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Stadtteilgespräch am 14. Oktober 2010

  

Zum 1. Stadtteilgespräch unter der Amtszeit von Bürgermeisterin Hedi Wechner waren am 14. Oktober 2010 die Bewohner der Ortsteile Weiler, Wörgl-Boden, Mayrhofen und der Bodensiedlung eingeladen. Am Podium gaben die Bürgermeisterin, Verkehrsreferent GR Emil Dander und Mitarbeiter des Stadtamtes Auskunft über anstehende Projekte der Gemeinde und nahmen Anregungen aus der Bevölkerung entgegen. Als Ansprechpartner fanden sich zudem etliche Gemeindemandatare ein, darunter die beiden Vizebürgermeister Evelin Treichl und Andreas Taxacher, Stadtrat Daniel Wibmer und die Gemeinderäte Mario Wiechenthaler, Elke Aufschnaiter und Christiane Feiersinger.

Straßen, Gehwege, Radwege, Hochwasserschutz...

Ein besonderes Anliegen ist der Bevölkerung der Straßenzustand. Am 11. Oktober 2010 wurde nun mit der lang versprochenen Sanierung der Gemeindestraße im Bereich Weilerhaus begonnen. "Wir errichten häuserseitig einen Gehsteig, der durch einen Grünstreifen von der Fahrbahn getrennt ist", informierte DI Dietmar Günther vom Stadtbauamt. Das verschafft besseren Überblick bei den Hauseinfahrten. "Dieses Konzept soll 2011 mit dem 2. Bauabschnitt bis zur Kapelle und mit dem 3. von Weilerhaus bis Pinnersdorf weitergeführt werden", so Günther, wobei für den 3. Bauabschnitt noch Grundverhandlungen nötig sind. Der 4. und 5. Bauabschnitt betrifft die Sanierung der Gemeindestraße ostwärts bis zur Gemeindegrenze zu Itter. Als Tempobremse sind Maßnahmen wie mäandernder Fahrbahnverlauf vorgesehen.

Ein weiteres Straßenbauprojekt wird 2011 im Zuge der Dorferneuerung durchgeführt: "Die Bushaltestelle beim aufgelassenen Bahnhof Bruckhäusl wird an die Straße verlegt, die bestehende Mauer wird dazu abgetragen", teilte DI Günther mit. Die Citybushaltestelle bei der Unterführung bleibt zusätzlich erhalten. Auf Anregung aus der Bevölkerung wird die Stadt noch eine eigene Informationsveranstaltung zur Dorferneuerung Bruckhäusl durchführen.

Zum geplanten Radwegenetz informierte Orstvorsteher Korbinian Auer (Bild oben Mitte): "Es ist geplant, einen Radweg entlang der Brixentaler Ache bis nach Einöden anzulegen. Für Details ist es aber noch zu früh." Zur Umsetzung laufen Gespräche mit der Tiwag, die zum Kraftwerks-Neubau errichteten Begleitwege dafür zu nützen. Kritisiert wurden einmal mehr die Mehrzweckstreifen, die im Zuge des Wörgler Radwegekonzeptes auch teilweise auf der Brixentaler Straße markiert wurden - diese würden mehr zur Verwirrung als zur Sicherheit beitragen. Die Handhabung - dass die Streifen auch von Autos befahren werden dürfen - ist nach wie vor noch vielen Autofahrern nicht geläufig.

Im Zuge der Diskussion wurden von der Bevölkerung weitere Anliegen betreffend den Straßenbau vorgebracht. So sei der Putzweg ein Sanierungsfall und zahlreiche Kanaldeckel, die über oder unter der Fahrbahn liegen, sorgen ebenso für Unmut. Vom Stadtbauamt wurde eine Sanierung noch heuer in Aussicht gestellt. Verkehrsreferent GR Emil Dander wies auf die laufende Erstellung eines neuen Straßenkatasters zur Erfassung aller Wörgler Gemeindestraßen hin. Je nach Wichtigkeit und Zustand werde dann ein Sanierungskonzept erarbeitet.

Wenig Hoffnung auf baldige Umsetzung machte die Stadtführung der Bevölkerung hinsichtlich einer Ausweitung der Straßenbeleuchtung - dafür fehle das Geld.

Anfragen bezogen sich auf die provisorische Citybushaltestelle sowie den geplanten Spielplatz beim Birkenweg. Noch heuer soll hier ein überdachtes Wartehäuschen und bis zum Frühjahr 2011 der rund 500 Quadratmeter große Kleinkinderspielplatz errichtet werden. Dort fußball zu spielen ist allerdings nicht vorgesehen. "Die Stadt pachtet am Madersbacherweg neben dem alten Schwimmbadgelände einen Platz zum Fußballspielen an - Jugendliche können künftig dort spielen", teilte Bürgermeisterin Wechner dazu mit.

Raumordungskonzept: Grünzone bleibt

Zur aktuellen Überarbeitung des Raumordnungskonzeptes teilte Stadtbauamtsleiter Dr. Peter Egerbacher mit: "Alle Flächen nördlich der Gemeindestraße bleiben Grünzone und sind damit nicht widmungsfähig. Was die Ablagerungsflächen an der östlichen Gemeindegrenze betrifft - dafür gibt es keine Widmungen, hier soll kein neues Gewerbegebiet entstehen."

Mülldeponie Riederberg stinkt wieder

"Der Müll stinkt wieder - und das gewaltig", meldete sich eine betroffene Anrainerin zu Wort, was auch von Ortsvorsteher Korbinian Auer bestätigt wurde. "Das höre ich heute zum ersten Mal", stellte Bgm. Wechner dazu fest und sicherte zu, mit Bezirksbauamt Kontakt aufzunehmen, um die Ursache zu erfahren und die Geruchsbelästigung wieder abzustellen. Weder die Bevölkerung noch die Stadt wurden über eventuell durchgeführte Baumaßnahmen, die der Grund für die neuerliche Belastung sein könnten, informiert.

Was wird aus dem Riederkogel-Lift?

Zur Sprache gebracht wurde bei der Versammlung die Zukunft des Riederbergliftes. "Vor 27 Jahren haben 27 Idealisten den Lift aufgebaut. Heute müsste es dem Skigroßraum doch ein Anliegen sein, zur Sicherung des Nachwuchses den Lift zu erhalten", meinte Arno Kecht. Er habe bereits im vergangenen Jahr Gespräche mit dem Land Tirol hinsichtlich einer Projekt-Subvention geführt und dort offene Ohren gefunden. "Heute können nur mehr 30 bis 50 % der Kinder skifahren. Am besten lernen Kinder im Alter von 4 bis 6 Jahren das Skifahren. Dafür bietet der Riederkogel gute Bedingungen", ist Kecht überzeugt und strebt Gespräche mit Wörgls neuem Sportreferenten Andreas Taxacher hinsichtlich einer Weiterführung der Liftanlage an.

Weitere Anregungen aus der Zuhörerschaft bezogen sich auf die Abfallentsorgung: So wird die Aufstellung eines Containers für Strauchschnitt gewünscht und eine Lösung für die Verschmutzung der Recycling-Station bei der Kapelle Haus. Dort laden zahlreiche ortsfremde Personen aus dem Nachbarbezirk ihren Recycling-Müll ab mit der Folge, dass die Container häufig überfüllt sind und sich der "Saustall" in die angrenzenden Felder ausdehnt. Als Lösungsansätze wurde eine Standortverlegung ebenso angedacht wie der Einsatz einer mobilen Recyclingstation, die nur zu bestimmten Zeiten zur Verfügung steht.

Die Bewohner aus dem Nachbarbezirk ärgern die Anrainer noch auf andere Weise: mit Durchzugsverkehr. Dass zahlreiche KB-Kennzeichenhalter lieber auf der alten Gemeindestraße anstatt auf der neu gebauten Umfahrung unterwegs sind, sei laut Bürgeremeisterin Hedi Wechner am Verordnungsweg nicht abzustellen. So setzten die betroffenen Anwohner auf Einsicht der Autofahrer und  werben mittels Transparent für Verständnis. 

Nicht erfüllt werden kann auch der Wunsch nach Änderung des Citybusfahrplanes. Der Halbstundentakt, der sonst auf allen Linien üblich ist, sei aus fahrplantechnischen Gründen hier nicht möglich. Angeregt wurde zudem eine Aufbesserung der mickrigen Weihnachtsbeleuchtung im Ortszentrum von Wörgl-Boden.

Dass bereits zur Halbzeit der geplanten Versammlungzeit keine offenen Fragen oder Anliegen mehr zur Sprache kamen, freute Bürgermeisterin Hedi Wechner: "Offenbar sind die Leute mit der Arbeit der Stadt hier zufrieden", und gratulierte dem Ortsausschuss, der in der Informationsarbeit offenbar gut funktioniere.

    

Am Podium: Dietmar Günther, Bgm. Hedi Wechner, Verkehrsreferent GR Emil Dander, Dr. Peter Egerbacher und Stadtamtsleiter Alois Steiner (von rechts). Bild Mitte: Arno Kecht appellierte für die Erhaltung des Riederkogelliftes. Bild rechts: Mittels Transparent wehren sich die Anrainer gegen den Durchzugsverkehr aus dem Nachbarbezirk.

   

Die Tiwag errichtet derzeit an der Brixentaler Ache das neue Wasserkraftwerk Bruckhäusl. Bei der alten Wehranlage entsteht ein Schlauchwehr mit einer Dotieranlage.  

    

Die neue Druckrohrleitung ist bereits teilweise verlegt. Die Begleitwege sollen ins Radwegenetz integriert werden.

   

 

Dieser Plan zeigt die Bauwerke des neuen Tiwag-Wasserkraftwerkes Bruckhäusl, das bis zum Sommer 2011 fertiggestellt sein soll.