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Kammermusikfest Hopfgarten 2010: Orgelkonzert am 18. August 2010

Wen Robert Schneiders Roman "Schlafes Bruder" in seinen Bann gezogen hat, den lässt das literarische Meisterwerk - mittlerweile übersetzt in 24 Sprachen und verfilmt von Joseph Vilsmair - auch nicht mehr so schnell los. Diese Erfahrung machte auch der Ausnahme-Organist Hansjörg Albrecht und bekennt frei heraus: "Das Buch habe ich drei Mal gelesen, den Film acht Mal angesehen...." Dermaßen angetan von der Geschichte des Musikgenies Johannes Elias Alder fand Albrecht, den schon eine jahrelange "Freundschaft" mit der Hopfgartner Metzler-Orgel verbindet, offene Ohren beim künstlerischen Leiter des Kammermusikfestes Ramon Jaffé, einen Abend unter das Roman-Motto zu stellen. Für die Lesung der Roman-Passagen konnte Helmuth A. Häusler vom Tiroler Landestheater gewonnen werden.

Das musikalisch-literarische Experiment wurde ein voller Erfolg - an die 200 Konzertbesucher tauchten mit den Musikern ein in die höchsten und tiefsten Register der Metzler-Orgel, der Hansjörg Albrecht virtuos eine Klangvielfalt entlockte, die alle menschlichen Gefühle widerzuspiegeln vermag. Johann Sebastian Bachs Choral "Komm, o Tod du Schlafes Bruder" bildete den Rahmen des musikalischen Reigens, in den Ramon Jaffé am Violoncello ebenso einstimmte wie Wolfang Schröder, Arkadi Marasch und Péter Bársony (Bild oben links), die bei weiteren Werken von Bach mitwirkten. Hansjörg Albrecht beeindruckte weiters als Solist mit Orgel-Transkriptionen von Anton Bruckner, Enjott Schneider und Gustav Mahler sowie Mozarts Fantasie f-moll für Orgel.

Zum besonderen Flair des Hopfgartner Kammermusikfestes zählt die familiäre Atmosphäre - beim Orgelkonzert wirkte auch Ramon Jaffés Sohn mit, der während eines Orgel-Solos ein Glöckchen läuten durfte und in der Pause die Chance ergriff, seinen Papa zu "dirigieren" (Bild rechts oben).

Lang anhaltender Schlussapplaus belohnte das gut eingespielte Duo Helmuth A. Häusler und Hansjörg Albrecht (linkes Bild). Zu den Besuchern des außergewöhnlichen Konzertabends gehörte u.a. Festivalgründer Pfarrer Nikolaus Erber, hier im Bild in der Mitte mit Ramon Jaffé und Elisabeth Hoschek vom Kammermusikfest-Verein und rechts mit Albin Ritsch vom Kammermusikfest-Verein, der ihm ein T-Shirt des mittlerweile 16. Festivals zur Erinnerung überreichte. Weitere Bilder vom Orgelkonzert hier in der Galerie...

Beim diesjährigen Kammermusikfest, das ganz im Zeichen der Donaumonarchie steht, gibt´s noch zwei weitere Highlights: Den Konzertabend "Von Brahms bis Schönberg" am 20. August und den Musikalisch-Kulinarischen Abend am 21. August - weitere Infos auf www.kammermusikfest.com