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Presseaussendung des Tiroler Bauernbundes |
Museum Tiroler Bauernhöfe ist Sinnbild für bäuerliche Kulturvielfalt und wartet mit einem bunten Jahresprogramm auf.
„Wir können stolz sein, so ein Museum hier im Bezirk zu haben. Es steht für Jahrhunderte unserer Geschichte und ist nach wie vor ein Publikums Magnet“, meint Obmann Ing. Hans Knoll, der dem Museumsverein vorsteht. Vierzehn Höfe und 20 Nebengebäude aus den verschiedenen Talschaften Tirols stehen heute im Museum Tiroler Bauernhöfe. Sie zeigen, wie vielfältig und gleichzeitig einzigartig die bäuerliche Geschichte in jedem Dorf, in jedem Tal und jeder Region ist.
Was ist neu im Jahr 2011?
„Unsere Aufgabe ist es, diesen Ort mit Leben zu füllen. 400.000 Euro wurden wieder investiert“, erklärt Ing. Hans Knoll. Neu hinzugekommen ist ein Rindenkobel. Das ist eine einfache Hütte für Holzfäller, die eine kurzfristige Wohn- und Schlafstelle im Wald brauchten. Neu ist auch das Feuerwehrhaus aus Vomp, das aus den 20er Jahren des vorigen Jahrhunderts stammt. Es zeigt die originale Ausstattung aus dieser Zeit. Unter dem Titel „Weg der Sinne“ ist ein Waldlehrpfad entstanden. Sämtliche Sinne können dort mit den Themen „Holz“ und „Natur“ in Dialog treten. Der neu gebaute Mehrzweckraum – ein Leaderprojekt – wird für Veranstaltungen und für periodische Ausstellungen verwendet. Als Auftakt der heurigen Saison und daher als erste Veranstaltung am 17. April 2011 findet in diesem Raum auch eine Lesung mit Ludwig Dornauer statt, die musikalisch vom „Brandenberger Saitensprung“ umrahmt wird. Anschließend wird dort am 29. April eine Fotoausstellung von David Steinbacher eröffnet.
„Bunt ist auch unser Veranstaltungsreigen für dieses Jahr. Eröffnet wird am Palmsonntag , danach sind Kinder herzlich zum Ostereier suchen am Ostermontag eingeladen. Bei freiem Eintritt für alle Mütter kann im Mai der Muttertag bei uns gefeiert werden und am 3. Juli 2011 findet der Tag der Volksmusik statt. Der Höhepunkt wird aber sicher wieder unser traditioneller Kirchtag am 25. September 2011. Zum Ausklang laden wir zu ‚Kest’n, Wein und Musik’ am 9. Oktober 2011“, sagt der Obmann. Das Museum steht Besuchern jeweils von 9 bis 18 Uhr interessierten Besuchern offen.
Alte Bausubstanz mit neuem Leben füllen
Bäuerliche Kultur gehört aber nicht alleine ins Museum. „Man muss wissen, dass in Tirol rund 4.000 Bauernhöfe heute noch schützenswert sind. 2.000 davon sind kulturell besonders wertvoll und lediglich 400 stehen unter Denkmalschutz. Dieser Bereich wurde noch vernachlässigt“, erklärt Eisenmann. Jährlich gehen zwei Höfe pro Tiroler Dorf für immer verloren. Ihrer Meinung nach muss die bäuerliche Kultur unbedingt erhalten werden. „Wir haben nicht nur wunderbare Kirchen, Kapellen und öffentliche Gebäude, die schützenswert sind. Oft sind es gerade die Bauernhöfe, die Dörfern ihren Charakter geben. Das ist Tiroler Identität Wir müssen alles daran setzen, dass diese alte Bausubstanz weiter genutzt wird“, so LAbg. Paula Eisenmann. Dabei sollen nicht die alten Höfe Neubauten weichen, sondern diese „sinnvoll umgebaut und neu genützt werden“. Mit jedem alten Bauernhof, der niedergerissen wird, gehe ein Stück Tiroler Geschichte verloren. „Wir haben heute schon gute Instrumente – auch finanzieller Natur – die eine Sanierung interessant machen. Was fehlt ist oft die Information““, sagt Eisenmann. Sie will einmal mehr im Tiroler Landtag auf diese Besonderheiten hinweisen und mittels Antrag Anreize für die Besitzer der Gehöfte formulieren. „Der Weg geht dorthin, denn wir können nicht uneingeschränkt in die grüne Wiese bauen. Wir haben nur 12 Prozent besiedelbare Fläche in unserem Land“, unterstreicht Eisenmann.
Text: Magnus Gratl/Tiroler Bauernbund