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Bericht von der FF Wörgl |
"Sammelruf - Wohngebäude, mehrere Personen eingeschlossen", lautete die Alarmierung am Dienstag, 30.03.2010 um 16:57 Uhr für die Feuerwehr Wörgl.
Nachdem kurz zuvor mehrere Anrufer den Vollbrand einer Wohnung in der Wörgler Giselastraße bei der Leitstelle Tirol gemeldet hatten, wurde umgehend Sirenenalarm und Sammelruf ausgelöst. Da sich zu dieser Zeit mehrere Kameraden im Gerätehaus befanden, konnten die ersten beiden Fahrzeuge nach nicht einmal einer Minute zum Einsatzort ausrücken. Zwei weitere folgten wenige Minuten später.
Dort angekommen erkannte Einsatzleiter Josef Koidl sofort den Ernst der Lage und forderte sämtliche Fahrzeuge der Feuerwehr Wörgl sowie die Drehleiter aus Kufstein nach. Der Brand war aus bisher noch ungeklärter Ursache in einer Küche im zweiten Stock ausgebrochen und hatte sich dermaßen schnell ausgebreitet, dass beim Eintreffen des ersten Fahrzeuges die Flammen bereits aus den Fenstern bis hinauf zum Dachstuhl schossen. Aufgrund der immensen Rauchentwicklung war es den Bewohnen nicht mehr möglich durch das Stiegenhaus zu flüchten und sie waren gezwungen vom Balkon aus auf sich aufmerksam zu machen.
Sofort wurde die Drehleiter in Stellung gebracht um die Personen zu retten. Zeitgleich rüsteten sich drei Atemschutztrupps für den Innenangriff aus. Beim Betreten des Stiegenhauses trafen sie auf zwei Kinder, die sich in letzer Sekunde aus der brennenden Wohnung retten konnten. Sie wurden von einem Atemschutztrupp nach draußen gebracht und dem Roten Kreuz übergeben. Währenddessen rückte ein weiterer Trupp sofort zum Brandherd in die Küche vor und der Dritte durchsuchte die Wohnung nach weiteren Personen. Auch die restlichen Wohnungen wurden durchsucht und die Bewohner mit Fluchthauben ins Freie gebracht.
Die Personen auf den Balkonen konnten mit Hilfe der Drehleiter schnell in Sicherheit gebracht werden.
In einer der Wohnungen wurden mehrere Terrarien von den Atemschutztrupps gefunden, in denen sich Schlangen und Echsen befanden. Aufgrund des dichten Brandrauches mussten die Tiere schleunigst ins Freie gebracht werden. Bei den Schlangen war dies gar nicht so leicht, da man nicht wusste ob die Tiere giftig sind. So wurden sie samt der großen Terrarien aus der Wohnung getragen und in die Obhut von Hermann Noel vom "Zootreff" übergeben.
Der Brand konnte rasch unter Kontrolle gebracht werden. Die Küche wurde mit der Wärmebildkamera nach versteckten Glutnestern durchsucht. Um einen Wasserschaden zu vermeiden, wurde ein großer Teil des Brandgutes nach draußen gebracht und dort endgültig abgelöscht.
In der Wohnung selbst entstand erheblicher Sachschaden. Die beteiligten Personen wurden zum Glück nur leicht verletzt.
Die Drehleiter der Feuerwehr Kufstein wurde nicht benötigt und konnte nach ca. 30 Minuten wieder abrücken. Für die Feuerwehr Wörgl war der Einsatz um ca. 18:00 beendet.
Fotos und Autor: Thomas Hauser, FF Wörgl