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Presseaussendung des Samariterbund Tirol
vero / 04.06.2007 14:02
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Rettungsdienst  Tirol  Samariterbund  Land  Sicherheit  Rotes  Kreuz 

Presseaussendung des Samariterbund Tirol

Explosion auf der St. Nikolaus – grenzüberschreitende Einsatzübung

Was ist falsch gelaufen?

Bei der am Samstag, den 2.6.2007, stattgefundenen grenzüberschreitenden Einsatzübung in Ebbs haben die verschiedensten Rettungsorganisationen nach wochenlanger Vorbereitung den Ernstfall bei einer Schiffskatastrophe auf dem Inn geprobt.

Die unter der Einsatzleitung von Dr. Herbert Walter vom Amt der Tiroler Landesregierung stehenden Organisationen waren u.a. das Rote Kreuz Kufstein, das Bayerische Rote Kreuz, der Malteser Hilfsdienst aus Rosenheim, ein privater Rettungsdienst aus Rosenheim und die angrenzenden Feuerwehren sowie Wasserrettungen.

Den Samariterbund Tirol mit Sitz in Kirchbichl hat man als einzige Organisation weder in die Übungsvorbereitung eingebunden noch stand auf dem Plan, diesen bei der Übung teilnehmen zu lassen. Erst als wenige Tage vor Übungsbeginn eine schriftliche Anfrage seitens des ASB an das Amt der Tiroler Landesregierung erfolgte, gab es am Übungsabend eine überraschende Alarmierung.

Dazu folgende Informationen vom Samariterbund Tirol:

  • Die Übung fand offenbar unter der Schirmherrschaft des LKZ (Logistik Kompetenz Zentrum) Prien am Chiemsee statt, das in einem EU Projekt die grenzüberschreitende Zusammenarbeit bei Rettungs- und Krankentransporten usw. erörtert. Der ASB Tirol hat sich bereits 2006 beim LKZ schriftlich vorgestellt.
  • Frau LH Stv.Dr. Zanon, die mit ihren Beamten und dem RK Tirol (Bezirksstelle Kufstein) ebenfalls federführend an der Übung beteiligt war, kennt den Samariterbund Tirol mittlerweile sehr genau und weiß, wo dieser stationiert ist bzw. was er zu leisten im Stande ist.
  • Der Samariterbund Tirol hat mit Dr. Hengl aus Kufstein den einzigen voll ausgebildeten Leitenden Notarzt in unmittelbarer Nähe zum beübten „Unglücksort“. Dr. Hengl wurde weder in die Stabsarbeit vor bzw. bei der Übung eingebunden, obwohl der ASB seine Hilfe angeboten hatte.
  • Der Samariterbund Tirol hat seit Beginn 2007 eine Suchhundestaffel einsatzbereit. Bei der Übungsannahme war auch eine Suche nach Verletzten am Innufer eingeplant. Angefordert wurden Suchhunde aus Rosenheim, unsere Suchhunde sind in Ebbs stationiert (!).
  • Der Samariterbund hat voll ausgebildete Kriseninterventionsteams, es wurden keine angefordert, obwohl welche für die Übung eingeplant waren.

 

Folgende Fragen werden in Zukunft wohl oder übel beantwortet werden müssen:

  1. Warum wird in Tirol der Bevölkerung vorgegaukelt, dass man sich bestens auf Großunfälle und Katastrophen vorbereitet, wenn es von vornherein zu einer Ausgrenzung einer Hilfsorganisation kommt, die in mehreren Schreiben an die BH Kufstein und das Amt der Tiroler Landesregierung seine Mitarbeit angeboten hat?
  2. Warum ist es im angrenzenden Bayern eine Selbstverständlichkeit, dass verschiedenste Organisationen Hand in Hand Einsätze bewältigen?
  3. Wie soll im Ernstfall eine Zusammenarbeit funktionieren, wenn bei der Probe vom offiziellen Tirol diese offensichtlich gar nicht gewünscht wird?