau der „Presby Basic School“. Ein finanzieller Kraftakt, der rund 33.000 Euro erfordert. 2011 war das ehrgeizige Projekt abgeschlossen: Die Schule wurde am 10. Juni feierlich eröffnet.
... und eine neue Krankenstation
Nach wie vor katastrophal ist die medizinische Versorgung in Ntronang. 2012 hat Elisabeth Cerwenka deshalb ein noch größeres Projekt initiiert: die Errichtung einer Krankenstation. Die Arbeiten wurden heuer begonnen, gehen auch gut voran, allerdings wird sich der Bau empfindlich verteuern: Preissteigerungen beim Material und unerwartete Probleme mit dem sumpfigen Boden verursachen erhebliche Mehrkosten.
Jeder gespendete Euro kommt an
Auch am Beginn des zweiten Jahrzehntes gilt für Elisabeth Cerwenka wie am ersten Tag: „Jeder einzelne Euro, der hier gespendet wird, kommt tatsächlich bei den Menschen in Ntronang an. Es gibt noch viel zu tun, deshalb bin ich weiter für jede finanzielle Hilfe dankbar, die dazu beiträgt, einige Schicksale in Ntronang ein wenig erträglicher zu gestalten und jetzt aktuell den Bau der neuen Krankenstation zu finanzieren. Von ganzem Herzen danke ich nach zehn bewegten und bewegenden Jahren allen Menschen, die mich auf diesem Weg begleiten!“
Benefizkonzert im Festspielhaus Erl
Bemerkenswert: Bis heute hat Cerwenka über 162.000 Euro für Ntronang gesammelt und auch schon investiert! Finanziert werden die Projekte in Ghana hauptsächlich über die Einnahmen bei Benefizkonzerten.
Ein solches Konzert steht nun unter Mitwirkung von Franz Posch am 10. April 2015 erstmals im neuen Festspielhaus Erl auf dem Programm. „Hans Peter Haselsteiner hat mir dieses Möglichkeit eröffnet und hat das Festspielhaus kostenlos für dieses Konzert zur Verfügung gestellt“, freut sich Cerwenka. Mit Franz Posch hat sie noch dazu Österreichs bekanntesten Volksmusikanten als Moderator gewonnen. Der freut sich schon auf ein villes Haus. Denn: „In Erl werden nicht weniger als 80 Mitwirkende auf der Bühne stehen – das wird ein großartiger Abend“. Mit dabei: die Tanzlmusi „Innbrüggler“ aus Hall, der 4-Klang aus der Wildschönau, die Inntaler Sänger, die Hinterberger Soatnmusi, die „Stualausmusig“aus dem Zillertal, die Geschwister Konzett sowie die Bundesmusikkapelle Erl.
Die Karten kosten je nach Kategorie 25 bis 45 Euro und sind im Festspielhaus Erl sowie online über www.tiroler-festspiele.at erhältlich.
Tel. Info 05373/81 000 20, Öffnungszeiten Mo-Fr 9-12 und 14-17 Uhr.
Eine ausführliche Schilderung der Arbeit von Elisabeth Cerwenka in Afrika lesen Sie hier - pdf-Dokument downloadText: Hermann Nageler