Kommentare (0)

Seniorenpatenschafts-Projekt an der Volksschule 1 in Wörgl

   

Die 3a-Klasse besuchte am 16. März 2011 wieder die 14 Seniorinnen und einen Herrn im Wörgler Seniorenheim, begleitet von Projekt-Initiatorin Maria Müllner und den beiden Lehrerinnen Elisabeth Schwaighofer-Atzl und Christina Oberlojer.

Ziel des Jahresprojektes unter der Leitung der Initiatorin Maria Müllner ist eine Sensibilisierung der Kinder für Bedürfnisse von Menschen mit Einschränkungen. „Wir bereiteten die Kinder mit einem Workshop darauf vor, in dem sie die Einschränkungen durch Simulationen am eigenen Körper erleben konnten“, schildert Maria Müllner die Vorbereitung auf die Besuche im Seniorenheim. Mit Gehörschutz, Sehbehindertenbrillen oder Einweghandschuhen waren Aufgaben zu lösen wie zuhören beim Vorlesen, einen Hindernisparcours bewältigen oder das Schließen eines Reißverschlusses. Zusätzlich wurden die SchülerInnen der beteiligten Klassen 3a und 2e auf den Umgang mit Themen wie Demenz-Erkrankung und Tod vorbereitet. „Tritt ein Todesfall während der Betreuungszeit ein, werden die Gefühle in Erzählkreisen und mit einem eigens entwickelten Ritual aufgearbeitet“, erklärt Maria Müllner.

Seit dem Herbst verbringen die Kinder mit ihren Klassenlehrerinnen Elisabeth Schwaighofer-Atzl, Christina Oberlojer und Patrizia Wimmer jeden Monat  jeweils einen Vormittag im Seniorenheim, wobei sich die jungen Seniorenpaten in Zweier- oder Dreier-Teams mit ihren ausgewählten Senioren beschäftigen und dabei Rücksicht auf deren Vorlieben, aber auch Einschränkungen nehmen. Kekse backen im Dezember gehörte ebenso zum Unterhaltungsprogramm wie Frühlingsgirlanden basteln beim März-Besuch. Sie lernen, dass es gar nicht so leicht ist, einen Rollstuhl zu schieben, oder bei einfachen Tätigkeiten zu helfen, wenn Bewegungseinschränkungen Probleme bereiten. 

   

Blumengirlanden als Schmuck fürs Seniorenheim wurden beim Seniorenpatenbesuch am 16. März 2011 gebastelt.

Als erste Erfolge sehen die Betreuerinnen, dass die Kinder selbständig auch außerhalb der Schulzeit ihre Senioren besuchen. Ein Gewinn sind die Besuche für beide Seiten, besonders für schwächere Kinder: „Hier erleben sie, dass auch sie jemandem helfen können und nicht nur immer die sind, die Hilfe benötigen“, streicht Elisabeth Schwaighofer-Atzl, Lehrerin in der Integrationsklasse 3a hervor, der auch Kinder mit sonderpädagogischem Bedarf angehören.

   

Mit Freude beim Seniorenpatenprojekt: Kinder der 3a-Klasse.
 
Lernen können bei dem Projekt aber nicht nur die Kinder: Spiele, interaktive Rätsel und Geschichten sowie der Austausch mit den Kindern in Gesprächen tragen auch zur Mobilisierung der Senioren und damit zu mehr Lebensqualität bei.