Ois o.k.! - Duke am Keyboard, "Ildefronzo" am Bass und John Dere am Mikro... ready for Rebel Musig! (Fotos: Dominic Kainzner)

Rebel Musig - "Radio freie Mittelstation" auf Sendung!

Was der "einzige frei lebende Tiroler Berglöwe" mit seiner "Rebel Musig"-Crew mit dem Debüt-Album "Radio freie Mittelstation" vorlegt, ist ein Konzept-Album mit Botschaft. Schluss mit Spaßgesellschaft. Was nicht heißt humorlos - mit feinsinnigem Sprachwitz und unglaublich speedigem Mundwerk bringt der "Liftinger" aus der Kühlen Luft 13 in Hopfgarten im Brixentaler Dialekt-Rap auf den Punkt, was viele junge Menschen heute fühlen: Widerstand gegen den ständig steigenden Systemdruck, gegen Konsumwahn und überliefertes Statussymbol-Denken.

"Ja des is tiroia dialekt - vadamb - extrastrong - mit ana coolness was normalaweis grad gletscha ham" (aus "Aufpasst")

John Dere nennt sich der junge Sprachkünstler mit bewusster Anspielung auf die Doppeldeutigkeit. Nein, nicht vom Traktor kommt der Künstlername, sondern von der Grußformel "Habe die Ehre" - abgekürzt eben Dere. Rebel Musig ist Freiheitskampf anno 2009, ausgefochten mit Worten. Sprache ist Identität und so drückt der Aussteiger seine "Message" im Brixentaler Dialekt durchmischt mit englischen Phrasen aus - die Tourismus-Industrie hinterlässt ihre Spuren in der Sprache ebenso wie in den Seelen der Menschen.

"da untaschied zwischen musig und music-tv!" 

John Dere nimmt die ZuhörerInnen mit auf eine Reise in sein Leben und ins ganz persönliche Umfeld in "Hopfgoscht". Rebellion ist hier nicht nur eine effektvolle Absichtserklärung, sondern gelebt. Der offene, kritische Geist spricht aus den genialen Wort-Raps und findet dank der musikalischen Wegfährten Niko am Bass, "Ildefronzo" an der Gitarre, Duke am Keyboard und Stifl am Schlagzeug  auch im World-Musik-Sound-Mix seinen Ausdruck, der auf freiheitsliebendem Roots-Reggae aufbaut und gekonnt Einflüsse aus Funk, Ska und HipHop zu einem bestens tanzbaren Gemisch verdichtet.

Selbstgemacht von vorn bis hinten - also auch selbst aufgenommen, abgemischt und herausgegeben - die CD "Radio freie Mittelstation" verdient sich weit mehr als einen Senderadius von "30 Meter rund ums Haus". Reinhören kann man/frau auf myspace unter http://www.myspace.com/rebelmusig und zu kaufen gibt´s die höchst empfehlenswerte Silberscheibe bei den Bandmitgliedern sowie bei den nächsten Konzert-Terminen, u.a. am 23. Jänner 2010 im Q-West in Kufstein (Achtung: Konzert am 8. Jänner 2010 um 20 Uhr in der Salvena Hopfgarten wird verschoben...) sowie online.

Die CD "Radio freie Mittelstation" kommt wie eine sprudelnde Quelle sprachlicher Kreativität daher - deshalb unbedingt das Textbuch lesen! John Dere´s Texte werden jeden Poetry-Slam-Fan muntermachen und geben der Musik-Produktion zudem eine literarische bemerkenswerte Note.

... und Rifl am Schlagzeug und Niko am Bass - damit ist die Rebel-Musig-Crew komplett, die ihre musikalischen Wurzeln in den "Riddim souljahs" hat. (Fotos: Dominic Kainzner)

Nach dem energiegeladenen Live-Gig der Rebel Musig übernahm "Gaikabang" die Bühne mit ihrer "Auflegerei" (rechts).

Weitere Bilder vom Auftritt der Rebel Musig Crew gibt´s hier in der Galerie

CD-Release-Party mit musikalischer Unterstützung von Masitova

Die Rebel Musig-Crew holte sich für die CD-Präsentation eine weitere junge heimische Band zur musikalischen Unterstützung auf die Bühne. Unter dem afrikanisch-stämmigen Namen "Masitova" spielen seit dem Frühjahr 2009 sechs junge Tiroler Musiker mit Musikstilen und kreieren ihren eigenen, mitreißenden Party-Sound. Die Hauptrolle im Musik-Mix übernimmt auch hier der Reggae, wobei entsprechend den musikalischen Vorlieben der Bandmitglieder genügend Platz für Ska, Jazz und Country bleibt. Zum musikalischen Können gesellt sich die Lust am Improvisieren. Das Ergebnis: ein Mix aus Eigenkompositionen und eigenwillig interpretierten Cover-Songs, allesamt bestens tanzbar!

Kein Band-Bus? Kein Problem für Masitova - dank "Schisis" Traktor! Beim Gig fehlte leider der Sänger Matt - er liegt im Krankenhaus und bekam Genesungswünsche von seinen Bandkollegen - die da heißen: "Joi" (Keyboard'), "Spieli" (Schlagzeug)...

Harb (Saxophon), "Bene" (Bass) und "Steve" (Gesang und Gitarre). Steve wurde zu später Stunde am Heimweg Opfer eines Überfalls. Vor dem Wörgler Bahnhof trennte er sich von seinen Bandkollegen, um zu fuß über den Innsteg nach Hause zu gehen. In der alten Unterführung holten ihn vier Jugendliche, die sie vorher schon im Bahnhofsgebäude bemerkt hatten, ein und schlugen ihn ohne Vorwarnung nieder. Nach Faustschlägen ins Gesicht  gelang Steve die Flucht. Die Prügler verfolgten ihn zunächst, ließen dann aber ab. Fazit: Im Krankenhaus Kufstein wurde ein offener Nasenbeinbruch diagnostiziert, wobei Steve diese Nacht bereits das dritte Opfer (!) ähnlich gearteter Überfälle in Wörgl war, das im KH Kufstein verarztet wurde!

Weitere Bilder vom Auftritt (Fotos u.a. von Dominic Kainzner) von Masitova gibt´s hier in der Galerie