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Drüsiges Springkraut, Goldrute und Knöterich - schädliche Pflanzeninvasion - Infoabend am 20. Mai 2011

   

„Das Drüsige Springkraut vermehrt sich sehr stark, ist extrem aggressiv und konkurrenzstark und verdrängt heimische Pflanzen, die die Grundlage für unsere Insekten-, Vogel- und weitere Tierwelt sind“, erklärt Kurt Lechner, Naturschutzbeauftragter des Landes Tirol. Bevorzugt befällt die aus dem Himalayagebiet  im 19. Jahrhundert als Zierde importierte Pflanze Saumstandorte. Sie stört das Ökosystem, verdrängt an Böschungen auch Gehölze und damit bodenstabilisierende tiefer wurzelnde Pflanzen. Durch die eingewanderten Flachwurzler kann es zur Bodenerosion und Destabilisierung von Hängen kommen.
 
„Das Problem ist, dass diese Gefahr in unseren Breiten viel zu wenig bewusst ist“, warnt Kurt Lechner und fordert zur Dezimierung der Bestände auf. Fehler dabei können allerdings zu einer noch schnelleren Vermehrung des Springkrautes führen. „Wichtig ist der Zeitpunkt. Die Pflanzen sollten bei Blütebeginn vor dem Aussamen gemäht oder ausgerissen werden. In der Regel ist das im Juni. Beim Ausreißen darauf achten, dass bei der Lagerung die Wurzel keinen Kontakt zum Boden hat. Am besten sollten die abgeschnittenen oder ausgerissenen Pflanzen gehäkselt werden“, schildert Lechner die richtige Vorgangsweise. Das Häkselgut kann dann kompostiert werden. Werden die Pflanzen zu früh ausgerissen oder abgeschnitten, treiben sie mehrfach neu aus.
Um die Springkraut-Plage los zu werden, reicht allerdings einmaliges Entfernen nicht aus. „Die Samen keimen mehrere Jahre lang. Um es nachhaltig zu bekämpfen, braucht es jährliche Aktionstage“, so Lechner.

    

Die Filz im Herbst 2010: Goldrute und Drüsiges Springkraut verdrängen heimische Pflanzen. Bildmitte: Wörgls Umweltreferent Richard Götz mit den beiden Naturschutzbeauftragten Kurt Lechner und Alois Ortner (v.l.). Bild rechts: Bei der Vorbereitung des Rückenwind-Jugendbeschäftigungsprojektes: Alois Ortner, Maria Ringler, Kurt Lechner, Jugendkoordinator Klaus Ritzer, Georg Griesser, Mitarbeiter der städtischen Umweltabteilung und Umweltreferent Richard Götz.

Invasive Neophyten wie das Drüsige Springkraut, Goldrute und japanischer Knöterich bedrohen auch die Artenvielfalt im Wörgler Feuchtbiotop Filz. Mit dem Rückenwind-Jugendbeschäftigungsprojekt von 11. bis 26. Juni 2011 ist der Startschuss zur Neophyten-Bekämpfung geplant. 20 Jugendliche aus England und Tirol stellen sich in den Dienst des Biotop-Schutzes und Wörgls Umweltreferent Richard Götz hofft, dass sich Natur-interessierte Freiwillige finden, die ebenso mitmachen. Weitere Infos gibt´s beim Diskussionsabend über Umwelt und Natur am Freitag, 20. Mai 2011 um 19 Uhr beim Gasthof Lamm in Wörgl.