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Bericht der Wörgler Feuerwehr
vero / 12.10.2010 08:46
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Wörgl  Feuerwehr  Brand  TirolMilch  Hackschnitzellager 

 

Brand im Hackschnitzellager

Am Nachmittag, des 10. Oktober 2010 gegen 13:00 Uhr musste der Betriebsleiter des Hackschnitzel-Heizwerkes der Tirol Milch feststellen, dass die Temperatur des gelagerten Hackgutes den Normalwert von ca. 70°C an einigen Stellen deutlich überschritt. Die Messung mit einer Sonde ergab stellenweise eine Innentemperatur von 120°C. Zudem traten sichtlich Rauchschwaden aus dem Hackgut aus. Insgesamt sind in dem Lager mehr als 1.000 Kubikmeter Hackschnitzel gelagert.

 

Erste Alarmierung um 13:14 Uhr

Umgehend setzte er den Notruf bei der Leitstelle Tirol ab, welche sogleich die Feuerwehr Wörgl, das Rote Kreuz und die Polizei alarmierte. Bereits wenige Minuten nach der Alarmierung rückten vier Fahrzeuge, darunter auch das Großtanklöschfahrzeug, zum Einsatzort aus. Dort angekommen stellte sich heraus, dass sich rund um eine Betonsäule mehrere Glutnester in etwa zwei bis drei Metern Tiefe gebildet hatten.

 

Umfassende Maßnahmen

In Absprache mit den anwesenden Verantwortlichen der Tirol Milch entschied man sich dazu das Hackgut mittels Heuwehrgerät zu kühlen. Insgesamt sechs Lanzen wurden an den betroffenen Stellen in das Hackgut gerammt um diesem die Temperatur zu entziehen. Obwohl diese Methode schnell Wirkung zeigte, entschied man sich dazu mit einem Bagger das Hackgut umzugraben um auch letzte Glutnester abzulöschen. Mit Hilfe der Wärmebildkamera konnten diese gut lokalisiert werden. Die Löschwasserversorgung wurde vorerst vom Großtanklöschfahrzeug sichergestellt. Zeitgleich wurde vom KLF eine Zubringerleitung vom naheliegenden Wasserbecken aufgebaut. Gegen ca. 16:30 Uhr  waren auch die letzten Glutnester abgelöscht und die Feuerwehr Wörgl konnte den Einsatz beenden - vorläufig!

 

Erneuter Temperaturanstieg!

Gegen 20:20 Uhr wurde die Feuerwehr Wörgl vom Betriebsleiter davon in Kenntnis gesetzt, dass die Temperatur wieder über 100°C angestiegen sei. Wieder rückte die Feuerwehr Wörgl mit vier Fahrzeugen zum Lager aus. Auch der Bagger wurde sofort wieder angefordert. Zusätzlich wurden auch zwei weitere Temperatursonden der FF Bruckhäusl angefordert. Bereits beim Eintreffen war zu erkennen, dass sich die Lage im Vergleich zum Nachmittag deutlich verschlechtert hatte. Aus der gesamten Lagerhalle stiegen bereits dichte Schwaden bestehend aus Wasserdampf und Brandrauch. Man entschied sich schließlich dafür den gesamten Bereich mit dem Bagger und dem vorhandenen Lader großräumig umzugraben und unter schwerem Atemschutz zu löschen. Immer wieder fingen ausgegrabene Glutnester Feuer, konnten aber schnell wieder abgelöscht werden. Die Zahl der Glutnester wollte kein Ende nehmen. Der Brand hatte sich im Inneren des Haufens großräumig ausgebreitet. Schließlich wurde damit begonnen den gesamten Haufen abzutragen. Gegen 05:00 war die Lage soweit entschärft, dass keine Glutnester mehr gefunden werden konnten und die FF Wörgl wieder ins Gerätehaus einrücken konnte.

 

Wassermangel erschwert Löscharbeiten

Die Kerntemperatur blieb aber weiterhin entsprechend hoch, sodass ab 07:00 Uhr am Montagmorgen ein großer Teil des Lagers durch Mitarbeiter der Tirol Milch mit Unterstützung mehrerer Bagger abgetragen und gekühlt wurde. Das Wasser wurde hierfür dem naheliegenden Hydranten entnommen. Gegen 15:30 Uhr musste die FF Wörgl aber erneut ausrücken um die Wasserversorgung sicherzustellen, da der Hydrant versagte. Die Löscharbeiten dauerten schließlich bis in den späten Abend.