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Gaststubenbühne Wörgl lud zur Premiere "Die Kleinbürgerhochzeit" am 17.10.2015

Volle Publikumsränge bei der Premiere von Brechts "Die Kleinbürgerhochzeit"  im Astnersaal. Bild Mitte: Regisseurin Anna Etzelstorfer und an den Technik-Reglern Fabio Gartelgruber. Bild rechts: Unter den Premierengästen waren Bgm. Hedi Wechner und Gerhard Baumgartinger.

Im Astnersaal ist aufgedeckt. Im historischen Saal, in dem tatsächlich schon oftmals Hochzeiten gefeiert wurden, lädt die Gaststubenbühne Wörgl zur Komödie "Die Kleinbürgerhochzeit", die der 21jährige Student Bertolt Brecht zu Papier brachte und damit die kleinen und großen menschlichen Unzulänglichkeiten aufs Korn nimmt. Dabei zeigte sich der spätere Dramatiker und Lyriker, damals befreundet mit Karl Valentin, als ausgezeichneter Beobachter menschlichen Verhaltens, das von zeitloser Aktualität ist.

Begeisterte das Premierenpublikum: Die Gaststubenbühne Wörgl mit Bert Brechts Komödie „Die Kleinbürgerhochzeit“ - viel Applaus gab es fürs Ensemble und Regisseurin Anna Etzelstorfer und ihr "Backstage"-Team Fabio Gartelgruber und Dominic Kainzner.

Maria (Sophia Etzelstorfer ganz in weiß) und Jakob (tolles Schauspiel-Debüt von Johannes Schlögl) feiern mit Familie und Freunden daheim in den eigenen vier Wänden den "schönsten Tag des Lebens", um bei dieser Gelegenheit auch gleich stolz die selbstgezimmerte Einrichtung zu präsentieren. Die überfürsorgliche Mutter des Bräutigams (Birgit Hermann-Kraft) und der geltungsbedürftige Braut-Vater tischen auf ihre Weise auf - mit Essen, Wein und Familienanekdoten nimmt die Stimmung Fahrt auf, läuft am Tanzparkett aus dem Ruder und endet schließlich im Chaos. Das selbstgezimmerte Mobiliar zeigt seine Tücken ebenso wie die Gäste, die in einer Tour das jungvermählte Paar blamieren und mehr mit sich selbst als mit der Hochzeitsfeier beschäftigt sind. Je länger der Abend dauert, umso fraglicher wird, ob diese Ehe überhaupt die Hochzeitsnacht überstehen wird. Kann man drüberstehen über Anzüglichkeiten, zerbrochenen Möbeln und peinlichen Pannen? Ist die Liebe stärker als alle Widrigkeiten zusammen und gibt es doch noch ein Happy End?

Ein Hochzeitskuchen wurde zur Premieren-Büffet-Eröffnung angeschnitten. Bild Mitte: Unter den Premierengästen waren Schauspieler Helmuth A. Häusler (rechts) und Gaststubenbühnen-Gründungsmitglied Mag. Irene Turin. Bild rechts: Auch Familie Etzelstorfer stieß auf den Premierenerfolg an.

Wie der höchst unterhaltsame Abend ausgeht, wird hier nicht verraten - das möge man sich selbst auf den Publikumsrängen als Teil der Hochzeitsgesellschaft ansehen, der auf der Bühne weiters Susanne Vikoler, Othmar und Patrick Haller, Daniel Kapfinger und Schauspiel-Neuzugang Carmen Bichler angehören. Anna Etzelstorfer erntete für ihr Regie-Debüt, bei dem sie von Regie-Assistent Dominik Kainzner unterstützt wurde, viel Applaus und Anerkennung - u.a. von Helmuth A. Häusler, den die "gerade richtige Mischung aus Leichtigkeit und Schwere" ebenso wie etliche Regie-Einfälle beeindruckten.

Weitere Spieltermine sind am 23., 24., 29. und 30. Oktober sowie am 5., 7., 11. , 12. und 14. November 2015 jeweils um 20 Uhr im Astnersaal, Hotel Alte Post in Wörgl. Karten im Vorverkauf bei Papier Zangerl sowie online auf www.gsbw.net

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