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Philosophisches Café am 7. Oktober 2011 im City Center Wörgl

   

Großes Interesse am Philosophischen Café in Wörgl: Architekt Markus Blösl (Bild Mitte rechts) diskutierte mit dem Publikum, u.a. mit Bürgermeisterin Hedi Wechner (Bild rechts), hier im Bild mit Bezirkshauptmann Christian Bidner.

Ist Schönheit objektiv oder rein subjektiv bewertbar? Impulse dazu lieferten der Architekt DI Markus Blösl und der Künstler Herbert Gwercher, der aktuelle Arbeiten präsentierte. Zu den Kriterien guter Architektur zähle, wie sie sich einfüge in die Natur und das Umfeld. Architektur bewegt sich im Spannungsfeld von Zweckmäßigkeit und Wohlfühlen, wobei beim öffentlichen Wohnbau die Kosten ein „entscheidendes Entwurfsinstrument“ seien. „Architektur hat immer mit der Gesellschaft und mit Öffentlichkeit zu tun“, erklärte Blösl und verwies auf nachahmenswerte Entwicklungen in Berlin, wo sich vor Baubeginn Baugruppen bilden, die selbst entscheiden, wie sie leben wollen: „Die Benutzer sind von Anfang an im Boot - das ist ein großer Vorteil.“
 
Die Gestaltung öffentlicher Plätze produziere automatisch Konflikte, da sie von unterschiedlichen Interessensgruppen genutzt werden. „Architektur ist Partizipation“, ist Blösl überzeugt und will mit seiner Arbeit als Architektur-Vermittler Kinder und  Jugendliche ermutigen, ihre Meinung und Anliegen zur Sprache zu bringen.  Begeistert zeigte sich Blösl vom Neuen Landhausplatz in Innsbruck, der nun als Skaterplatz genützt wird: „Damit wird die Jugend in die Stadt geholt.“ 
 
Ob das nun ein „Zufallsprodukt“ oder geplant gewesen sei, wollte Wörgls Bürgermeisterin Hedi Wechner wissen, die ebenso wie Bezirkshauptmann Christian Bidner im philosophischen Café Platz genommen hatte und mitdiskutierte. Diplomatisch antwortete Landesrätin Beate Palfrader: „Wir wollten einen Platz für die Bevölkerung schaffen.“
 
Sehr angetan vom zahlreichen interessierten Publikum, das der Einladung der Initiatorinnen Gabi Brunner und Ulli Treichl sowie des Wörgler Kulturausschusses gefolgt war,  zeigte sich abschließend Markus Blösl und meinte: „Dieses philosophische Café ist eine fantastische Idee. Wo 90 Prozent der Bevölkerung den Fernseher einschalten sind hier so viele Leute, mit denen man diskutieren kann!“
Weitere Bilder vom Philosophischen Café hier in der Galerie...