Kommentare (0)

Beschluss vom Wörgler Gemeinderat am 25. Februar 2010
vero / 26.02.2010 14:36
Bewertungen 0
Wörgl  Gemeinderat  Stadt  Flächenwidmung  Gradl  Radweg 

Welche Bedingungen kann die Gemeinde an die Umwidmung von Grundstücken knüpfen? An dieser Frage entzündete sich die Diskussion zum Tagesordnungspunkt Flächenwidmung für das Gradl-Wohnhaus in Wörgl-Lahntal.

Am Zauberwinklweg wurde 1980 der Gradl Stall ohne Wohnhaus gebaut und liegt heute im Freiland. Da durch die Verwertung des Gradl-Areals bei der Kirche die Familie Lenk des Gasthof Neue Post räumt, will sie ein neues Wohnhaus beim bestehenden Wirtschaftsgebäude errichten und benötigt dazu die entsprechende Flächenwidmung.

Nachdem seit Juni 2009 die Verhandlungen laufen, landete das Ansuchen am 25.2.2010 im Wörgler Gemeinderat. "Was ist mit dem Radweg entlang der Innsbruckerstraße?" wollte FWL-GR Mario Wiechenthaler wissen und erhielt die Antwort, dass es diesbezüglich zwar Gespräche mit Andreas Lenk, aber keine Einigung gegeben habe. "Es ist nicht zumutbar, die Grundabtretung für den Radweg, die 500 Quadratmeter ausmacht, mit der Widmung für das Wohnhaus zu verknüpfen", meinte Bgm. Arno Abler, zumal über die Radwegführung zum Wave auch mit den weiteren Grundeigentümern Klingler, Riedhart und Achleitner noch nicht geredet worden sei. Lenk habe außerdem zugestimmt, den Zauberwinklweg auf 5 m zu verbreitern.

"Wieso hat die Gemeinde dann nicht wenigstens eine Vereinbarung über die künftige Vorgangsweise hinsichtlich des Radweges zusammengebracht?" wollte SPÖ-GR Hans-Peter Hager wissen und fragte zudem nach, ob die benötigte Grundfläche für die Zauberwinklweg-Verbreiterung kostenlos zur Verfügung gestellt wird. Bgm. Abler bezifferte den Grundbedarf mit 30 Quadratmeter, was sich RO-Referentin DI Müller nicht vorstellen konnte: "Ich weiß nicht, woher die kommen sollen - an einer Stelle fehlt es um 28 cm." Jedenfalls sei dafür ein Tauschgrund im Freilandbereich von der Stadt zur Verfügung zu stellen. Betreffend den Radweg hakte FWL-GR Wiechenthaler nach. Laut Raumordnungsausschuss brauche man für den Radweg nicht 500, sondern 200 Quadratmeter.

Dass es keine Einigung über die künftige Vorgangsweise hinsichtlich Grundablöse bzw. -abtretung gibt, liege nicht am Verhandlungspartner Stadt. "Andreas Lenk will erst die Entscheidung für den Hof, und dann erst über den Radweg reden", teilte Bgm. Abler mit. Für die Entkoppelung von Wohnhaus-Widmung und Radweg sprachen sich die UFW-GR Dander und Pertl sowie GR Gerhard Wibmer (Liste Petzer) aus. Bei der Beschlussfassung gab es schließlich drei Gegenstimmen - die FWL-Mandatare Wieser und Wiechenthaler sowie DI Bettina Müller (Bürgermeisterliste). "Ich habe mir eine Zusage für einen Grundtausch oder eine Ablöse für die Realisierung des Radweges erwartet", so Müller, die auf die Bedeutung "kurzer und sicherer Radwege" hinwies.