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Bericht der Wörgler Feuerwehr |
Nachdem die Wörgler Feuerwehr am 8. Jänner 2011 um 12.28 Uhr zu einer vermeintlichen Explosion, um 21.58 Uhr zu einem gemeldeten Gebäudebrand und um 02.42 Uhr zu einem Brandmeldealarm ausgerückt war, ertönten um 06.24 Uhr abermals die Pager. „Gebäudebrand Wohngebäude 2. Stock“ lautete die Alarmierung.
Da schon einige Kameraden auf der Anfahrt zum Gerätehaus die dichte Rauchsäule sahen war schnell klar, dass es sich um eine brenzlige Situation handeln musste. Umgehend rückten fünf Fahrzeuge darunter das Kommandofahrzeug, das Tanklöschfahrzeug, die Drehleiter, das Rüstlöschfahrzeug und das Großtanklöschfahrzeug aus. Bereits während der Anfahrt wurden sämtliche Atemschutzgeräte angelegt um wertvolle Zeit zu sparen. Beim Eintreffen schlugen die Flammen meterhoch aus dem Fenster im 1. Stock. Durch die enorme Hitze fingen auch Teile der Fassade und des Dachstuhles zu brennen an.
Da sich im Wohnhaus noch Personen befanden, wurden diese durch die Atemschutztrupps mittels Fluchthauben ins Freie gebracht. Einigen Hausbewohnern gelang aufgrund des starken Qualmes nicht mehr die Flucht über das Stiegenhaus. Zwei Personen wurden auf der gegenüberliegenden Hausseite mit Steckleitern über den Balkon gerettet. Der Wohnungsbesitzer, bei dem der Brand ausgebrochen war, konnte aufgefunden und ins Freie gebracht werden. Dieser brach aber bei seiner Rettung bewusstlos zusammen. Er wurde sofort dem Roten Kreuz übergeben und mit einer Rauchgasvergiftung in das Kufsteiner Krankenhaus gebracht.
Während der Personenbergung wurde der Innenangriff in die Brandwohnung sowie ein Außenangriff, um die brennende Fassade und den Dachstuhl zu löschen, begonnen. Mithilfe der Drehleiter wurden lose Fassadenteile herabgerissen und dahinterliegende Glutnester abgelöscht. Die evakuierten Hausbewohner wurden vorerst im Seniorenheim untergebracht. Einige konnten aber wenige Stunden später wieder in ihre Wohnungen zurückkehren. Vizebürgermeister Andreas Taxacher machte sich selbst vor Ort ein Bild über die Katastrophe. „Für die Familien, dessen Wohnungen nicht mehr bewohnbar sind, werden wir eine entsprechende Ersatzwohnung suchen“, so Taxacher bei der anschließenden Lagebesprechung. Nachdem alle Glutnester abgelöscht wurden, konnte die Feuerwehr nach ca. zwei Stunden wieder ins Gerätehaus einrücken.
Fotos zum Brand auf der Feuerwehr-Website: http://feuerwehr.woergl.at/einsaetze/2011/brand/20110109%20Friedhofstrasse/album/index.html
Text: FF Wörgl
Großeinsatz fürs Rote Kreuz - Bericht von Wilhelm Maier:
Das Rote Kreuz löste Großalarm aus und rückte mit drei Rettungsfahrzeugen und einem NEF (Notarzteinsatzfahrzeug) an. Der Bewohner jener Wohnung, in dem der Brand ausgebrochen war, sackte bei seiner Rettung bewusstlos zusammen und konnte nur mit schwerem Atemschutz geborgen werden. Er wurde den Rettungseinheiten übergeben. Der Notarzt versorgte den Geretteten, der mit einer Rauchgasvergiftung ins KH Kufstein gebracht wurde.
Der Einsatz dauerte mehrere Stunden an. Mehrere Familien, die teilweise nicht mehr in die Wohnungen können, wurden vom Roten Kreuz übernommen und zur weiteren Versorgung ins Seniorenheim gebracht, wo sie von einem Kriseninterventionsteam betreut wurden. Harald Ringer, der Heimleiter ist zugleich auch Mitglied des Roten Kreuzes beim Kriseninterventionsteam, sorgte sofort dafür, dass die Betroffenen im Heim mit einem Frühstück und zu Mittag auch mit einem Essen versorgt wurden.
Der Wohnungsbesitzer hörte einen Knall im Schlafzimmer, dann stand schon alles in Flammen - der Mann erlitt eine Rauchgas-Vergiftung, wurde bewusstlos und konnte von der Feuerwehr Wörgl mit schwerem Atemschutz noch rechtzeitig geborgen werden.