Im Astnersaal fand am 9. April 2015 der 20. Wörgler Kulturstammtisch statt, zu der Kulturreferent Mag. Johannes Puchleitner (rechtes Bild Mitte) VertreterInnen von 12 Kulturvereinen sowie die Kulturausschussmitglieder Bastian Wiedl und Lorenz Moser begrüßte. Gastgeber war die Gaststubenbühne Wörgl.

Vereinsvorstellung: Gaststubenbühne Wörgl

Der Tango begleitet das Stück „Floras Game“ des Tiroler Autors Clemens Lindner, das dem magischen Realismus Südamerikas zuzurechnen ist. Helmuth A. Häusler inszeniert das Drama um das Beziehungsgeflecht von vier Personen als Abend zwischen Traum und Wirklichkeit. „Ein Drama voller Leichtigkeit – wie der Tango, zwischen Sex und Lust. Floras Game ist Krimi und Thriller“, kündigt Häusler einen spannenden Theaterabend an, von dem „jeder mit einer anderen Interpretation nach Hause gehen wird“. Premiere ist am 9. Mai, gespielt wird insgesamt acht Mal. Im Herbst wird Berthold Brechts „Die Hochzeit“ aufgeführt, wobei Anna Etzelstorfer ihr Regie-Debüt geben wird. Das Stück spielt Ende des 19. Jahrhunderts im Milieu des Kleinbürgertums. Sie schätzt die Komik des Einakters: „Alle versuchen, Fassaden aufrecht zu erhalten, die zusammenbrechen.“ Dabei werden mehr als 10 DarstellerInnen auf der Bühne stehen, die Premiere ist Mitte Oktober geplant.

Was wird das? Ein sehr unkonventioneller Einstieg in eine Vereinsvorstellung, die Lust auf den Besuch der Frühjahrsproduktion "Floras Game" der Gaststubenbühne Wörgl machen wollte. Regisseur Helmuth A. Häusler (Bild rechts 3.v.l.) lieferte Infos zum Stück.

Vertreter von Stadtmusikkapelle, Verein Wörgler Musikantenhoagascht und Gaststubenbühne Wörgl (Bild links). Anna Etzelstorfer (Bild Mitte rechts) führt im Herbst Regie bei Brechts Komödie "Die Hochzeit". Geschminkt wie beim Auftritt in Floras Game: Stefan Peschta und Stuart Kugler (Bild rechts), die beide im Ensemble von Floras Game mitwirken.

„Wir bieten auch bei diesen Aufführungen wieder das Angebot der Wörgler Kulturkarte – mit dieser haben Kulturvereine bei der zweiten Aufführung ermäßigten Eintritt“, teilt Obmann Stuart Kugler mit und weist auf eine weitere Kulturinitiative hin, die von der Gaststubenbühne Wörgl gemeinsam mit der KulturZONE Wörgl heuer zum dritten Mal durchgeführt wird, diesmal mit Unterstützung der Stadtwerke Wörgl: Die KutlurZONE steht von 18. bis 20. September im Zeichen des 3. Wörgler Kurzfilmfestivals, wobei die Filme am 1. Tag gezeigt werden. Am Samstag gibt´s ein großes Kinderspielfest und am Sonntag einen Jazz-Brunch im Zelt, das im Freigelände der KulturZONE aufgestellt wird.

Kulturentwicklungsprozess – welche Baustellen sind noch offen?

DI Peter Warbanoff, der den bisherigen Kulturentwicklungsprozess mit Kulturleitbilderstellung, Förderabwicklung und Kulturpreis-Prozedere begleitet hat, informierte über noch offene Punkte, die sich im Laufe des Beteiligungsprozesses im Rahmen des Wörgler Kulturstammtisches ergeben haben. „Für die Kultur.Card unter dem Motto Kultur verbindet hat das Stadtmarketing mit Luggi Ascher Überlegungen angestellt, die beim nächsten Kulturstammtisch vorgestellt werden“, erklärte Warbanoff. Gearbeitet werde weiters im Zuge der Aktualisierung des Jugendstadtplanes an einem digitalen Kulturstadtplan. Noch ist offen, wo die Website angesiedelt wird.

Der gewünschte Kulturkalender mit Vereinsporträts auf der Rückseite in Form eines Beiblattes beim Stadtmagazin wird nicht möglich, dafür gibt´s eine andere Lösung: „Ab Juni startet im Stadtmagazin eine Serie, bei der die Kulturpreisträger und in der Folge Kulturvereine vorgestellt werden“, kündigte Kutlurreferent Mag. Johannes Puchleitner an.

Offen ist weiters der Austausch mit anderen Gemeinden, die einen Kulturentwicklungsprozess durchführen. „Es war recht schwer, vergleichbares zu finden“, so Warbanoff, der zwei Ziele recherchiert hat: Linz und Augsburg. Für eine gemeinsame Exkursion im Herbst werde nun ein Programm ausgearbeitet.

„Welche Ideen und Wünsche haben Wörgls Kulturschaffenden, die über die derzeitige Gemeinderatsperiode hinaus reichen?“ fragte Puchleitner und wies auf die Gemeinderatswahl im Februar 2016 hin, mit der diese Periode ende. Es gehe darum, diese Anregungen in Form einer Petition oder eines Manifestes an den neuen Kulturausschuss zu übermitteln. Vorschläge können schriftlich oder bei den nächsten Kulturstammtischen am 16. Juli im Komma Wörgl und am 15. Oktober im Vortragssaal der Landesmusikschule persönlich mündlich vorgebracht werden.

Geschichte online: www.heimat.woergl.at

Hans Gwiggners Wissen um die Geschichte von Wörgl ist phänomenal. Möglichst viel davon festzuhalten, dieser Wunsch wurde auch im Rahmen des Wörgler Kulturentwicklungsprozesses laut. „Franz Bode hat sehr viele Interviews mit Hansi geführt, viel Material gesammelt und wird daraus digitale Geschichtswanderungen auf der Homepage www.heimat.woergl.at zusammenstellen“, erklärte Puchleitner und kündigte weitere Details für den Juli-Kulturstammtisch an.

„Musik braucht Platz“ läuft noch bis 1. Mai 2015

„Die Initiative Musik braucht Platz ruft in Form einer Online-Umfrage interessierte Bands und Gruppen auf, ihren Proberaum-Bedarf bekannt zu geben“, wies Puchleitner auf die Initiative von Tobias Muster und Michael Thaler hin. „Noch bis 1. Mai können Einsendungen erfolgen. Das Ergebnis kann als Auftrag an die Politik verstanden werden, sich Gedanken über die Proberaumsituation zu machen. Zudem soll aus der Initiative eine Vernetzungsplattform für lokale MusikerInnen entstehen, auch an die Durchführung von Konzerten und eine Wiederbelebung des Heimspiels ist gedacht.“

News aus Wörgls Kulturvereinen

„Der Wörgler Filmclub WÖFA ist in Auflösung begriffen“, teilte WÖFA Obmann Armin Oberhauser mit. Der Club werde aus Altersgründen aufgelöst.

Kritik wurde an der Vorgangsweise bei der Vergabe der Kultursubventionen laut. Die Stadt zahlt 90 % der gewährten, laufenden Kulturförderungen im Jänner jeden Jahres an die Vereine aus, die entsprechende Anträge bis 15. September des Vorjahres gestellt haben. Die Kulturförderrichtlinien sehen vor, dass bis 30. Juni jeweils der Verwendungsnachweis für die Subventionsgelder über das abgelaufene Jahr erbracht werden muss, um auch die restlichen 10 % zu erhalten. Im Vorjahr wurde dieser Termin von mehreren Kulturvereinen übersehen, was dann nicht nur die Einbehaltung der 10 % Restsubvention zur Folge hatte, sondern auch eine automatische Kürzung der Subvention für 2015 um diese 10 %. Diese erfolgte ohne Rücksprache mit den Betroffenen. Kulturreferent Puchleitner erklärte dazu, dass die Subventionsvergaben im Ausschuss vertraulich seien, das Ergebnis der Ausschusssitzungen nicht öffentlich sei und es keinen Rechtsanspruch auf Förderung gäbe. Beim aktuellen Budget  wurde eben nur das angesetzt, was der Verein im Vorjahr abgeholt habe. Ungeachtet der konkreten Situation der betroffenen Vereine. "Eine Vorgangsweise, die nicht zur nach außen transportierten Botschaft der Transparenz und der bei den Kulturstammtischen gewünschten Kommunikations-Kultur passt", kritisierte Veronika Spielbichler.

Deshalb hier zur Erinnerung: 30. Juni 2015 Abgabetermin für Nachweise (Kassabericht, Jahresbericht) zur Auszahlung der vollen Kulturförderung 2015. Anträge für Projektsubventionen und laufende Jahres-Subventionen 2016 bis spätestens 15. September 2015 beim Kulturreferat einreichen.

Veranstaltungen:

Stadtmusikkapelle Wörgl: 1. Mai Maiblasen im Stadtgebiet. Am 23. Mai gemeinsam mit den Schützen Landesgedenken an das letzte Ausrücken der Standschützen 1915. Am 5. Juli Reise mit den Schützen nach Sexten in Südtirol zum zweitägigen Fest anlässlich des Sepp Innerkofler-Gedenkens. Ab Ende Juni wieder jeden Freitag Platzkonzert ab 19 Uhr im Stadtpark beim Seniorenheim.

Wörgler Musikantenhoagascht: der nächste Konzertabend findet am Freitag, 17. April ab 20 Uhr beim Hauserwirt staatt. Am 5. Juli Bergmesse am Schatzberg in Auffach.

KulturZONE Wörgl: Am 17.4. Jazz-Konzert mit der Wörgler Formation Groov´n Soda Soup. 3. Wörgler Kurzfilmfestival am 18.9., Kinderspielfest am 19.9., Jazz-Brunch am 20.9.

Unterguggenberger Institut: Am 12. Mai 2015 ab 19:30 Uhr im Tagungshaus Wörgl Vortrag mit Heinz Hafner zum Thema Datenschutz und Informationsfreiheit

ARTirol: 20-Jahrfeier von 8. bis 10. Mai 2015

Verein am Polylog – Galerie: von 13.5.-27.6. Ausstellung Wilfried Kirschl und Helmut Bruch

LMS Wörgl: 23.-29. April offene Unterrichtswoche. 19. Juni und 08. Juli Schlusskonzerte im Komma Wörgl. Jeunesse Wörgl: am 30. Oktober um 19.00 Uhr im Komma Wörgl Konzert mit dem jungen Orchester Komp.Art unter der Leitung von Christian Spitzenstätter – Werke von Erwan Borek, Dvorak und Gershwin.