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Wörgler Stadtteilgespräch am 22. Juni 2011 im Volkshaus

 

Stadtteilgespräch in kleiner Runde am 22. Juni 2011 im Volkshaus Wörgl - auf die Benützung des Podiums wurde verzichtet.

Wörgls Bürgermeisterin Hedi Wechner eröffnete das Stadtteilgespräch mit einem Kurzbericht über Straßensanierungen und Hochwasserschutz. Der Straßenzustandskataster weist diesen Stadtteil als jenen mit den meisten durchgeführten Straßensanierungen aus, wobei u.a. die Straßenzüge Oppererstraße, Augasse und Grillparzerstraße noch zur Sanierung anstehen.

"Alle Öffnungen zum Inn sind geschlossen, das Pumphaus wurde erweitert, der Gießenbach wird laufend geräumt - die Stadt investierte bisher 5,3 Millionen Euro in den Hochwasserschutz und Projekte um 8,3 Millionen Euro folgen noch", erklärte Wechner. Die noch ausstehenden Maßnahmen betreffen die Errichtung des Dammes an der Autobahn bei der Retensionsfläche im Westen, Kostenpunkt eine Million Euro, sowie die Verbauung des Bahngießen gemeinsam mit der Gemeinde Kundl. "Für die Latreinbach-, Lahnbach und Gießenbach-Verbauung laufen derzeit die Kosten-Nutzen-Untersuchungen. Dann werden wir auf Förderungen drängen, mit den Arbeiten kann frühestens 2012 begonnen werden", teilte Raumordnungsreferentin DI Bettina Müller mit. Vor dem Beginn von Bauarbeiten müsse man auf die Förderzusage warten, da man sonst um die Unterstützung umfalle.

Wechner wies auf die Online-Pegelstandsmessungen an Inn und Gießenbach hin, die von der Stadt-Website jederzeit aktuell abrufbar sind, sowie auf die laufenden Arbeiten am Wörgler Bachufer zum Lückenschluss des Hochwasserschutzes. Zudem würden am Montag, 27. Juni 2011, die mobilen Hochwasserschutzplanken zum Bischofer-Tunnel geliefert, mit denen der Ortsteil Söcking vor Überflutungen geschützt werden soll.

Im Rahmen des Stadtteilgespräches stellte sich Franz Sollerer (Bild links)als neuer Katastrophenschutz-Einsatzkoordinator vor. Er übernahm diese Funktion im Herbst 2010 von Stadtbauamts-Mitarbeiter Ing. Dietmar Günther. "Wir treffen uns alle 2, 3 Monate zu Sitzungen. Derzeit wird ein Gefahrenlageplan erstellt", so Sollerer.

Anfragen der Anrainer betrafen den anstehenden Bau des Kreisverkehrs an der Kreuzung Poststraße/Pichlerstraße sowie die Geruchsbelästigung durch die Kompostieranlage. "Es war schon einmal besser, aber jetzt ist es teilweise wieder unerträglich, überhaupt am Wochenende ist der Gestank oft extrem", meldete sich eine Anrainerin zu Wort. Ein Probleme stelle immer wieder auch die Anlieferung von toten Tieren zur Tierkörperverwertungsstation am Gelände der Kompostieranlage dar, da sich offenbar manche nicht an die Öffnungszeiten halten und Kadaver einfach vor der geschlossenen Station deponieren. Der Anblick toter Tiere bei der Anlieferung gab weiters Anlass zu Kritik: "Kann den Bauern nicht vorgeschrieben werden, die Kadaver wenigstens mit einer Plane zuzudecken? Die toten Tiere sind kein schöner Anblick, hier sind ja auch Schulkinder unterwegs", lautete ein Anrainer-Appell.

Zum Bau des Kreisverkehrs informierte DI Dietmar Günther (hier im Bild rechts mit Stadtamtsleiter Dr. Alois Steiner): "Die Errichtung ist heuer budgetiert und aufgrund der Überlastung der Kreuzung ist der Bau auch unbedingt nötig. Täglich passieren an die 8.000 Fahrzeuge diese Kreuzung." Mit dem Bau des Kreisverkehrs wird auch der Gehsteig in der Bahnunterführung entfernt, wobei in dieser Zeit mit Verkehrsbehinderungen zu rechnen ist.

Von Bürgerseite kritisiert wurde beim Stadtteilgespräch der "allgemein schlechte Zustand von Gehsteigen", der vor allem Menschen im Rollstuhl zu schaffen mache. Als "Schandfleck" bezeichnet wurde die Rad- und Fußweg-Bahnunterführung vom Angatherweg zur Raimundstraße - hier besteht der Wunsch nach einer besseren Gestaltung.

Bezogen auf die schwache Bürgerbeteiligung am Stadtteilgespräch regte Anita Schipflinger an, den Beginn nicht um 18 Uhr sondern später anzusetzen und direkter einzuladen, auch mit Aushang in den Citybussen. "Die Anregung nehmen wir gerne auf, künftig starten wir um 19 Uhr", erklärte Wechner.