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Egger-Lüthi-Stollen-Lokomotive steht heute als Denkmal in Bad Häring

Rettungsaktion für ein Industriedenkmal - die Egger-Lüthi-Stollen-Lokomotive

Die Fotoausstellung "Bruckhäusl seinerzeit - die Arbeitswelt" gibt einen Einblick in die reichhaltige Industriegeschichte des Ortes, die durch die Zementindustrie mit der Nachbargemeinde Bad Häring eng verbunden ist. Zwischen Kufstein und Bruckhäusl befand sich in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts die Wiege der österreichischen Zementindustrie - die Produktionsanlagen des Egger-Lüthi-Werkes am Anzenstein in Bruggermühl/Kirchbichl bildete damals gemeinsam mit dem Saullich-Zementwerk in Kirchbichl die Spitze des technologischen Fortschrittes. Heute erinnern nur mehr wenige Gebäude an die Industriegeschichte der Region.
 
Zu den geretteten Denkmälern zählt die Egger-Lüthi-Stollen-Lokomotive, zu der dankenswerterweise Diethard Raffl eine kleine "Bildgeschichte" der Rettungsaktion zur Verfügung stellte. Das Bild oben zeigt die Lokomotive bei der Anlieferung 1907 von Siemens-Schuckert in Wien, gebaut für den Einsatz im Ag-Stollen des Egger-Lüthi-Werkes. Leider sind bisher keine Aufnahmen aus dem Betriebsalltag bekannt geworden.
 
1990 die Lok als Denkmal vor dem ehemaligen Verwaltungsgebäude der PAG in der heutigen Perlmooserstraße. Eine Tafel gab Aufschluss über die letzte Verwendung sowie technische Daten: Die Gruben-Oberleitungslokomotive war im fünften Horizont, dem Maxstollen im Einsatz. Sie verfügte über 2 mal 18 PS starke 500 Volt-Gleichstrommotoren, hatte ein Gewicht von fünf Tonnen und war für eine Geschwindigkeit von 8 bis 12 km/h sowie einem Zuggewicht von 40 Tonnen zugelassen. Bestückt war sie mit acht Selbstkipperwagen.
2003: neues Denkmal mit der Lobkowitz Erbstollenlokomotive aus den 50er Jahren durch die Initiative von Herrn Dipl. Ing. Andreas Landsteiner aus Angath auf dem Gelände der SPZ Mineralstoff, nach der Zerschlagung der Perlmooser Zementwerke AG. Diese hatte das Egger-Lüthi-Zementwerk mit allen Anlagen und Kraftwerken 1909 erworben.
 
2006 erfolgte die Restaurierung der Lok in der Werkstatt der SPZ in Bichlwang in Kirchbichl auf Initiative von Marianne Thaler aus Bad Häring gemeinsam mit Dipl. Ing. Heinz Hintner und seinem Team.

Die Neuaufstellung erfolgte vor dem Mundloch des Maxstollens in Häring, weil selbige Lok nach der Stillegung der Förderung aus dem Ag-Stollen im Jahre 1931 (Egger-Lüthi-Stollen) bis 1967 hier nach der Umspurung von 780 auf 800 mm im Dienst stand. Die Fotos ab 1990 fertigte Diethard Raffl an.
 
Bad Häring erinnert sich heute mit einem Themenweg an die Bergbau-Tradition, der im Herbst 2006 eröffnet wurde. Schautafeln geben an elf Stationen  Auskunft über  die Geschichte des Kohlebergbaues sowie der Zementindustrie. Ab 21. Mai 2008 finden während der Sommermonate wieder jeden Mittwoch vormittags geführte Wanderungen am Themenweg statt. Treffpunkt ist um 9 Uhr beim Tourismusbüro in Bad Häring gegenüber der Raika. Um Anmeldung unter Tel. 05372/62207-310 (Mo-Fr 9-12 Uhr) wird gebeten, da bei weniger als vier Teilnehmern die geführte Wanderung nicht stattfindet. Den Info-Prospekt über den Themenweg gibt´s hier
 
Weitere Informationen zur Fotoausstellung gibt´s auf der Website http://la21brooks.isiport.de