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Aus dem Wörgler Gemeinderat am 1. Juli 2010

"Nach Vorgesprächen mit den Fraktionen wird unser Antrag auf Erhalt des Gradl Angers nicht die notwendige Unterstützung als Dringlichkeitsantrag erhalten - deshalb bringen wir ihn unter Allfälliges ein", meldete sich Wörgls Vizebgm. Evelin Treichl zu Beginn der Gemeinderatsitzung am 1. Juli 2010 zu Wort. Die Bürgermeisterliste Arno Abler hatte mittels Tiroler Tageszeitung Dringlichkeitsanträge zum Erhalt des Gradl Anger sowie zum Ausbau der Landesmusikschule am bestehenden Ort angekündigt. Letztere wurde überhaupt nicht eingebracht. "Da laufen noch Gespräche, es ist zu früh", erklärte nach der Sitzung dazu Kulturreferent und LMS-Dir. Johannes Puchleitner.

Den Erhalt des Gradl Angers begründete die Bürgermeisterliste Arno Abler mit einer Steigerung der Lebensqualität. Dazu sollte eine Änderung der Bebauung angestrebt werden. Treichl: "Durch eine Verlegung des Wohnbaus kann der Gradlanger erhalten bleiben. Dazu sollen Gespräche mit der Wohnbaufirma geführt werden."

Bürgermeisterin Hedi Wechner wies den Antrag dem Raumordnungsausschuss zur weiteren Behandlung zu und meinte: "Dieser Antrag ist ein Unikat. Es wird selten vorkommen, dass ein Beschluss von einer Fraktion, der von ihr selbst mit Nachdruck herbeigeführt wurde, in der nächsten Periode abgestochen wird. Ich bin bei diesem Thema für alles offen, wenn es eine tragbare Lösung ist. Dazu müsste aber erst einmal der gültige Gemeinderatsbeschluss aufgehoben werden. Ich werde zu einem Informationsabend mit der Wohnbaugesellschaft, dem Grundeigentümer und dem Bauamt für alle interessierten Wörgler einladen, um die Situation darzustellen." Der September-Gemeinderat solle sich dann wieder mit dem Thema befassen.

Treichl begründete die Kehrtwende der Bürgermeisterliste Arno Abler daraufhin auch damit, dass im Dezember 2009 der Gemeinderat sich vom Musikschulprojekt verabschiedet habe.

FWL-GR Mario Wiechenthaler dazu: "Keine Fraktion würde sich dem Erhalt des Gradl Anger verschließen - Voraussetzung ist allerdings, dass der Gemeinde keine zusätzlichen Kosten entstehen." Wiechenthaler warf der Bürgermeisterliste Arno Abler auch vor, mit dem Thema "voreilig in die Öffentlichkeit gesprungen" zu sein - man hätte zuerst mit Grundbesitzern, Wohnbaugesellschaft, der Wohnbauförderung und den Architekten reden sollen.

Bei der Gemeinderatsitzung anwesend waren auch die Begründer der facebook-Gruppe "Erhaltet den Gradl-Anger", die am 15. Juni 2010 eröffnet wurde und mittlerweile an die 1.200 Mitglieder zählt. Eine Mobilisierung dieser UnterstützerInnen am Tag der Gemeinderatsitzung mittels Pinwand-Eintrag schlug aber fehl: Der Aufforderung, sich um 17 Uhr im Stadtpark zu treffen und dann gemeinsam zur Gemeinderatsitzung zu gehen, folgte nur die Initiatorengruppe - unter ihnen u.a. Verena Gruber und Markus Laner, Ersatzgemeinderat der Bürgermeisterliste Arno Abler (im Bild rechts).