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Studiengebühren werden trotz "Abschaffung" für viele fällig |
„Wir rechnen mit ungefähr 8.000 Studentinnen und Studenten, die immer noch zahlen müssen, obwohl die Studienbeiträge angeblich abgeschafft sind!“, ärgert sich Robert Mäser, Vorsitzender der Österreichischen HochschülerInnenschaft in Innsbruck (ÖH). „Diese Zahl ist so hoch, weil fast jeder Studierende ein Zweitstudium belegt hat, dieses aber nur neben seinem Hauptstudium betreibt.“ Durch die neue gesetzliche Regelung muss man den Studienbeitrag bezahlen, sobald man in einem Studium über der Mindestzeit plus zwei Toleranzsemester ist. „Die Forderung nach einem Blick über den Tellerrand oder Zusatzqualifikationen aus anderen wissenschaftlichen Bereichen wird so ad absurdum geführt und ist ohne Zahlung des Studienbeitrags fast unmöglich. Leider werden nun tausende Studierende in Innsbruck ihre Nebenstudien schließen müssen, wenn sich hier nichts ändert.“, zeigt Marcel Nitz, stv. ÖH Vorsitzender, Unverständnis für die derzeitige Regelung. Auch der Erlassgrund für berufstätige Studierende, bei dem diejenigen vom Beitrag befreit werden, die einen Jahresverdienst von über 4.886 Euro nachweisen können, führt für die Studierendenvertreter zu einem unfassbaren Zustand. Ab dem Sommersemester kann jeder Berufstätige, der die Voraussetzungen erfüllt, wieder inskribieren und wird sofort befreit. „Aber gerade Studierende, die sich in prekären Beschäftigungsverhältnissen befinden, unter der Geringfügigkeitsgrenze angestellt oder vielleicht gar nicht angemeldet sind werden nicht befreit! Nun von einer sozial treffsicheren Maßnahme zu sprechen ist blanker Hohn und werden wir nicht einfach so akzeptieren!“, schließt Mäser.
Text: Österreichische Hochschülerschaft (ÖH)