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Bericht von Wilhelm Maier |
Im Zuge der 60-Jahrfeier der Bergrettung Wörgl fand kürzlich ein Ehrenabend statt, bei dem ehemaligen Obmännern gedankt wurde. Auch eine Ehrenmitgliedschaft wurde verliehen - an Isidor Lapper.
Begrüssen konnte der jetzige Ortsstellenleiter Sepp Malleier zu diesem Ehrenabend Frau VBgm. Maria Steiner, den Bergrettungsarzt Dr. Reinhard Ascher mit Gattin sowie den Landesleiter des ÖBRD-Tirol Dr. Norbert Wolf.
1948 wurde die Ortsstelle Wörgl der Bergrettung gegründet."Im Laufe der Jahre hat sie sich zu einer modernen Sektion entwickelt, die den Anforderungen voll gerecht wird", so Sepp Malleier. "Anfänglich hießen wir noch Bergrettung Wörgl, mit der Erschließung des Schigebietes Auffach benannten wir uns in Bergrettung Wörgl / Wildschönau um. Bald aber gründeten die Auffacher eine eigene Ortsstelle und wir nannten uns Bergrettungsdienst Wörgl / Niederau."
Mit der Inbetriebnahme des ersten Sesselliftes Tirols in Niederau auf das Markbachjoch erfolgte die Gründung der Ortsstelle. Der damalige Obmann von 1948 bis 1954, Gustav Handschur, ist leider schon verstorben. Der Pistendienst wurde mit einfachsten Mitteln versehen, die Unterkunft war die Münchner Hütte. Der Abtransport der Verletzten erfolgte in Akjas, deren Holme noch aus Holz waren.
Von 1954 bis 1967 lenkte Hans Kehrer, ein Wörgler Lehrer, die Geschicke des Vereines. Es erfolgte der Umzug in die Hartl Alm 1960.
Von 1967 bis 1975 war Isidor Lapper Obmann, der Schitourismus entwickelte sich rasant. Die Einsatzzahl stieg von 11 Einsätzen 1954/55 auf 81 Einsätze 1970/71.Dementsprechend musste reagiert werden.
Von 1975 bis 1980 leitete Richard Müller die Bergrettung. Erste Funkgeräte wurden angeschafft, unter schwierigen finanziellen Verhältnissen.
Von 1980 bis 1984 war Hubert Zoczek Leiter, die erste Vakuummatratze wurde angeschafft. Mit den Einnahmen aus der Teilnahme beim ersten Wörgler Stadtfest wurde das Budget aufgebessert.
Von 1984 bis 1995 war wiederum Isidor Lapper der Obmann / Ortsstellenleiter der Bergrettung Wörgl / Niederau. Dr. Reinhard Ascher löste in dieser Zeit den Wörgler Stadtarzt Dr. Herbert Eisenzopf als Bergrettungsarzt ab. Umfangreiche Ausbildungs- und Schulungsmaßnahmen wurden gesetzt. Die Sommereinsätze / Bergungen nahmen zu. Pager für eine Schnellalarmierung wurden angeschafft und ein Anhänger für den raschen Transport des Einsatzmaterials wurde angekauft.
Sei 1995 lenkt nun Sepp Malleier die Bergrettungsortsstelle Wörgl / Niederau. Ein neuer Geräte- und Einsatzraum wurde ausgebaut, 1999 kam das erste Einsatzauto dazu. Seit dieser Zeit ist die Ortsstelle voll einsatzfähig und kann alle Bereiche im Gebiet in angemessener Zeit erreichen. Auch der Generationenwechsel in der Mannschaft blieb nicht aus, viele leistungsfähige Bergsteiger haben zur Bergrettung gefunden und stehen im Notfall Tag und Nacht bereit.
"Der letzte Winter gilt als Rekordwinter", so Malleier. 36 Pistenunfälle mussten bewältigt werden, hauptsächlich im Gebiet Markbachjoch. "Glücklicherweise mussten wir nie den Helikopter anfordern. Der Sommer war dafür außergewöhnlich ruhig, es gab nur zwei Einsätze."
Maria Steiner bedankte sich in ihrer Rede bei den Männern für ihren unermüdlichen und nicht ungefährlichen Einsatz. "Wenn man bedenkt, dass die Anfänge mit primitivsten Mitteln gemacht wurden und jetzt eine solch hochmoderne Ortstelle dasteht, so kann man das gar nicht hoch genug anrechnen", so die Vizebürgermeisterin. "Man kann nur einen großen Dank sagen an die Bergretter/Innen, sie scheuen keine Gefahren, weder Wind noch Wetter, um in Not geratene zu bergen und zu retten."
Gruppenfoto zur Ehrung - v.l.: Hubert Zoczek, Dr. Norbert Wolf, VBgm. Maria Steiner, Sepp Malleier, Richard Müller, Isidor Lapper, Hans Kehrer.
Gedankt in Form einer Ehrenurkunde und eines Ehrenzeichens wurde:
Hans Kehrer - Kehrer war 13 Jahre lang Obmann der Bergrettung.
Richard Müller - Müller war 5 Jahre Obmann.
Hubert Zoczeck - 4 Jahre Obmann der Bergrettung.
Auch Sepp Malleier, der seit 13 Jahr Ortsstellenleiter ist, erhielt als Dank und Gratulation zum 60-jährigen Bestehen eine Ehrenurkunde.
Zum Ehrenmitglied wurde Isidor Lapper ernannt. Lapper leitete die Ortstelle der Bergrettung 19 Jahre lang als Obmann. Die Ehrenmitgliedschaft soll Dank und Anerkennung für seine außergewöhnliche Einsatzbereitschaft sein.
Text und Fotos: Wilhelm Maier