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Presseinfo des Landes Tirol

Unterinntaler Gemeindevertreter zu Besuch beim Wasserverband Ill-Walgau

Vorarlberg: Gemeindeübergreifender Hochwasserschutz funktioniert

4.400 Häuser und Gebäude im Unterinntal sollen einen Hochwasserschutz bekommen. Umgesetzt und finanziert werden können konkrete Schutzprojekte aber nur, wenn die betroffenen Gemeinden in einem Wasserverband gemeinsam an Lösungen arbeiten, lautet der Standpunkt des Landes Tirol. Denn die Wasserverbände seien diejenigen, die Schutzmaßnahmen beantragen und für die Errichtung, den Betrieb und die Instandhaltung der Schutzbauten verantwortlich sind.

Ein Bild davon, wie ein Wasserverband in der Praxis funktioniert, welche Anforderungen und Herausforderungen es gibt, konnten sich die Vertreter der Gemeinden von Brixlegg bis Wörgl bei einer vom Land Tirol organisierten Exkursion nach Vorarlberg machen.

Aller Anfang ist schwer. Diese Erfahrung haben auch die nunmehr 20 Mitglieder, davon zwölf Gemeinden, des Wasserverbandes Ill-Walgau in Vorarlberg gemacht. Wolfgang Errath, Geschäftsführer des Wasserverbandes (Bild rechts), erinnert sich: „Die gemeindeübergreifende Kooperation war am Beginn eine Herausforderung, weil Kompromisslösungen und Solidarität nötig waren. Heute sehen die Mitglieder den Wasserverband als unverzichtbare Einrichtung für den Hochwasserschutz.“

Erfolgsmodell Wasserverband

Der Erfolg gibt den Beteiligten recht. Seit der Gründung des Wasserverbandes Ill-Walgau im Jahr 2009 wurden bereits Schutzmaßnahmen im Umfang von zwölf Millionen Euro umgesetzt. Allein in der Gemeinde Bludesch wurden vier gesteuerte Rückhaltebecken errichtet, die zusammen 600.000 m3 Wasser aufnehmen können und die Hochwassersituation im Ernstfall wesentlich entschärfen. In mehreren Gemeinden wurden zudem Ufersanierungen vorgenommen. Weitere Flussbauprojekte befinden sich in der Planungsphase oder im laufenden Behördenverfahren. In den nächsten Jahren sollen weitere 55 Millionen Euro in den Hochwasserschutz für die Anrainergemeinden an der Ill fließen.

Vergleichbare Ausgangssituation

Die Ausgangslage im Walgau war jener im Unterinntal nicht unähnlich. Die von der Gemeinde Bludesch anfänglich geplante Errichtung von Schutzdämmen stellte sich schnell als nicht genehmigungsfähig heraus, weil sich dadurch die Hochwassergefahr für die unterhalb liegenden Ortschaften erhöht hätte. 2009 wurde dann der Wasserverband Ill-Walgau gegründet, der heute sehr konstruktiv und ergebnisorientiert arbeitet.

 

Foto: Land Tirol, Text: Mag. Christa Entstrasser-Müller/Land Tirol

 

 

 

 

 

 

 

 


Mag. Christa Entstrasser-Müller