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Hochwasserschutz am Inn: 1 Meter über dem Hochwasserpegel 2005
vero / 03.08.2010 15:45
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Wörgl  Sicherheit  Hochwasser  Hochwasserschutz  Inn  Damm 

Wörgls Hochwasserschutz entlang des Inns beinhaltet auch eine Erhöhung des Uferdammes der Brixentaler Ache (Bild links) im Bereich Wörgl-Söcking an der nord-östlichen Gemeindegrenze zu Angath. Im Fall eines Hochwassers soll Söcking durch Abriegelung der Unterführung beim Bischofer mit einem mobilen Schottsystem, das von der Feuerwehr im Bedarfsfall eingebaut wird, geschützt werden.

Westlich der Unterführung im Bereich des Skaterplatzes wurde der Damm nicht erhöht. Die beim Skaterplatz gelagerten Betonteile werden aber nicht mehr benötigt. Sollte der Inn über die Ufer treten, überflutet er den Bereich des Skaterplatzes bis zum Regenüberlaufbecken. Dort beginnt eine neue Schutzmauer (Bild rechts). Der Schutz des Regenüberlaufbeckens ist wichtig - hier wird das Oberflächenwasser abgepumpt. Das verhindert einen Rückstau des Regenwassers im Oberflächenkanalsystem der Stadt.

Die neue Schutzmauer endet westlich der Kompostieranlage in einem neu aufgeschütteten Inndamm (Bild links), der bis zum Innsteg reicht. Dort wurde auch die Ufermauer des Wörgler Baches erhöht (Bild Mitte und Bild rechts).

Westlich des Wörgler Baches dient der Autobahndamm als Schutz vor dem Inn. Auf der Höhe des Pumpwerkes Gießen, bei dem 2005 das Inn-Wasser in die Stadt eindrang, sorgt ein neuer, massiver Damm für Schutz (Bild unten links). Die Rohre aus dem Pumphaus sind mit Rückschlagklappen versehen, die sofort schließen, wenn kein Wasser aus dem Gießenbach abgepumpt wird (Fotos oben). 

 

Auf dem neuen Inndamm verläuft auch der Inntal-Radweg (Bild links). Die schweren Regenfälle bei Unwettern in den vergangenen Wochen stellten für die Pumpen am Gießen (Bild Mitte) kein Problem dar. Westlich des Giessens dient wieder die Autobahn als Hochwasserschutz. An der Stelle, wo sie 2005 vom Inn westlich der Autobahnüberführung beim Transped überspült wurde, errichtete man einen über 100 Meter langen Schutzwall (Bild rechts). 

Vom Inn her soll  Wörgl nun bei einem Hochwasserereignis wie 2005 keine Gefahr mehr drohen, die Schutzbauten sind durchgehend sogar um einen Meter höher ausgelegt worden, teilt Stadtbauamtsmitarbeiter Dietmar Günther mit. Ausständig ist noch die Errichtung des geplanten Hochwasserrückehaltebeckens westlich der Autobahnüberführung beim Transped durch das Land Tirol.

Weitere Schutzprojekte betreffen Zubringer des Inns in Wörgl: Für den Latreinbach liegt ein fertig geplantes Projekt vor. Für eine Ausleitung von Gießenwasser innaufwärts auf Kundler Gemeindegebiet laufen Verhandlungen mit der Gemeinde Kundl seit 2006 und Planungen. 2008 wurde eine Machbarkeitsstudie für das 6-Millionen-Euro-Projekt erstellt, die je zur Hälfte von Wörgl und Kundl bezahlt wurde.

Die Umsetzung beider Projekte hängt von Förderzusagen des Bundes ab, die noch nicht vorliegen, wie DI Günther zum aktuellen Stand mitteilt. Würde vorher mit dem Bau begonnen, gäbe es kein Geld vom Bund.

Hochwasserschutz-Info im Herbst 2010

Der Raumordnungsausschuss der Stadt richtete eine Arbeitsgruppe ein, in der mit Dr. Josef Schernthaner und Willi Aufschnaiter Vertreter der betroffenen Hochwasseropfer eingebunden sind. Wie Wörgl Stadtentwicklungsreferentin DI Bettina Müller noch vor der Sommerpause Anfang Juli mitteilte, wird es im Herbst 2010 wieder einen öffentlichen Informationsabend zum Hochwasserschutz in Wörgl geben.

Hochwasser-Frühwarnung: Pegelstände online

Die Wasserstände in den Flüssen werden durchgehend überwacht und die Messergebnisse im Internet veröffentlicht. Auf der Website der Stadt Wörgl www.woergl.at sowie auf http://pegel.woergl.at/ können jederzeit die aktuellen Wasserstände des Inns sowie des Gießenbaches abgerufen werden und auf der Landes-Website findet man unter http://www.tirol.gv.at/themen/umwelt/wasser/wasserkreislauf/wasserstand/hwpegel/ unter Brixentaler Ache/Bruckhäusl auch die Pegelwerte der Brixentaler Ache.