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Medien-Info LEA Produktionsschule

Arbeitsmarkt – wir kommen!
Eröffnung der Produktionsschule LEA für Jugendliche in Wörgl


Am 16. Juni 2010 hat die zweite Tiroler Produktionsschule in Wörgl feierlich ihre Türen geöffnet.
Diese neue Initiative richtet sich an arbeitslose bzw. arbeitssuchende Mädchen mit und ohne
Migrationshintergrund zwischen 15 und 19 Jahren.
Jeweils 24 Mädchen haben die Möglichkeit, sich in drei Werkstätten und einem
Dienstleistungsbereich mit ihren beruflichen Zielen auseinanderzusetzen und sich mit dem LEA
Team ganzheitlich und gezielt auf den Arbeitsmarkt bzw. ein berufliches Erstbildungssystem
vorzubereiten.
Dies gelingt durch eine Mixtur aus kreativ-künstlerischen Lernangeboten, persönlicher
Begleitung der Teilnehmerinnen, bedarfsgerechter Basisqualifizierung sowie der Vermittlung
von Praktika. „Uns ist es wichtig, Jugendlichen die Chance zu bieten, am Tiroler Arbeitsmarkt
Fuß zu fassen und somit auch verstärkt ins gesellschaftliche Leben zu rücken. Das innovative
Konzept der Produktionsschule LEA leistet dazu einen wesentlichen Beitrag.“ so LH Platter.
Möglich wurde die Produktionsschule LEA durch die Initiative des Beschäftigungspaktes Tirol,
der aus 13 arbeitsmarktpolitischen Partnerorganisationen besteht und von der amg-tirol
koordiniert wird. Finanziert wird die von KAOS Bildungsservice umgesetzte Produktionsschule
LEA durch das Land Tirol, das AMS Tirol sowie aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds.
Bundesminister Rudolf Hundsdorfer betont in seiner persönlichen Grußbotschaft für die LEA
Eröffnungsfeier, dass ihm Produktionsschulen ein großes Anliegen sind und für ihn ein
wichtiges, neues und innovatives arbeitsmarktpolitisches Instrument sind, das Lernen mit
Arbeiten und Erfahrung mit neuen Arbeitsweisen verbindet und jungen Menschen eine
Hilfestellung anbietet. Im Schwerpunkt 3b des ESF sollen innovative arbeitsmarktpolitische
Projekte mit den PartnerInnen der TEPs1 umgesetzt werden. „Das ist uns bereits mit der
Produktionsschule VIA in Tirol gelungen und soll mit LEA fortgesetzt werden “ so Hundsdorfer.
„Ich möchte mich dafür bei allen beteiligten AkteurInnen des TEPs und vor allem bei allen
MitarbeiterInnen für ihr Engagement im Projekt bedanken“ unterstreicht der Bundesminister.
Besonders weibliche Jugendliche mit migrantischem Hintergrund haben auf ihrem Weg in den
Arbeitsmarkt mit unterschiedlichen Herausforderungen zu kämpfen. Die Gründe hierfür sind
vielfältig. „Dem Beschäftigungspakt Tirol war es ein großes Anliegen auf diese Entwicklung zu
1 TEP = Territorial Employment Pacts/ Territoriale Beschäftigungspakte reagieren. In der intensiven Auseinandersetzung mit dem Thema hat sich das dänische Modell
der Produktionsschulen als idealer Lösungsansatz herauskristallisiert. Alle
Partnerorganisationen haben an einem Strang gezogen, sodass wir dieses erfolgreiche Modell
auch im Tiroler Unterland Jugendlichen zugänglich machen können“, so Dr.in Maria Steibl,
Geschäftsführerin der amg-tirol. AMS-Landesgeschäftsführer Anton Kern ergänzt: „Die
Produktionsschule unterstützt und begleitet die Mädchen bis zu einem Arbeitsantritt, einer
Berufsausbildung oder einer weiteren schulischen Ausbildung. Am Ende des Weges soll eine
fundierte berufliche oder schulische Ausbildung stehen, womit in jedem Fall ein direkter Gewinn
für die Mädchen und für den Tiroler Arbeitsmarkt gegeben ist.“
Mit dem Eintritt in die Produktionsschule LEA eröffnen sich für die Jugendlichen erstmals
konkrete berufliche Perspektiven, die ihnen bislang versagt blieben.
„LEA steht für Leben – Entfalten – Anregen und versteht sich als Bildungs-, Arbeits- und
Lebensort, in dem die Mädchen neue positive Erfahrungen machen können und der ihnen
Übergänge zu Bildung und Beruf ermöglicht“, erklärt Dr.in Edith Pedevilla von KAOS
Bildungsservice. Die weiblichen Jugendlichen können dabei in den drei Werkstätten "Holz und
Instandhaltung", "Mode und Accessoires" und "Grafik & (Web)Design" unterschiedliche
Berufsfelder kennen lernen. Durch kreatives Experimentieren mit den Materialien und der
Technik entstehen neue und hochwertige Produkte, die auch käuflich in der Produktionsschule,
online oder bei diversen Veranstaltungen zu erwerben sind. Organisiert wird dies von den
Mädchen im Dienstleistungsbereich Office/Handel/Vertrieb. Die Teilnehmerinnen erwerben sich
so Grundqualifikationen in unterschiedlichsten Bereichen und verstärken ihre lösungsorientierte
Kompetenz für Arbeitsprozesse.
In den 30 Stunden pro Woche geht es in der Produktionsschule LEA aber noch um mehr:
Berufsorientierung, Zielplanung, Perspektivenklärung, aktive Praktikums- und Arbeitssuche,
Bewerbungstraining, Projektarbeit, interkulturelles Lernen und allgemeinbildende Maßnahmen
stellen Schwerpunkte der täglichen Arbeit dar. Voneinander und miteinander Lernen ist ein
Grundsatz des pädagogischen Ansatzes der Produktionsschule LEA. Dazu gehört die laufende
Reflexion der aktuellen Arbeitserfahrungen, ein Training sozialer Kompetenzen, Teamfähigkeit
und Konfliktlösestrategien, etc.. Fachliche Qualifizierung und Entwicklung gehen Hand in Hand,
um Persönlichkeitsstabilisierung und –entwicklung anzuregen. In Kleingruppen schließen die
Mädchen ihre individuellen Wissenslücken in mathematischen Grundlagen, Deutsch, Deutsch
als Fremdsprache, EDV, machen sich mit verschiedenen Lerntechniken vertraut und werden zu
neuen Lernerfahrungen motiviert. Zur ganzheitlichen Arbeit und soziokulturellen und beruflichen
Integration der Mädchen setzt die Produktionsschule LEA auf verstärkte Elternarbeit sowie die
Zusammenarbeit mit lokalen Jugend- und MigrantInnenorganisationen, Betrieben etc.

Die Teilnehmerinnen verlassen die Produktionsschule LEA mit besserem schulischen
Grundlagenwissen, der Fähigkeit selbst gesteuert zu lernen und mit neu erworbenen fachlichen
Kompetenzen und erweiterten Perspektiven, die die Basis für den weiteren Berufserfolg legen.
Eine Teilnahme an der Produktionsschule LEA ist über eine Zuweisung durch das AMS oder
über direkten Kontakt mit der Produktionsschulleitung laufend möglich.

Text: Mag.a Jane Platter