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Karibu-Fest im Kunstforum Troadkastn am 17. Mai 2008
vero / 18.05.2008 22:19
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27 Nationen beim zweiten Karibu-Fest in Kramsach

Seit einem Jahr besteht im Tiroler Unterland der Verein Karibu für Kultur und Sprachen. Im europäischen Jahr der Sprachen und des interkulturellen Dialoges zeigte Karibu in Zusammenarbeit mit den Freunden zeitgenössischer Kunst Kramsach eindrucksvoll mit dem Karibu-Fest, was sie unter Integration verstehen: "Das Wichtigste ist das Zusammenkommen von Menschen!"  betonte Brigitte Schild bei der Eröffnung des Festes.

Brigitte Schild und das Team von Karibu.

Ein Anliegen, das auch die laufenden Vereinsaktivitäten vorrangig verfolgt: Karibu bietet Sprachkurse , monatliche Filmvorführungen in Englisch mit anschließender Diskussion sowie das monatliche gemeinsame Ansehen ausländischer Filme in Originalsprache. Literatur in anderen Sprachen bietet  Karibu ebenso an wie derzeit einen Flamenco-Workshop.

Das Karibu-Fest vereinte an diesem lauen Frühsommerabend, bei dem sich der angekündigte Regen bis weit nach Mitternacht Zeit ließ, Menschen aus allen Erdteilen. Als sich beim Aufruf, ein Foto mit Vertretern aus allen Ländern zu machen, 27 Nationen auf der Bühne einfanden, staunten alle über die große Anzahl. Wo findet man in Tirol sonst so viele unterschiedliche Ethnien beim gemeinsamen Feiern an einem Platz? Menschen aus folgenden Nationen waren da: Südafrika, Peru, Mexiko, Ukraine, Rumänien, Russland, Deutschland, Holland, Schweden,  Finnland, Irland, Groß Britannien, Frankreich, Italien, Türkei, Marokko, Spanien, Venezuela, Argentinien, Japan, Korea, Indien, Nigeria, Iran, Irak, Afghanistan und Österreich.

Die Gastgeber des zweiten Karibu-Festes Alois und Brigitte Schild mit Kramsachs Kulturreferentin Walburga Brunner (Bildmitte). Zum Auftanz trat die Volkstanzgruppe Breitenbach, die heuer ihr 60-jähriges Bestehen feiert, mit einem jungen Tanzensemble an. Der Verein mit 50 Mitgliedern im Alter von 5 bis 80 Jahren pflegt traditionelle Volkstänze und das Platteln (Bild Mitte). Foto rechts: Die Musik spielt im kulturellen Leben der Aleviten eine wichtige Rolle. Der anatolisch-alevitische Kulturverein aus Kufstein gibt diese Musik und die das Wissen ums Spielen der SAS an die junge Generation weiter und trug beim Fest Lieder vor.

Zur kulinarischen Verpflegung der Festbesucher trugen auch Flüchtlinge des Flüchtlingsheimes in Reith i.A. mit afghanischen, iranischen und irakischen Speisen bei (Bild links) - Spenden des Publikums kamen dem Flüchtlingsheim zu Gute. Bild Mitte: Den Verein Tiroler Opern Programm aus Maurach am Achensee repräsentierten zwei junge musikalische Talente - Barbara Tschugmell sang zur Gitarren-Begleitung von Hanno Winder auf deutsch und spanisch. Weitere Infos zum Verein unter www.topopera.com Bild rechts: Die Verständigungsrituale der Tiroler Senner aus Tagen vor Erfindung von Funk und Mobiltelefon führten "Die Alminger" Wast und Adi aus Wildschönau und Kelchsau vor. Um über weite Distanzen zu kommunizieren, wurde gejodelt und mit Klopfzeichen auf den Melchzubern Signale gegeben.

Im Vergleich zur indischen Trommelkunst nimmt sich die Tiroler Rhythmus-Landschaft ziemlich karg aus. Indien-Fan Helmut Waibl aus Hall erlernte in den vergangenen Jahrzehnten das kunstvolle Trommelspiel nach Noten, zu dem es eine original indische Tanzeinlage gab. Bild Mitte: Mit einem Tanz zum ewigen Thema Geschlechterkampf aus dem Bereich des ägäischen Meeres amüsierten Hakan Haramanci und Cihan Seryol von der Tanzgruppe des Vereins Yildiz aus Wörgl, während Gurbet Harmanci mit ihrem auf kurdisch vorgetragenem, selbst verfassten Gedicht ernsthaftere Themen aufgriff. Bild rechts: Gute Laune war auch beim Kinderlied angesagt, das Brigitte Schilds Französisch-SchülerInnen in passender Kostümierung aufführten.


Mit irischer Musik mit jeder Menge bekannter Melodien verzauberte Bryan Galvin das Publikum (links). Zu späterer Stunde fanden sich nationenweise Gruppen aus dem Publikum auf der Bühne ein, um gemeinsam ein landestypisches Lied vorzutragen - richtig mitreißend schaffte das das italienische Team (Bild Mitte). Gefeiert wurde bis tief in die Nacht (Bild rechts).

Weitere Fotos vom Karibu-Fest gibt´s hier in der Galerie