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Staatsbesuch am 9. Juli 2011 in Wörgl: Bundespräsident Heinz Fischer besuchte Vereine

  

Um 10 Uhr traf Bundespräsident Heinz Fischer (Bild links Mitte) ein und wurde von Bürgermeisterin Hedi Wechner und Landesrat Gerhard Reheis begrüßt. Mit Händeschütteln und anerkennenden Worten ging es in den Reihen der Vereinsvertreter weiter - hier im Bild in der Mitte fragte Heinz Fischer nach der Auszeichnung von Franz Sollerer nach, die er für seine Verdienste bei der Wörgler Feuerwehr erhalten hat. Wörgls Bürgermeisterin Hedi Wechner (Bild rechts) begründete recht unumwunden, warum der Empfang am Kirchplatz und nicht am Stadtplatz stattfand: "Hier haben wir Platz - und unser Stadtplatz ist ein Parkplatz!" Auf dem noch dazu bereits reges Treiben der Vereine herrschte, die dort ihre Stände fürs Stadtfest am Nachmittag aufrichteten.

Der letzte Staatsbesuch in Wörgl liegt Jahrzehnte zurück, merkte Wörgls Bürgermeisterin Hedi Wechner in ihren Begrüßungsworten an Bundespräsident Heinz Fischer und dessen Frau Margit beim morgendlichen Empfang am Kirchplatz am 9. Juli 2011 an. 1976 kam Rudolf Kirchschläger zur Eröffnung des Freischwimmbades am Madersbacherweg. Seither gab es keinen offiziellen Auftritt des Staatsoberhauptes mehr in der Stadt.

Zu Ehren des Präsidenten rückten die Wörgler Traditionsvereine aus und nahmen auf der Bundesstraße Aufstellung, während die Ansprachen im Kirchhof über die Bühne gingen. Neben zahlreichen Vereinsvertretern und  vielen Wörgler Gemeinde- und Stadträten - u.a. die Vizebgm. Evelin Treichl und Dr. Andreas Taxacher sowie Altbürgermeister Herbert Strobl und Ex-LA Ing. Andreas Obitzhofer - kamen weitere Landes- und Bundespolitiker wie die Nationalräte Carmen Gartelgruber, Josef Auer und Josef Lettenbichler sowie Gesundheitslandesrat Gerhard Reheis.

   

Einen Dank an alle Ehrenamtlichen sprach Bundespräsident Heinz Fischer aus, wünschte dem Stadtfest viel Erfolg und freute sich darüber, „eine neue Bürgermeisterin und einen temperamentvollen geistlichen Herren“ – bezogen auf Wörgls Stadtpfarrer Theo Mairhofer – kennengelernt zu haben. Nach den Klängen der vereint auftretenden Musikkapellen von Wörgl und Bruckhäusl feuerte die Sepp-Innerkofler-Standschützenkompanie eine besonders exakte Ehrensalve ab. Bundespräsident Heinz Fischer schritt mit Bürgermeisterin Hedi Wechner und Pfarrer Theo Mairhofer die Formationen ab und schüttelte danach vielen persönlich die Hand.

  

Von den Marketenderinnen gab´s nicht nur Hochprozentiges in flüssiger Form, sondern auch Blumen für den Bundespräsidenten, seine Frau und Bürgermeisterin Hedi Wechner. Im Kirchhof versammelten sich zum Abschluss des Empfanges Vereinsvertreter und den politische Mandatare für ein Erinnerungsfoto. Danach startete der Tross seine Tour durch die Bahnhofstraße, die Wörgls Vereine gerade zum Festplatz umbauten. Dokumentiert wird der Besuch auch vom jungen Filmteam der Neuen Mittelschule 1, das sich auch gern mit dem Präsidenten vor die Kamera stellte (Bild oben rechts).

   

Unkompliziert und bürgernah - so erlebten die Wörgler Heinz Fischer. Im Gehen dem Tirol-TV-Team mit Adriane Gamper und Hannes Dabernig ein Interview geben, Ordnungsliebe beim Schützennachwuchs vorzeigen oder einen zweiten "Präsidenten" im Volk entdecken...

   

... oder beim Kebab-Standl beim Verein Yildiz einkehren - Bundespräsident Heinz Fischer begeisterte sich spontan für jeden Spaß und verpasste sogar einem Wörgler Altherren-Fußballer eine kurze Nackenmassage. Baströckchen statt Perchtengewand - die Chance für ein Foto mit dem Bundespräsidenten Heinz Fischer und seiner Frau Margit nützte auch Michael von der Wörgler Widderkopf-Perchtenpass.

  

Heinz Fischer erkundigte sich beim Team des Jugendkulturvereins Burning Eight über die Aktivitäten - hier im Bild links mit Rudi Hechenberger, Dominic Kainzner, Andy Winderl und Michael Steinbacher, die auch in KulturZONE ehrenamtlich bei der Organisation des Kulturprogrammes mitarbeiten. Am Ende der "Stadtfest-Tour" versammelten sich neben Regionalpolitikern Stadtfestobmann Luggi Ascher und MitarbeiterInnen des Vereins Stadtfest für ein Gruppenfoto um Präsident Heinz Fischer und Gattin Margit.

   

Zum Abschluss des Wörgl-Besuches erkundigte sich Bundespräsident Heinz Fischer über die Arbeit im Wörgler Kinderschutzzentrum - im Bild in der Mitte beim gemeinsamen Gruppenfoto (v.l.) Dr. Anna Pontiller (Aufsichtsrat-Vorsitzende des Kinderschutzzentrums), Mag. Karin Hüttemann, Geschäftsführerin, Bürgermeisterin Hedi Wechner, Bundespräsident Heinz Fischer und Margit Fischer, Gesundheitslandesrat Gerhard Reheis, Dr. Angelika May, Gerichtsvorsteherin BG Innsbruck und Aufsichtsrätin, Mag. Anni Lindner, Kinderschutzzentrum-Mitarbeiterin in Wörgl, Josef Danner, Aufsichtsrat und Renate Ascher, Mitarbeiterin im Kinderschutzzentrum Wörgl. Gut gelaunt verabschiedete sich mittags Bundespräsident Heinz Fischer von Bürgermeisterin Hedi Wechner (Bild rechts).

Fischer würdigte die Arbeit des Kinderschutz-Zentrums

Nach der Tour durch die "Stadtfest-Meile" kehrte die Polit-Delegation im Kinderschutz-Zentrum im Fusslgebäude ein. "Besonders im Bereich des Sozialwesens ist ehrenamtliche Tätigkeit unbezahlbar, weil hier mit unheimlich viel Herz gearbeitet wird", betonte einleitend Gesundheitsreferent Gerhard Reheis, bevor Mag. Karin Hüttemann, Geschäftsführerin der Tiroler Kinderschutz GmbH die Arbeit der Einrichtung, die mit viel ehrenamtlichem Engagement aufgebaut wurde, vorstellte.

Das Kinderschutzzentrum Tirol mit seinen vier Standorten besteht in Wörgl seit 10 Jahren und ist eine kostenlose Beratungsstelle für Kinder und jugendliche Opfer von Gewalt und sexuellem Missbrauch. Die Institution betreut jährlich rund 1000 Klienten mit 4.000 Beratungs- und Therapiegesprächen, wobei das Wörgler Team 40 % der Klienten aufweist.
 
Besonders Fälle von sexuellem Missbrauch erfordern viel Fingerspitzengefühl und Erfahrung: "Die Sprache der Kinder ist nicht eindeutig und es gibt selten eindeutige Beweise. Hier muss man sehr feinfühlig und Schritt für Schritt vorgehen", erklärt Kinderschutz-Zentrum-Mitarbeiterin Renate Ascher. Der Kinderschutz Tirol ist auch Anlaufstelle für Kindergärtnerinnen, LehrerInnen, SozialarbeiterInnen und arbeitet vernetzt mit Behörden, Ärzten, Krankenhäusern und der Polizei und bietet Präventions-Workshops, Fortbildungen und Informationsveranstaltungen zum Thema sexuelle Gewalt sowie Schulsozialarbeit an.
 
Bundespräsident Heinz Fischer erkundigte sich danach, wieviele Fälle vor Gericht kommen. 2010 war es ein Viertel. Dass der Weg zu Gericht nicht immer der richtige Weg ist, um Kinder zu schützen, bestätigte Dr. Angelika May, Gerichtsvorsteherin des Bezirksgerichtes Innsbruck und im Aufsichtsrat des Kinderschutzzentrums: "Die Staatsanwaltschaft stellt viele Fälle ein, was von den Tätern dann als Freibrief gesehen wird." Wichtig sei der Zeitpunkt der Anzeige. Die Zusammenarbeit mit dem Kinderschutz-Zentrum ist bei nicht eindeutigen Fällen zunächst oft der bessere Weg, um ans Ziel - den Schutz des Kindes - zu kommen. Weitere Infos zum Tiroler Kinderschutz gibt´s online auf www.kinderschutz-tirol.at
 
Weitere Bilder vom Empfang des Bundespräsidenten hier in der Galerie
sowie von der Tour durch die Stadtfest-Vereinsstandl und dem Besuch im Kinderschutz-Zentrum