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Beschluss aus dem Wörgler Gemeinderat am 26.3.2015 |
vero / 27.03.2015 10:09
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Das langfristige Ziel der Stadtgemeinde Wörgl ist bis 2025 die Strom- und Wärmeenergieversorgung der Stadt aus erneuerbaren Energieträgern zu sichern. Mit dem 2008 gegründeten Programm "Wörgl - unsere Energie" soll das energiepolitische Ziel der autonomen Versorgung erreicht werden. Stadtwerke-Geschäftsführer Reinhard Jennewein legte am 26. März 2015 dem Wörgler Gemeinderat das Energiejahresprogramm 2015 zur Beschlussfassung vor. Die Stadtwerke streben damit die höchst Auszeichnung für e5-Gemeinden an, den European Energy Award Gold. Beim Audit 2014 konnte die Stadt bereits 73 % der dafür erforderlichen 75%-Marke erreichen. "Mit konsequenter Umsetzung der geplanten Maßnahmen erreichen wir dieses Ziel", so Jennewein.
Das Energiejahresprogramm erhielt vom Aufsichtsrat der Stadtwerke mittels Umlaufbeschluss bereits grünes Licht. Bedenken zum geplanten Wasserkraftwerk Egerndorf meldete Grün-GR Mag. Alexander Atzl an, der sich nach dem aktuellen Stand des Projektes und den bisher aufgewendeten Kosten erkundigte.
"Am 5. Februar 2015 fand die Wasser- und naturschutzrechtliche Verhandlung statt. Seitens des Naturschutzes wurde bereits ein O.k. gegeben, der Bescheid ist aber den Wasserrechtsbescheid gekoppelt", so Jennewein. Für diesen habe man noch "Hausaufgaben" in Form von Verhandlungen mit drei Grundeigentümern auf Wörgler Gemeindegebiet zu erledigen, intensive Gespräche dazu folgen nächste Woche. Zur Parteienstellung der Gemeinde Kirchbichl erklärte Jennewein, dass die vorgebrachten Argumente die Umsetzung des Kraftwerkes nicht unmöglich machen und mit Themen wie Hochwasserschutz und Grundwasserhaushalt allgemeiner Natur waren, die unabhängig vom Kraftwerksbau bestehen. Auch hier werde es weitere Gespräche geben. Für Gutachten und Planungen wurden bisher 250.000 Euro ausgegeben. Die Einigung mit allen Projektpartnern ist Voraussetzung für den Kraftwerksbau.
Grün-GR Richard Götz wies auf die fallenden Strompreise an den Strombörsen hin und fragte, ob angesichts dieser Preisentwicklung eine neue Rentabilitätsberechnung durchgeführt worden sei. "Wir verfolgen diese Entwicklung. Für die Amortisationszeit des Kraftwerkes heißt das, dass sie sich von 17, 18 Jahre auf 25 Jahre verlängert - bei einer Kraftwerk-Lebensdauer von 50 bis 60 Jahren", erklärte Jennewein.
"Ich bin vom Projekt nicht überzeugt", erklärte Atzl seine Nein-Stimme bei der Beschlussfassung des Energiejahresprogrammes, das mit 20:1 Stimme angenommen wurde. "Es gefällt mir nicht, dass 250.000 Euro investiert werden und dann erst die Zustimmung der Grundeigentümer eingeholt wird. Auch die Beteiligung von Privaten schmeckt mir nicht - und bei diesem Projekt reden wir vom 10fachen Wert des Badl-Ankaufes. Ich hoffe, dass das kein Rohrkrepierer wird", so Atzl, hier im Bild rechts mit Fraktionskollegen Richard Götz.