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Vorschlag von GR Emil Dander im Gemeinderat stößt auf Ablehnung
vero / 21.09.2007 08:31
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tn_emil_dander01.jpg Für Kopfschütteln sorgte am 18. September 2007 im Wörgler Gemeinderat der Vorschlag von UFW-GR Emil Dander, die Deponie Riederberg wieder zu öffnen und weiter wie bisher mit gemischtem Müll zu befüllen: "Warum fahren wir mit dem Müll quer durchs Land, wenn wir da noch Platz haben?"  Dander zog in Erwägung, dass nach Abwicklung des Konkursverfahrens ja durch die öffentliche Hand ordnungsgemäß weiter befüllt werden könne. Gleichzeitig kritisierte er, dass der gegründete Schließungsbeirat ein "Titel ohne Mittel" sei und forderte, dass die Stadt Parteistellung erwirken solle. Laut Abfallwirtschaftsgesetz müsse die öffentliche Hand die Nachsorge tragen, was eine Parteistellung der Gemeinde rechtfertigen würde.

"Hast du vor diesem Vorschlag die Bruckhäusler gefragt?" reagierte darauf Wörgls Bgm. LA Arno Abler. Dander hatte den Vorschlag im Ortsausschuss   angesprochen, dort wurde er aber, so Thomas Gasteiger, Sprecher der Bürgerinitiative Bruckhäusl aktiv, als "reine Privatmeinung" angesehen. Im Gemeinderat stieß Dander damit ebenso auf wenig Gegenliebe: "Mir ist nicht bekannt, dass sich irgend jemand wünscht, dass die Deponie weiter befüllt wird," stellte Umweltreferent Mike Pfeffer dazu fest. "Mir fehlt das tiefere Verständnis für diese Wortmeldung. Wir waren extra demonstrieren, damit die Deponie zugesperrt wird - und jetzt ist sie zu, und du willst sie wieder aufmachen?" meldete sich Vizebgm. Hedi Wechner zu Wort.

Gestank nimmt wieder zu
Obwohl die Deponie nicht mehr mit frischem Müll befüllt wird, nimmt die Gestanksbelästigung in der Umgebung wieder beständig zu. Anfang August wurde mit dem Aufbringen der effektiven Mikroorganismen, die gegen die Geruchsbelästigung eingesetzt wurden, aufgehört. Derzeit laufen die Abdeckmaßnahmen. Zunächst verursachte ein Umschieben des Müllberges, um das Gelände auszugleichen, Belastungen: "Das war unzumutbar und wurde eingestellt", teilte Bgm. LA Abler mit.

Damit war aber die Geruchsbelästigung nicht beendet. Da die biologischen Prozesse in der Deponie noch über Monate und Jahre andauern werden, scheint ein bloßes Abdecken der Oberfläche mit Erdmaterial, das - so vermuten Anrainer aufgrund des Geruchs mit Klärschlamm vermischt ist - nicht die Lösung zu sein.