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Hobbygärtner Thomas Gasteiger aus Wörgl baut exotische Nutzpflanzen an

 

   

Beim Urkorn-Pflanzenmarkt in Schwaz am 14. Mai 2011 zählten Parakresse und Yakon zu den Exoten - ausprobieren stand für den Wörgler Hobbygärtner Thomas Gasteiger fest - hier im Bild rechts abgebildet mit einer weiteren Besonderheit aus der Vorjahresernte, einem violetten Karfiol. Die Parakresse stammte von der Arche Noah, die Yakon-Pflanze im Joghurtbecher vom Taltente-Tauschmarkt.

   

26. Juli 2011: Die Parakresse, lateinisch Spilanthes oleracea (Bild links und Mitte) am Acker breitet sich rasch aus und entwickelt sich zum "Party-Hit" bei der Jugend: Das scharf-aromatische Würzkraut verursacht ein Brausepulver-ähnliches starkes Kribbeln im Mund, wirkt leicht betäubend und wurde in Mittelamerika früher gegen Zahnschmerzen verwendet. Heute sind die dekorativen Blüten und Blätter  Zutaten bei Bowlen und Cocktails. Vorsicht ist mit großen Blüten geboten, sie sind besonders scharf!

Die Yakon-Knolle wächst nach dem Auspflanzen nach den "Eisheiligen" in unmittelbarer Nachbarschaft von Roten Rüben, Parakresse, Salat und Erdkastanie. Seit einigen Jahren experimentiert Dr. Dieter Oswald aus Breitenbach, Mitglied beim Tiroler Verein Urkorn, selbst im Garten mit der aus Südamerika stammenden Pflanze und schrieb darüber im "kraut&rüben-Forum":

„Sie soll bis zum Frosteintritt etwa mannshoch werden, abhängig davon, wie gut es ihr an diesem Platz gefällt.  Im Herbst, vor dem Eintreten von größerem Frost, sollte ein etwa kopfgroßer Klumpen von Knollen daran sein. Dieser Kopf besteht nun aus 3 Komponenten. Den großen Reserveknollen, die eine gewisse Ähnlichkeit mit Dahlienknollen aufweisen; diese ißt man. Aber nicht gleich! Laut Literatur muss man die Knollen eine Zeitlang  lagern,  sogar im Licht, damit sie süß werden. Gegessen können sie dann roh werden, z.B. aufgeraspelt im Joghurt, aber auch gebraten, gedünstet oder gekocht. Auch getrocknet als Chips sind sie ganz ausgezeichnet! Aber diese Lagerung vor der Verwendung scheint kritisch zu sein - ev. mehrmals kleine Proben verkosten - sie müssen süß werden! Der zweite Teil sind die Stängel und an ihnen sitzen im Unterschied zur Dahlie schon kleine Knollen. Diese sollen das Pflanzmaterial für das nächste Jahr geben. Der Gesundheitswert der Knolle soll ja auch sehr hoch sein - als Zucker hat die Knolle wohl das Inulin, das heißt für Diabetiker geeignet.“

 

17. August 2011: Die Yakon am Acker von Thomas Gasteiger legt zu...

     

20. September 2011: .... und blüht einen Monat später sogar! Auf einem Nordhang... Um den Stängeln mehr Halt zu geben, bindet sie Thomas an Holzstangen fest.

 

    

17. Oktober 2011: Nach dem ersten Nachtfrost, der die Spitzen der Yacon-Pflanze verdorren ließ, geht´s an die Ernte - die alle Erwartungen übertrifft: Aus der kleinen Knolle im Joghurtbecher wurde tatsächlich ein stattlicher Knollen-Stock, dessen Früchte über 10 kg auf die Waage bringen - die größte Knolle wiegt 2,20 Kilogramm.

Und wie schmeckt die exotische Knolle? "Frisch wie junger Kohlrabi - sehr gut", berichtet Thomas Gasteiger, der die Ernte jetzt erst einmal wie geraten bei Sonnenlicht weiter reifen lässt. Die Setzknollen fürs nächste Jahr sind bereits in Sand eingelegt.