Tirol Milch wartet mit positivem Jahresergebnis auf

Tirol Milch blickt nach einer schwierigen Zeit wieder in eine positive Zukunft. Auf Basis des von der neuen Geschäftsführung unter Carl-Albrecht Benker entwickelten Programms zur Neuausrichtung vermeldet die Genossenschaft für 2009 einen Bilanzgewinn von 352.000 EUR (2008: Jahresfehlbetrag 5,145 Mio. EUR). Die Reduzierung des Netto-Umsatzes auf 136,2 Mio. EUR (2008: 153,9 Mio. EUR) ist vor allem auf die strategische Bereinigung des Sortiments und den Verfall des Milchpreises auf den europäischen Milchmärkten zurück zu führen. Die Eigenkapitalquote der größten Tiroler Molkerei stieg auf 47,0% (2008. 42,7%).

  „Unser Programm zur Neuausrichtung mit dem Namen „Zusammen Zukunft machen“ zeigt die ersten Erfolge. Wir haben das Ziel, die Tirol Milch so auszurichten, dass sie nachhaltig profitabel ist“, so der 48jährige Molkereimanager Benker, der in 2009 als Geschäftsführer bei der Tirol Milch startete. Maßgeblich für die Ergebniswende im vergangenen Jahr waren Optimierungsmaßnahmen, wie z.B. die Steigerung der Produktionseffizienz, eine Kostenreduktion sowie eine Verbesserung der internen Organisationsstrukturen. Das Programm der Neuausrichtung ist auf einen Zeitraum von zwei bis drei Jahren ausgelegt. Trotz des weiter durch Brüssel zunehmenden Preisdrucks auf den Rohstoff Milch und steigender Preissensibilität der Verbraucher werden schrittweise Umsatzsteigerungen und weitere Ergebnisverbesserungen angestrebt.

„Zusammen Zukunft machen“ sieht eine stärkere Marktdurchdringung in Österreich und im benachbarten Ausland mit den hochwertigen Milchfrischprodukten aus bester gentechnikfreier Tiroler Alpenmilch (Milch, Joghurt, Käsespezialitäten, Fruchtmolke) vor. Der Molkereispezialist will so noch stärker als bisher den Trend nach regionalen und natürlichen Premium-Produkten bedienen. Beispielhaft für die Verbraucherpräferenz ist die Marke Lattella der Tirol Milch, die im vergangenen Jahr bei den österreichischen Verbrauchern das beliebteste Milchmischgetränk war (AC Nielsen). Erste Erfolge auf der Absatzseite im Ausland konnte das Unternehmen durch die Anfang 2010 ausgeweitete Herstellung von hochwertigem Joghurt für Danone Italien erzielen. Daneben sind zahlreiche Marketingmaßnahmen in abschließender Vorbereitung.

Bedeutung misst Tirol Milch dem Umzug der derzeit noch in Innsbruck arbeitenden Verwaltung an den Standort Wörgl zu. Geplant ist dieser für den Sommer 2010. Damit werden vor allem die Entscheidungswege zwischen Organisation und Produktion verkürzt.

Die Fortschritte in der Neuausrichtung spiegeln sich auch in der Anhebung des Milchpreises für die rund 4.100anliefernden Bauern der Tirol Milch wider. Im ersten Schritt wurde der Erzeugerpreis im Januar von 28 Cent pro Kilo auf 30 Cent angehoben, nach der zweiten Anhebung zahlte die Tirol Milch im April bereits einen Basispreis von 31 Cent. Für Mai und Juni 2010 hebt die Genossenschaft den Basispreis weiter an, auf 32 Cent. „Es soll auch zukünftig eine jeweils aktualisierte Anpassung des Milchpreises nach Marktlage und Unternehmensfortschritt geben.“, kommentiert Benker die Entwicklung. Als Unterstützung zur weiteren Optimierung des bäuerlichen Betriebsergebnisses startet die Molkerei im Juni ihr Angebot einer erweiterten, wirtschaftlichen Hofberatung.