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Poliizei ermittelt - Stadtrat befasst sich mit dem Vorfall
vero / 16.01.2008 10:52
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Wörgl  Integration  Sicherheit  Polizei  Friedhof  Vandalenakt 

Gezielte ausländerfeindliche Aktion oder  jugendlicher Vandalenakt im Rausch - ob die genauen Hintergründe der Tat geklärt werden, steht noch nicht fest. Anzeige wurde erstattet, die Polizei ermittelt. In der Weihnachtszeit klagte auch die Feuerwehr über zahlreiche Alarmierungen wegen in Brand gesteckter Container. Aufgrund gefundener Spuren -  Erbrochenes am Gehweg vor dem Friedhof - vermutet Stadtamtsleiter Steiner einen Vandalenakt in alkoholisiertem Zustand.

"Der Stadtrat wird sich mit dem Vorfall und der besseren künftigen Sicherung des Friedhofes ebenso befassen wie mit der Frage, wie hinsichtlich der Reparaturkosten vorgegangen wird", teilt Stadtamtsleiter Steiner auf Anfrage mit. Über eine Versicherung für solche Schäden verfügt die Stadt nicht.

 

Kommentar:

Das Signal, das von der Tat ausgeht, dient keinesfalls dem Klima des Zusammenlebens der heimischen und der zugewanderten Bevölkerung in der Stadt. So etwas verunsichert, schürt Angst und Aggressionen. Opfer sind Unschuldige wie diese jungen Mütter. Jene junge Frau türkischer Abstammung, die mir bedrückt den Vorfall erzählte und das Foto ihres zerstörten Babygrabes sandte, lebt völlig integriert seit ihrer Kindheit in Tirol, spricht deutsch und tirolerisch, besuchte auch den katholischen Religionsunterricht und feiert christliche Feste mit, obwohl sie sich für den muslimischen Glauben entschieden hat. Sie fühlt sich als Tirolerin, will auch hier leben, spürt aber seit etwa zwei Jahren eine Zunahme ausländerfeindlicher Haltung.

Unbesehen der Motivation der Täter sollte die Stadt und die Bevölkerung Solidarität mit den Opfern zeigen. Bei der Übernahme der Kosten für die Reparatur vielleicht ebenso wie durch Mitteilung des Mitgefühls, dem man auch mit Blumen und Kerzen Ausdruck verleihen kann...