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Integrationsmodell fürs Bad Eisenstein-Areal - neuer Schulstandort für Lernwerkstatt Zauberwinkl |
vero / 02.10.2015 06:10
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Die Umbauarbeiten beim Gasthof Bad Eisenstein laufen auf Hochtouren. Baumaterial-Recycling vor Ort zählt ebenso zum Konzept wie der Erhalt der Fassaden. Das Holz außen wird sandgestrahlt, beim Innenausbau setzt man auf Qualität - z.B. Parkett- und Fliesenböden. Der Innenausbau erfolgt bis auf zwei Zimmer mit Waschbecken in Form von Appartements mit eigenen Sanitärbereichen.
Nachdem der Ankauf der Liegenschaft Bad Eisenstein durch die Stadt Wörgl nicht zustande kam, entwickelte der Eigentümer, die Eisenstein Wörgl GmbH unter der Leitung von Roland Ponholzer ein Nutzungskonzept für das Areal, das im August erstmals präsentiert wurde (Bericht von der Projektvorstellung hier)
Zur Umsetzung des ambitionierten Integrationsprojektes ist allerdings die Zustimmung der Stadt Wörgl im Zuge der Flächenwidmung erforderlich. Im Gemeinderat am 24. September 2015 wollte FWL-GR Christian Huter den Projektstatus wissen. Derzeit liegt auf dem Areal eine Großbeherbergungsbetrieb-Sonderflächenwidmung für 200 Betten/100 Räume, deren Rückwidmung aufgrund der abgelaufenen 5-Jahres-Frist zur Bebauung fällig ist. Bauamts-Jurist Dr. Peter Egerbacher informierte, dass diese Rückwidmung zu machen sei, aber gleich eine Neuwidmung erfolgen sollte."Das vorgelegte Projekt ist sehr vielfältig und wurde im Raumordnungsausschuss besprochen", so Bgm. Hedi Wechner. Die von der Stadt beauftragte Raumordnungsfirma Terra Cognita habe das "Projekt in seiner Gesamtheit in Frage gestellt", weshalb noch kein widmungsfähiges Projekt am Tisch liege. "Damit ist die Großbeherbergungswidmung aufrecht. Wenn der Eigentümer ein solches Projekt einreicht, hat er ein Recht darauf", teilte Egerbacher mit.
Das Bauamt stellt für den laufenden Umbau die nötigen Bewilligungen aus. So wurde ein Feststellungsbescheid über den Altbestand erlassen. Die erteilte Baubewilligung betrifft die Sanierung des Altbestandes inklusive Dachgeschoßausbau, technische und thermische Sanierung sowie Anbringung einer neuen offenen Freitreppe im Süden zur Erschließung der oberen Stockwerke, aber keine Neubauten.
Roland Ponholzer erläuterte bei der Baustellen-Besichtigung den Baufortschritt und die geplante Nutzung des Areals. Die Bausubstanz des Hauses ist gut erhalten und keinesfalls eine "Ruine", wie sich im Laufe der Sanierungsarbeiten bestätigt.
Projektleiter Roland Ponholzer sieht das naturnahe "Badl" als "grenzgenialen Standort" für die Kombination der angedachten Nutzungen, die alle Gesellschaftsschichten zusammenbringt. Die weiteren Ausbaustufen sehen nach der Flüchtlingsunterbringung im bestehenden Gasthof den Abriss des Schießstand/Umkleidetraktes vor, wo der Neubau eines Gebäudes (Flüchtlingsunterbringung, Hotel Garni, Büros für Start-Up-Unternehmen wie Architekten, Planer, Softwareentwicklung o.ä.) geplant ist. Anstatt der alten Kegelbahn soll eine Teestube entstehen, im Zentrum des Areals ein Integrationsgarten. Acht Pavillons am Waldrand für multifunktionelle Nutzung sind Phase 2, ein zusätzliches Gebäude für Schule, Kinderbetreuung, Therapie und Café/Restaurant sind in der 3. Ausbaustufe vorgesehen.
"Der Standort wäre ideal für unsere Schule", schwärmen Schulleiterin Uta Löser und Karin Moser, Obfrau des Trägervereins und weitere Mitglieder des Schulvorstandes. Derzeit besuchen 16 Kinder die Lernwerkstatt Zauberwinkl. Die Nähe zur Natur und der fortschrittliche Integrationsansatz durch die vielfältige Nutzung begeistert Projektinteressenten und auswärts Menschen, die sich mit Inklusion befassen. Dieser dörfliche Charakter ist jedoch genau der Aspekt, der vom Raumordnungs-Beraterbüro der Stadt kritisch gesehen wird. Die dort vorzunehmenden Widmungen seien "Zentrumswidmungen". "Wir werden uns weiter bemühen, die Stadt von der Sinnhaftigkeit und dem Potenzial unseres Modells zu überzeugen", sagt Ponholzer. Andernfalls bliebe nur die Option, ein Hotelprojekt einzureichen - was man vermeiden wolle.
Die Phase 4 beinhaltet die Nachnutzung der Tennisplätze als Hotel und Tagungszentrum. Noch steht aber die weitere Nutzung als Tennisplatz im Raum. "Der Tennisclub will verhandeln. Wir haben angeboten, dass der Club zwei der vier Plätze nach 2016 weitere ein bis zwei Jahre kostenlos nutzen kann, wenn wir dafür die beiden östlichen Plätze für die Abwicklung der Baustelle für den Neubau des Gebäudes am Schießstand/Umkleide-Grundstück verwenden", so Ponholzer. Ob die dauerhafte Weiternutzung als Tennisanlage zustande kommt, wird von den Verhandlungen abhängen.
Die Ausbaustufen laut Plan von Architekt Christoph Eigentler: Phase 01: Nutzung GH Eisenstein für Flüchtlinge, Büro, Schulung. Phase 02 8 Pavillons (7mal 7 m) mit Pensions-Schulungsmöglichkeiten, Phase 03: Zusätzliches Gebäude für Schule, Kindergarten, Kaffee, Restaurant. Phase 04: Nachnutzung Tennisplätze für Stellplätze, Hotel, Pension, Tagungen, Schulungen.
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