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Stadt hält am Verbot von Masken mit Hörnern länger als 40 cm sowie von pyrotechnischen Erzeugnissen fest |
Vor elf Jahren gründete sich die Fluckinger-Perchtenpass in Wörgl, die am vergangenen Samstag, 22. November 2008 mit einem Glühweinstandl vor der BTV in der Bahnhofstraße auf die diesjährige Tour aufmerksam machte. "Wir absolvieren absichtlich nur private Auftritte", erklärt Obmann Martin Ascher (Bild rechts) angesichts des aufrecht erhaltenen Auftrittsverbotes.
Via Stadtmagazin richtete die Stadtführung den Perchtenpassen aus, dass "die in den letzten Jahren durchgeführten Perchten- und Krampusveranstaltungen NICHT als Brauchtum im Sinne des § 4 Abs. 2 lit. f. Tiroler Veranstaltungsgesetz anzusehen sind." Derartige Veranstaltungen müssten bis 20. November 2008 angemeldet werden, wobei für diese Veranstaltungen dann nur am 5. Dezember zwischen 15 und 22 Uhr gestattet seien. Unter der Voraussetzung, dass die Perchtenmasken mit Hörnern bestückt seien, "welche eine Länge von max. 40 cm aufweisen." Ausnahmebewilligungen könnten mittels Bescheid nur erteilt werden, wenn massive standfeste Abzäunungen sicherstellen, dass es zu keiner Berührung von Zuschauern und Perchten kommen könne. Die Verwendung von reiz-, rauch- oder nebelerzeugenden pyrotechnischen Artikeln aller Klassen - ausgenommen Bengalfeuer in geschlossenen Behältnissen - ist verboten.
"Der Bürgermeister hatte zwar Anfang 2008 angekündigt, dass er sich mit uns zusammensetzen und reden will, aber bis heute hat er sich nicht gemeldet", so Ascher, der mit seiner Pass pragmatisch mit den Einschränkungen umgeht: "Wir machen es eben anders." Die 22 Mann starke Perchtenpass denkt auch nicht daran, die Hörner ihrer Masken abzusägen oder neue anzuschaffen. "Solche Masken kosten zwischen 600 und 700 Euro. Die meisten Masken wurden vor fünf bis sechs Jahren angeschafft, wobei wir eine Mischung aus Tiroler und Pinzgauer Stil haben", erklärt Ascher. Auch das hat pragmatische Gründe: "So viele Tiroler Maskenschnitzer hat es zu der Zeit garnicht gegeben." Man bemühe sich, "halbwegs im Rahmen zu bleiben. Science-Fiction-Masken lehnen wir ab."
Kostenintensiv ist nicht nur das Zubehör, auch die Organisation der Tour selbst, da nur mehr Busse als Transportmittel in Frage kommen. "Am Lkw ist es generell verboten und auf Traktoren dürfen maximal neun Personen transportiert werden", so Ascher. Für die heurige Tour heuerte die Pass einen alten Skibus des Busunternehmens Schlechter aus Westendorf an. Zur Finanzierung der Auftritte, die die Pass heuer u.a. auf Vermittlung der Werbeagentur ACC am 29. November auch in zwei Wiener Einkaufszentren führt, tragen die Einnahmen des Vereins aus dem Glühweinstandl und aus dem Stadtfest bei. Auch Beiträge von Sponsoren aus der Wörgler Wirtschaft helfen, die privaten finanziellen Einsätze für das Hobby zu verringern - aber Kosten trägt jeder Teilnehmer zudem noch selbst.
Die Vereinsaktivitäten erstrecken sich auch längst nicht mehr nur auf die Brauchtumspflege rund um den Nikolaustag. Ausflüge im Sommer gehören ebenso dazu wie die rund zwei Monate dauernden Vorbereitungsarbeiten, bei denen neue Perchten-Gewänder genäht und alte ausgebessert werden. Die Pass besteht aus 15 Peaschtln mit Bratschen-Gewändern, sechs Fellteufeln und einer Hex.
Die Fluckinger Pass ist am 5. und 6. Dezember unterwegs, hier sind die Tourdaten: Am 5. Dezember um 10.30 Uhr bei Anton Schrettl (Bodensiedlung), 13 Uhr Kargl Bauer (Bahnhofstraße), 15.30 Uhr Papp Toni (Zauberwinkelweg), 18 Uhr Binder Karl (Brixentaler Straße), 20.30 Uhr Sammer Cornel in Schwoich, 23 Uhr Gratten Hias in Kirchbichl. Am 6. Dezember: 11 Uhr Fuzzys Schwester (Mayrhofen-Siedlung), 13.30 Uhr Branzen-Bauer (Kanzler-Biener-Straße), 16 Uhr Perchtentreff in Angath, 19 Uhr Salvenstadl in Söll, 21.30 Uhr Perchtentreffen Hopfgarten.
Die Fluckinger-Pass rückt mit einer Mischung aus Tiroler und Salzburger Masken aus. Die Video-Präsentation am Glühweinstandl stieß auf reges Interesse und bildete einen Treffpunkt für die Perchtenszene - so kamen auch Mitglieder der Hauserwirts-Pass, die ebenfalls auf Auftritte in öffentlichem Raum in Wörgl verzichtet. Busse sind zur Perchtenzeit übrigens mittlerweile Mangelware - der Tourbus der Hauserwirts-Pass kommt aus dem Ötztal.
Der Tourplan der Hauserwirts-Pass: 4. Dezember 19.45 Uhr Gasthof Hauserwirt, 5. Dezember: 11.45 Uhr Hölzlbauer (Kanzler-Biener-Straße), 13.45 Uhr Langkampfen, 15.45 Uhr Gratten-Hias in Kirchbichl, 18.30 Uhr Scheffau Perchtentreff, 21.30 Uhr Itter Perchtentreff. 6. Dezember: 11.45 Uhr Tischlerbauer (Mayerhofen-Siedlung), 13.45 Uhr Familie Koller Wörgl, 15.45 Uhr Lengererbauer Häring, 17.30 Uhr Perchtentreff Söll, 20.45 Uhr Perchtentreff Hopfgarten. 7. Dezember: 18 Uhr Goldenes Dachl Innsbruck.