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Wörgls Mandatare wollen nicht wissen, was beim Egger entweicht
vero / 17.11.2007 15:16
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Gemeinderat  Wörgl  Grüne  Umwelt  Luftgüte  Egger  Schadstoffe 
Kopfschütteln löste die Beschlussempfehlung des Umweltausschusses betreffs Offenlegung der Luftschadstoff-Messwerte des Spanplattenwerkes Egger bei den Grünen aus: Umweltreferent STR Michael Pfeffer (SPÖ) schlug dem Gemeinderat vor, das Ansuchen der Grünen abzulehnen. Er habe Gespräche mit der BH und der Werksleitung geführt.

"Das ist ja eine Supergeschichte - tragisch-komisch!" ärgerte sich Grün-GR Atzl darüber, dass man sich so beruhigen habe lassen. "Das Werk Wörgl stößt die zehnfache Schadstoffbelastung wie das Werk in St. Johann aus. Mir reicht es nicht, dass die BH nichts dabei findet und die Werksleitung das toll erklärt. Das heißt jetzt also, dass die Wörgler Bevölkerung zehn Mal resistenter gegen Schadstoffe als die in St. Johann ist!"

"Es geht um 215 Arbeitsplätze", antwortete Bgm. LA Arno Abler und wies darauf hin, dass die Messstelle des Landes in der Stelzhamer Straße ja keine besorgniserregenden Ergebnisse aufweise und der Schadstoff Formaldehyd heute aufgrund der Produktionsumstellung keine Rolle mehr spiele.

Aufs "Killer-Argument" Arbeitsplätze antwortete Atzl: "Ah, die bösen Grünen gefährden 215 Arbeitsplätze? Das weise ich entschieden zurück! Was ist verwerflich daran, Messdaten offen zu legen? Die letzte wirkliche Überprüfung auf Antrag der Gemeinde hat Anfang der 1990er Jahre stattgefunden."
Das Egger-Werk Wörgl ist nicht nach dem modernsten Stand ausgerüstet. Eine beständige Nachrüstung würde mehr Sicherheit für die Arbeitsplätze bedeuten als ein Hinausschieben von Investitionen.