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Vortrag von Univ.Doz. Dr. Peter Goller am 23.9.2011 im Volkshaus Wörgl |
vero / 28.09.2011 20:46
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Historische Fakten statt verklärender nostalgischer Rückschau - Univ.Doz. Dr. Peter Goller wies in seinem Vortrag zunächst auf Habsburger-Aktivitäten nach dem Ende der Monarchie 1918 hin wie die Sympathien für das faschistische Mussolini-Regime oder den 1936 in einem Interview geäußerten Wunsch, sozialdemokratische Parteien verbieten zu lassen.
Goller entlarvte als Mythos, dass die Habsburger die Wiege des Rechtsstaates seien. Als sich die Arbeiterbewegung in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts aufgrund der gravierenden Missstände formiert, lösen die Habsburger 1869 den zwei Jahre vorher gegründeten Arbeiterbildungsverein auf, verhaften die Anführer, klagen sie wegen Hochverrates an und beschlagnahmen das Vermögen. Schwächung der Bewegung durch Ausschaltung der Kader - so lautete die Strategie auch in den folgenden Jahrzehnten. Teilnehmerinnen und Teilnehmer an Veranstaltungen oder Demonstrationen wurden entlassen und am Gerichtsweg belangt, 1884 wurde über Wien sogar der Ausnahmezustand verhängt.
Den alles andere als humanen Umgang der Habsburger mit ihren "Untertanen" während des 1. Weltkrieges schilderte Goller u.a. anhand des Beitrages von Hans Hautmann für die Alfred Klahr Gesellschaft - online nachzulesen auf http://www.klahrgesellschaft.at/Mitteilungen/Hautmann_3_11.pdf
Bei der anschließenden Diskussion wurde Otto Habsburg enge Verbindung zum Tiroler Schützenwesen kritisiert - hier würden auf spielerische Weise alte Herrschafts-Denkmuster weitergepflegt, verniedlicht und als Brauchtum abgetan.