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Presseaussendung der Schlossbergspiele Rattenberg |
Politkrimi auf Rattenbergs Schlossberg
Theaterverein resümiert positive Spielbilanz und setzt weiterhin auf Publikumsmagneten.
Bei der alljährlichen Jahreshauptversammlung resümierte Obfrau Claudia Lugger die erfolgreiche Bilanz des letzen Jahres und gab bereits einen Spielplan für die kommenden drei Jahre aus. Mit 12.500 Besuchern, 38 000 Zugriffen auf ihrer Homepage und etlichen Statisten brach die Mitterer-Uraufführung „Speckbacher“ alle bisher dagewesenen Rekorde. An dieses Ergebnis sollen auch künftige Produktionen anknüpfen. „Unser Verein ist ein Riesenbetrieb geworden, wir können uns nicht leisten Stücke zu spielen die nur eine Minderheit interessieren, wir brauchen Stücke die funktionieren“, so Lugger. Deshalb greift der Verein in diesem Sommer auf eine alte Theatertradition am Schlossberg zurück: Den Kanzler Bienner. Nach 20 Jahren Pause soll bei der Wiederaufführung des historischen Stücks und ein wenig Wetterglück das Publikum weiterhin so zahlreich auf den Schlossberg strömen. Die darauffolgenden zwei Produktionen werden noch unter Verschluss der Öffentlichkeit gehalten. Eines sei aber verraten: Große Namen und bekannte Titel stehen am Plan.
Der Theaterverein steckt bereits mitten in den Proben zur Uraufführung „Kanzler Bienner“ von Manfred Schild, die am 2.Juli ihre Premiere am Schlossberg feiert.
Kanzler Bienner neu erzählt
Mit dem „Kanzler Bienner“ verbindet die Schlossbergspiele Rattenberg eine lange Tradition. Das Leben des Tiroler Kanzlers wurde nach der Gründung des Theatervereins im Jahr 1954 im Abstand von mehreren Jahren immer wieder auf die Bühne gebracht und zählte zum fixen Bestandteil des Theaterprogrammes. „Es ist Zeit diese Tradition fortzusetzen und den historischen Stoff neu aufzuarbeiten“, so Lugger, die nahezu alle Bienner-Stücke am Schlossberg selbst miterlebt hat. Der Innsbrucker Autor und Regisseur Manfred Schild zeigt in seiner Uraufführung einen spannenden Politkrimi über Macht, Korruption und Bürokratie. Vom Volk geschätzt, vom Adel gehasst, setzte sich Dr. Wilhelm Bienner für das Volk ein und stellte sich gegen die bürokratischen Machenschaften am Innsbrucker Hof. Wie so viele Heldengeschichten endet auch diese tragisch, mit der dubiosen Enthauptung des Kanzlers auf dem Schlossberg. „Ein Politkrimi, der an die Wirklichkeit sehr nahe herankommt“, verrät Lugger.
Am Premierenabend (2.Juli 2010) wird der Kanzler Bienner, wie damals, per Boot innabwärts geschifft. Jetzt wird noch eine Zille gesucht, die den Hauptdarsteller, die bewaffneten Schergen und Trommler trägt. „Die Schlossbergspiele funktionieren nur deshalb, weil jeder von uns dasselbe Ziel hat, nämlich gutes Theater zu machen“, gibt Lugger ihr persönliches Erfolgsrezept preis.
Text und Bilder: MMag. Gabriele Grießenböck