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Ausstellung zu Zuwanderung und Integration - ab 15. März 2011 in Kufstein |
vero / 10.03.2011 12:04
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Eine kleine, aber interessierte Runde, bestehend aus 13 Leuten, fand sich am 2. März 2011 zum Integrationsgespräch im Bundesschulzentrum Wörgl ein. Darunter viele MitarbeiterInnen von Einrichtungen, die beruflich auch mit dem Thema Zuwanderung und Integration beschäftigt sind. Das Gespräch zielte allerdings in erster Linie auf den ganz persönlichen Zugang und eigene Erfahrungen der Beteiligten, wozu die Ausstellung Impulse geben sollte. Ruzica Grgic vom Fachbereich Integration im JUFF/Land Tirol übergab die "Choreographie" des Abends an Mag.a. Verena Schlichtmaier vom Diakonie Flüchtlingsdienst Ankyra und Mag. Oscar Thomas-Olalde, Mitarbeiter am Institut für Erziehungswissenschaften an der Uni Innsbruck und wissenschaftlicher Mitarbeiter des Ausstellungsprojektes "Vielfalt daheim in Tirol".
Nach welchen Kriterien werden Migranten definiert? Und nach welchen Kriterien reiht man sich selbst ein in einheimisch oder zugewandert? Ist es der eigene Geburtsort oder jener der Vorfahren? Macht sich die Definition am Familiennamen fest? Wie schnell hier Grenzen verschwimmen, zeigte eingangs ein Aufstellungsspiel, bei dem die TeilnehmerInnen gebeten wurden, je nach eigener Einschätzung den Platz im Raum zu wechseln.
Kulturelle Vielfalt als Bereicherung zu sehen ist der Anspruch, der gelebte Alltag birgt da aber durchaus Reibungsflächen, die negativ erlebt werden. Nicht Schönreden, sondern ehrlich ansprechen und Konfliktmanagement einüben lautete eine Erkenntnis aus der Diskussionsrunde, in die vielfach selbst Erlebtes eingebracht wurde. Nachdenklich stimmten die Erfahrungen der jüngsten Teilnehmerin, die die Volksschule Wörgl besucht, wo Ausgrenzung aufgrund des Migrationshintergrundes belastend erlebt wird. Und wie kann man Jugendlichen helfen, die hier geboren und integriert sind und Diskriminierung aufgrund ihres Familiennamens bei der Wohnungs- oder Arbeitssuche erfahren?
Die Diskriminierung hat allerdings viele Gesichter, nicht nur bei der Zuwanderung, auch für Frauen ist sie immer noch ein Thema - Stichwort ungleiche Bezahlung gleicher Tätigkeiten und Gläserne Decke auf der Karriere-Leiter. Und noch eine Feststellung: Längst nicht alle Konflikte haben ihre Ursache im multikulturellen Hintergrund - hier sollte genauer hingesehen werden. So lautete der abschließende Ratschlag von Thomas Oscar-Olalde, generell Bewusstseinsbildung über Diskriminierung zu forcieren, nicht ausschließlich unter dem Blickwinkel von Zuwanderung.
Schulprogramm sehr gut angenommen
Im Rahmen der Ausstellung bot das Land Tirol ein pädagogisches Vermittlungsprogramm für Schulen in Form von Führungen an. Die Terminkoordination übernahm das Intergrationszentrum. Das angebotene Programm war mit 13 Führungen ausgebucht, wobei hier Klassen aus der Hauptschule, dem Gymnasium und der Handelsakademie ebenso dabei waren wie die Lea-Produktionsschule. "Rund 250 Schülerinnen und Schüler haben teilgenommen", berichtet IGZ-Obmann Kayahan Kaya und bedauert, dass nicht alle Anfragen im Terminplan untergebracht werden konnten: "Wir mussten 7 oder 8 Klassen absagen, die Volksschulen haben wir leider nicht mehr untergebracht."
Weitere Infos und Termine zur Wanderausstellung "Vielfalt daheim in Tirol", die am 22. Februar in Wörgl eröffnet wurde (Bericht hier) gibt´s auf www.tirol.gv.at/vielfalt