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Rückenwind-Biotop-Projekt von 24. Juni 2011 bis 8. Juli 2011 |
vero / 27.06.2011 13:13
0 Wörgl Jugend Umwelt Natur Naturschutz England Cubic Rückenwind Feuchtbiotop Filz Neophyten Schutzgebiet |
Tirols Schutzgebiets-Beauftragter Kurt Lechner (links) gibt die Anweisungen, wie beim Entfernen des indischen Springkrautes und der Goldrute vorgegangen werden soll.
Das Rückenwind-Biotop-Projekt in der Filz wird gemeinsam von Verein Cubic und der Stadtgemeinde Wörgl organisiert und wendet sich an junge Leute, die Schwierigkeiten haben, am Arbeitsmarkt fuß zu fassen. Die 12 TeilnehmerInnen aus England wurden am Stockton Riverton College auf ihren Einsatz in Tirol bereits vorbereitet und reisten am 24. Juni 2011 an. "Die bilaterale Jugendbegegnung im Rahmen des EU-Projektes Jugend in Aktion umfasst neben dem Arbeitseinsatz auch die Erstellung einer Infobroschüre auf Englisch und Deutsch über die Neophyten-Problematik und wie man sie am besten bekämpft", erklärt Wörgls Jugendkoordinator Klaus Ritzer.
Wichtiger Bestandteil des Jugendaustausches, der großteils von der EU finanziert wird, ist auch gegenseitiges Kennenlernen bei Freizeitaktivitäten. So besuchten die jungen Leute bereits das Cover-Me-Festival und das Brezensuppenfest in Wörgl. Beim interkulturellen Fest am Dienstag, 28. Juni 2011 ab 19 Uhr in der ZONE Wörgl werden sie auch englische Landesspezialitäten zubereiten.
Über das Jugendprojekt in der Filz freut sich Wörgls Umweltreferent GR Richard Götz: "Durch die Neophyten ist die Artenvielfalt und damit die Einzigartigkeit der Filz gefährdet. Dieses Projekt ist ein guter Beitrag zur Erhaltung des Feuchtbiotopes", so Götz, der gleichzeitig weitere Aktivitäten in den kommenden Jahre wünscht. "Um nachhaltig zu wirken, müssen die invasiven Neophyten wie indisches Springkraut und kanadische Goldrute noch über Jahre bekämpft werden, da sich eine Samenbank bereits im Boden befindet", bekräftigt Kurt Lechner, Schutzgebietsbeauftragter des Landes Tirol. Durch Ausreißen des Springkrautes und Ausgraben der Goldrute soll eine weitere Verbreitung eingedämmt und wieder Platz für die heimischen Arten geschaffen werden. "Besonders wichtig ist der richtige Zeitpunkt, der jetzt gerade gegeben ist, nämlich kurz vor der Blüte. Wird das Springkraut zu früh entfernt, treibt es neu aus. Blüht es bereits, bildet es schon wieder Samen, was verhindert werden soll."
Der Schutzgebietsbeauftragte wies bereits 2005 im Rahmen einer Schmetterlings-Studie auf die Gefahr durch Neophyten-Zuwanderung in der Filz hin: "Damals war es noch nicht dramatisch - jetzt ist des das allerdings schon", so Lechner, der auf Nachahmung der Neophyten-Bekämpfung außerhalb des Schutzgebietes hofft, aber auf jeden Fall Tirols Schutzgebiete vor Überwucherung durch die eingeschleppten Pflanzenarten bewahren will. "Dazu würde es einen Aktionsplan für ganz Tirol brauchen", meint auch Richard Götz und sieht im Rückenwind-Projekt einen Beitrag zur Bewusstseinsbildung.
Weitere Info zum Projekt auch auf www.cubic-online.at sowie Bilder von Start des Rückenwind-Biotop-Projektes hier in der Galerie...