Die erste Jahreshauptversammlung der Wehren des Bezirkes Kufstein hält traditionell die Feuerwehr Kirchbichl. Am Samstag, 3. Jänner 2009, konnte dazu Kommandant Helmut Burgstaller Bgm. Herbert Rieder, die beiden VBgm. Arno Raich und Franz Seil, einige Gemeinderäte, den Kommandanten der Polizeiispektion Richard Hotter sowie vom Bezirksfeuerwehrverband Bez. Kdt. Hannes Mayer und Bez. Insp. Stefan Winkler sowie die Kommandanten der Wehren Bruckhäusl Josef Poschinger und Kastengstatt Fritz Druckmüller begrüßen. Neben dem erfreulichen Jahresbericht wurden Angelobungen, Auszeichnungen und Ehrungen vorgenommen. 

Zu 108 Einsätzen rückten die Kirchbichler letztes Jahr aus, wobei 11 Brände, 11 Sturmeinsätze und 13 Einsätze bei Verkehrsunfällen genauso zu verzeichnen waren wie etwa die Bergung einer Katze von einem Baum oder ein "Rauschgiftkucheneinsatz".

Das wohl größte Schadensfeuer war am 8. Mai der Brand des Pranzenbauerns, der im Vollbrand stand. Bei den Unfalleinsätzen mussten auch Personen mit schwerem Bergegerät wie Bergeschere u. Spreizer befreit werden, ehe sie dem Notarzt / Rettungsdienst übergeben werden konnten.  

Auch der Sturm "Emma" am 3. März ging in Kirchbichl nicht spurlos vorbei und die Feuerwehr musste gleichzeitig an mehreren Stellen zu Hilfe eilen.  "Den wohl kuriosesten Einsatz verzeichneten wir am 3. März im Gewerbegebiet bei einer großen Firma. Mehreren Personen wurde urplötzllich schlecht, sie erbrachen oder kollabierten. Da kein Grund ersichtlich war und immer mehr Arbeitnehmer dieser Firma über die gleichen Symptome klagten, forderten wir eine Spezialmannschaft der Betriebsfeuerwehr der Sandoz - Werke an und alarmierten das Gefahrengutfahrzeug der Feuerwehr Kufstein. Der Betrieb wurde evakuiert, Gasmessungen wurden durchgeführt, ohne Ergebnis. Letztendlich war auch ein Großaufgebot von Notärzten und Sanitätern des Roten Kreuzes und des Samariterbundes im Einsatz. 8 Personen mussten im Krankenhaus Kufstein versorgt werden, einige wurden von den Notärzten vor Ort behandelt. Ursache dieses Einsatzes war ein Kuchen, kein normaler Kuchen, ein Kuchen in dem Rauschgift beim Backen hineingegeben wurde. Ein Kollege der Betroffenen brachte diesen Kuchen mit in die Arbeit, wo man ihn genüsslich verzehrte, ohne sich aber der Tragweite bewusst zu sein", hieß es im Jahresbericht der Wehr. 

Eine spezielle Wasserrettungseinheit bestehend aus 9 Mann wurde nach intensiver Schulung und Ausbildung gegründet. Sie wurden mit Neoprenanzügen, Spezialhandschuhen und Spezialwasserschuhen sowie mit Tauchermessern ausgerüstet. Diese Truppe ist für Wasserrettungseinsätze am Inn oder in den umliegenden Seen einsatzbereit. 

Eine Akkubergeschere um 9.000.- € wurde für das Kommandofahrzeug angeschafft sowie die Ausrüstung für den Rettungsschwimmertrupp, die 4.000.- Euro kostete. Diese Beträge wurden vom Land refundiert. Gedankt wurde Bezirksfeuerwehrkommandant Hannes Mayer für dessen Engagement.

Hoch erfreut ist man bei der Feuerwehr Kirchbichl über den Nachwuchs, der momentan noch zu jung für die Feuerwehr ist. Bei fünf Kameraden "zwickte der Storch" anständig zu. Burgstaller gratulierte den fünf frischgebackenen Vätern und überreichte als kleines, aber sehr sinnvolles Geschenk je einen Rauchmelder für die Kinderzimmer. Eine Geste, die regelrecht zur Nachahmung bei den anderen Wehren einlädt.

   

Bild: Die Ausgezeichneten mit Bgm. Herbert Rieder - Hans Jörg Lindner (25. J.), Kdt. Helmut Burgstaller, Hans Scharnagl (50 J.),  BFI Stefan Winkler,  Herbert Hauser (50 J.), BFK Hannes Mayer (v.l.)  Angelobt und zum Feuerwehrmann befördert wurden: 
Huemer Dominik,
Patrick Seyer,
Alexander Moser,
Andreas Kirchmaier,
Dominik Stöckl,
Georg Wörndle.

Beförderung zum Oberlöschmeister: Martin Embacher

Vom Bezirksfeuerwehrkommandanten wurden ausgezeichnet: 
Für 25 Jahre Mitglied bei d. Feuerwehr: Hans-Jörg Lindner. Dr. Heinrich Prennschütz, Hans Peter Hauser sowie Günther Mader erhalten die Auszeichnung im Nachhinein da sie erkrankt waren.

Für  50 Jahre Mitgliedschaft: 
Herbert Hauser
Hans Scharnagl

In seiner Rede dankte Bgm. Herbert Rieder für die enorme Einsatzbereitschaft seiner Feuerwehr: "Es ist immens wichtig, dass man sich in den Einsätzen bewährt, aber genau so wichtig ist es immer wieder zu üben und zu schulen. Hier sind die Kirchbichler einfach ein Vorbild, ich kann nur danke sagen und bin stolz auf euch."

Bezirksfeuerwehrinspektor Stefan Winkler gab den frisch Angelobten einen Rat auf ihren Feuerwehrweg mit: "Horcht auf die Älteren, die haben die Erfahrung, aber nehmt auch selber euren Kopf zum Denken!"

PI Richard Hotter dankte für die Zusammenarbeit, die einfach sehr gut ist: "Ihr seid einfach da, wenn wir euch rufen!" Und zu den Jungen meinte er schmunzelnd, ohne dabei aber jemand anzusehen: "Es ist gut wenn die Jugend bei der Feuerwehr ist denn dann fallen ihnen keine Dummheiten ein!"  Bild und Text: Wilhelm Maier