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Projektvorstellung in der Volksschule Bruckhäusl am 27. Februar 2010

In der Aula der Volksschule Bruckhäusl wurde der erste Entwurf für die Dorferneuerung Bruckhäusl vorgestellt. Herzstück ist die Neugestaltung eines Dorfplatzes sowie des Kirchenvorplatzes.

 

Unerwartet groß war das Bevölkerungsinteresse bei der Projektvorstellung des ersten Entwurfes für die Bruckhäusler Dorferneuerung am 27. Februar 2010. Trotz herrlichen Skiwetters füllte sich am Samstag vormittags die Aula der Volksschule, in der der Planer Gerhard Moser sowie Bauamtsmitarbeiter von Wörgl und Kirchbichl die geplanten Maßnahmen präsentierten.

Mit Inbetriebnahme der Bruckhäusler Umfahrung wurde der Bevölkerung eine Ortsneugestaltung versprochen. 2009 beauftragten Wörgl und Kirchbichl den Vorarlberger Planer DI Gerhard Moser mit der Erstellung eines Vorschlages, den die beiden Bürgermeister von Wörgl und Kirchbichl Arno Abler und Herbert Rieder nun noch vor der Gemeinderatswahl am 14. März als Diskussionsgrundlage für die weitere Planung auf den Tisch legten. „Wir wollen niemand vor vollendete Tatsachen stellen“, erklärten Abler und Rieder.

 

Informationen über den Projektstand erteilten der Planer DI Gerhard Moser (Bild rechts) und hinsichtlich der zeitlichen Umsetzung und Finanzierung die beiden Bürgermeister Herbert Rieder und Arno Abler.

 

Im Zentrum der Dorferneuerung steht der Zentralraum rund um die Zehentdorfer Brücke sowie der Bereich des Dorfkerns. Zwischen Bruckhäuslwirt, Kindergarten und Volksschule soll ein neuer Dorfplatz entstehen, der sich auch für Vereinsfeste eignet. Neu gestaltet wird die Brückenzufahrt sowie der westlich gelegene öffentliche Parkplatz und der Kirchen- und Schulvorplatz, wobei hier auch ein Trinkwasserbrunnen vorgesehen ist. Die optische Dorfverschönerung kommt allerdings erst an zweiter Stelle. In erster Linie soll sowohl auf Kirchbichler als auch auf Wörgler Seite der Straßenraum umgestaltet werden.

Die Straßenbreite wird auf Kirchbichler Seite auf 6 Meter rückgebaut. Mehr Sicherheit für die Fußgänger soll zudem als Tempobremse eine Auframpung der Fahrbahn auf Gehsteigniveau im Bereich vom Bruckhäuslwirt bis zum Haus Fae bringen. „Damit wird ein barrierefreier Zugang zu den Gebäuden im Kernbereich möglich“, erklärte Planer Gerhard Moser. Zudem soll die Ortsdurchfahrt beidseitig mit gepflasterten Gehsteigen ausgestattet werden.

 

Über Details und von den Gemeindebauämtern bereits gewünschte Abänderungen informierten Kirchbichls Bauamtleiter Andreas Egger (Bild links) und Wörgls Bauamt-Mitarbeiter Dietmar Günther (Bild Mitte), der auch auf die Sanierung der alten Gemeindestraße von Pinnersdorf bis zur östlichen Gemeindegrenze einging. Diese Sanierung soll auf jeden Fall vorgezogen und unabhängig von der Dorferneuerung aufgrund des desolaten Straßenzustandes noch heuer erfolgen.

 

Eine Fahrbahnanhebung ist auch auf Wörgler Seite im Bereich der Unterführungszufahrt vorgesehen, wobei hier aufgrund des Schwerverkehrs der örtlichen Betriebe die Fahrbahnbreite der Ortsdurchfahrt 6,50 Meter betragen soll. Der Gestaltungsspielraum ist hier sehr eingeschränkt und beinhaltet vorwiegend neue Gehsteige, Zebrastreifen und die Errichtung einer zentralen Bushaltestelle südlich der Unterführung. Da im Wörgler Ortsteil mit mehr Lkw-Verkehr zu rechnen ist, wird hier nicht wie auf Kirchbichler Seite der Gehsteigrand abgeflacht, sondern bleibt bei einer Höhe von 12 Zentimeter.

Noch bevor die Dorferneuerungsmaßnahmen starten, soll allerdings die desolate Gemeindestraße vom Pinnersdorf zum Hauserwirt saniert und durch geeignete Maßnahmen verkehrsberuhigt werden. Dietmar Günther schlug dazu den Einbau von Mäandern vor. Diese bewirken, dass der entgegenkommende Verkehr im Begegnungsfall stehenbleiben muss. Günther: "Eine Verkehrsberuhigung ohne bauliche Maßnahmen ist nicht zu bewerkstelligen".

 

Die Bevölkerung forderte im Zuge der Neuasphaltierung auch gleich die Errichtung eines Gehsteiges ein. "Wenn das jetzt nicht gleichzeitig passiert, wird der Gehsteig wieder nicht gebaut", meldete sich Thomas Gasteiger und verwies darauf, dass in den vergangenen Jahren von der Gemeinde zahlreiche Wohnbauten im Ortsteil Weilerhaus bewilligt wurden. Bürgermeister Arno Abler wies auf laufende Verhandlungen mit dem Grundbesitzer hin und stellte den gleichzeitig mit der Straßensanierung durchgeführten Bau eines Gehsteiges in Aussicht.

 

Weitere Wünsche betrafen den Bau von Parkplätzen für die ÖBB-Haltestelle Wörgl-Süd. "Derzeit hat unser Bahnhof keinen einzigen Parkplatz", zeigte Konrad Steiner auf. Dietmar Günther will nun zwei Parkplätze in Verlängerung der Bushaltestelle ins Konzept aufnehmen.

 

Die Errichtung einer weiteren Citybus-Haltestelle beim Wendeplatz, eine Radweglösung sowie Maßnahmen, die den Durchzugsverkehr aus dem Brixental auf der Gemeindestraße unattraktiv machen, lauteten weitere Anregungen aus dem Saal. Kritisiert wurde die mangelhafte Beschilderung der Zufahrt zur Umfahrungsstraße. Sowohl Reisebusse als auch Lkw und Touristen würden sich häufig verirren und auf der alten Gemeindestraße landen.

 

 

Die Versammlung bot der Bevölkerung Gelegenheit, die Pläne zu kommentieren und Anregungen zu geben. Bild Mitte: Zwei Gemeinden, ein Konzept: Bürgermeister Herbert Rieder, Planer Gerhard Moser und Bürgermeister Arno Abler mit dem Erstentwurf für die Bruckhäusler Dorferneuerung. Bild rechts: Das „Filetstück“ der Dorferneuerung wird der neue Dorfplatz westlich der Volksschule, neu gestaltet wird auch die Ortsdurchfahrt.

 

Was die Finanzierung betrifft, stellte Bgm. Herbert Rieder klar: „Die gemeinsame Finanzierung betrifft nur den Kirchplatz und Dorfplatz. Für den Straßenumbau hat jede Gemeinde selbst zu sorgen.“ Kirchbichl hat heuer bereits 300.000 Euro für den Straßenrückbau im Budget. Wörgl weist für die Dorferneuerung 2010 im Haushaltsplan 90.000 Euro aus, die Gemeindestraßenreparatur wurde nicht eigens budgetiert.

Auf die Frage von Kaspar Fuchs nach der zeitlichen Umsetzung antwortete Bürgermeister Rieder, dass der Beginn der Arbeiten zwar heuer geplant sei, der Baufortschritt aber auch von der Entwicklung der Gemeindeeinnahmen abhänge. Worauf Bürgermeister Arno Abler mit dem scherzhaften Einwurf "Ihr hättet uns halt kein Geld leihen sollen" in Anspielung an den Kredit fürs Bruckhäusler Fußball-Vereinsheim für einen Lacher sorgte.

Nach der ersten Präsentation geht´s jetzt in die nächste Gesprächsrunde mit Anrainern und Vereinen. Das fertige Konzept wird dann wieder der Bevölkerung vorgestellt.

 

Die Dorferneuerungsmaßnahmen sollen im Bereich der Unterführung sichere Gehwege und eine zentrale Bushaltestelle sowie zwei Parkplätze für Bahnhofsbesucher schaffen. Der bestehende Übergang soll aufgrund der Unübersichtlichkeit an dieser Stelle aufgelassen werden. Der begonnene Gehsteig nördlich der Straße soll in östlicher Richtung bis zur Siedlungszufahrt fortgesetzt werden.

 

Mehr Sicherheit für die Schulkinder wünschten sich Eltern, weshalb Wörgl bereits mit der Gehsteigerrichtung entlang der Ortsdurchfahrt begonnen hat. Im Ortszentrum soll auch südseitig der Gehsteig durchgehend gebaut werden