Schon Wochen vorher ausverkauft war das Grenzenlos-Benefizkonzert unter dem Motto "Gemeinsam feiern - gemeinsam helfen" am 10. April 2015 im Festspielhaus in Erl. Über 850 Menschen - inklusive der MusikerInnen an die 940 - erlebten einen verbindenden Abend, bei dem die Wörglerin Elisabeth Cerwenka - im Bild Mitte mit Moderator Franz Posch - einen Überblick über ihr jahrzehntelanges Engagement in Ghana gab. Zum Erlös des Abends trug neben den Eintrittsgeldern auch wieder die "Baustein-Aktion" bei, für die diesmal die SchülerInnen der Bundesfachschule für wirtschaftliche Berufe mit Aufbaulehrgang in Wörgl Zirbenkissen, Badesalz, Schlüsselanhänger und Glückwunschkarten anfertigten.

Eine Studienreise vor elf Jahren änderte das Leben der Wörglerin Elisabeth Cerwenka: Sie ließ sich von Armut und Not in Ghana und dem Schicksal dieser Menschen tief berühren und wusste - hier will ich helfen! Und andere Menschen dazu bewegen, das ebenfalls zu tun. Dass ihr das auf so unnachahmliche Weise gelingen würde, traute sie sich damals wohl nicht einmal zu erträumen.

"Eine Schule hat sie schon gebaut - jetzt kommt ein Krankenhaus. Sie ist die Mutter Teresa von Wörgl", begrüßte Franz Posch die bescheidene Wörglerin vor einer Kulisse von über 900 Menschen inmitten der MusikerInnen auf der Bühne des grandiosen Festspielhauses in Erl. "Der Rohbau der Krankenstation ist bereits weit fortgeschritten. Zur Fertigstellung benötigen wir noch 50.000 Euro", berichtete Cerwenka und bedankte sich bei Hans Peter Haselsteiner, der das Festspielhaus kostenlos zur Verfügung stellte, sowie bei allen Mitwirkenden, Sponsoren und dem Publikum.

Franz Posch mit den Innbrügglern, im Bild rechts die Hinterberger Soatnmusi.

Das Motto "grenzenlos" spiegelte sich auch in der Zusammensetzung der musikalischen Akteure, die von beiden Seiten der Grenze aus Tirol wie auch aus Bayern kamen. Nach dem Eröffnungsmarsch der BMK Erl wechselte Franz Posch das Mikro mit der Trompete und spielte mit seinen Innbrügglern auf. Die Inntaler Sänger Franz Singer, Sepp Wieland und Peter Anderl aus Bayern, die heuer ihr 57-Jahr-Jubiläum (!) feiern, begeisterten mit urigen  Volksliedern, ihren wundervollen Stimmen und der Zitherbegleitung. Ebenfalls aus Bayern stammt die Hinterberger Soatnmusi - die drei Schwestern Christiane, Katharina und Franziska Obermeyer und aus dem Zillertal reiste die Stualausmusig an, mit originalerund origineller Zillertaler Geigenmusik im Gepäck. Wie vielseitig und schwungvoll der "4-Klang" aus der Wildschönau musizieren kann erlebte die rund 850 ZuhörerInnen ebenso wie die hohe Kunst des Harfenspiels, vorgetragen von den Geschwistern Clarissa und Viktoria Konzett aus Thiersee. Die beiden erst 15 und 17 Jahre alten Schwestern studieren am Kärntner Landeskonservatorium, holten sich schon jede Menge Auszeichnungen und spielten bereits wiederholt bei den Erler Festspielen auf.

Den zweiten Teil des weit über drei Stunden dauernden Benefizkonzertes eröffnete die Wörgler Trommlergruppe Hakuna Matata mit dem senegalesischen Trommelmeister Demba Diatta, der in den rhythmischen Dialog auch das Publikum einband. Franz Posch lud ganz in Manier der "liabsten Weis" das Publikum ein, Hörerwünsche vor zu bringen - und so wurde dann auch kräftig mitgesungen bei "Heit gibt´s a Rehragout" wie auch beim gemeinsam gesungenen Schlusslied "Fein sein, beinander bleiben."

Von links: der 4-Klang aus der Wildschönau, Victoria und Clarissa Konzett, die Inntaler Sänger.

Die Stualausmusig aus dem Zillertal (hinten), Kathi Kitzbichler beim Vortrag ihres Mundart-Gedichtes über den Wettstreit der Musikinstrumente und rechts die BMK Erl, die am 26. April 2015 im Festspielhaus zum Frühjahrskonzert einlädt.

Elisabeth Cerwenka informierte über den Baufortschritt bei der Krankenstation in der Provinz Ntronang in Ghana.

Ehrenamtlich fleißig im Einsatz - vor und beim Konzert, waren SchülerInnen und Personal der BFS mit Aufbaulehrgang in Wörgl. 13 Schülerinnen der Fachschule aus den Klassen 3A und 3B halfen abends beim Buffet, das von der Schule tagsüber mit gesponserten Lebensmitteln angefertigt und für die Mitwirkenden im Backstage-Bereich angerichtet wurde. Alle 310 SchülerInnen beteiligten sich bei der Anfertigung von 800 "Bausteinen" in Form von Zirbenkissen, Badesalz, Schlüsselanhängern und Grußkarten, die zugunsten des Hilfsprojektes während der Pause des Konzertes im Foyer von Schülerinnen verkauft wurden.

Beim Benefizkonzert waren auch bisherige "Grenzenlos-helfen"-Unterstützer sowie die Trommelgruppe Hakuna Matata im Einsatz.

Trommelmeister Demba Diatta animierte das Publikum zum Mitklatschen (links) und Moderator Franz Posch holte Musikwünsche aus dem Publikum ab. Brot teilen zum Abschluss des Konzertabends - dieses schöne Ritual beendete auch in Erl den gelungenen Abend.

Grenzenlos helfen geht weiter...

Mit dem Erlös des Benefizkonzertes wird der Bau der Krankenstation fortgeführt, für die Fertigstellung reicht es aber noch nicht. Dankbar für den großen Erfolg in Erl macht sich Elisabeth Cerwenka an die Vorbereitung des nächsten Benefiz-Eventes, das wieder das Adventkonzert im Komma Wörgl sein wird - und zwar am Freitag, 27. November 2015. Wer ihr Projekt unterstützen will, kann das jederzeit - bei der Sparkasse Wörgl richtete Cerwenka das Spendenkonto "Afrika" unter IBAN AT34 2050 6001 0111 8040, BIC SPKUAT22XXX ein und garantiert, das auch weiterhin alle Spenden in voller Höhe in Ghana ankommen - ohne Abzug von Verwaltungs- oder Reisekosten, die Elisabeth Cerwenka alle aus eigener Tasche finanziert.

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