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Beschluss vom Wörgler Gemeinderat am 3. November 2011 |
.Weiter warten - so lautet das Ergebnis der Beschlussfassung im Wörgler Gemeinderat am 3. November 2011 zum Antrag auf Umsetzung der ersten Baumaßnahmen im Fischerfeld zur Errichtung des Stadtparkes.
"Seit 2006 liegt die Sonderflächenwidmung Stadtpark und der Vertrag mit den Eigentümern über Einrichtung der Dienstbarkeit zur Errichtung und Erhaltung eines Parkes auf 3.000 Quadratmetern sowie der Geh-Dienstbarkeit für die Zufahrtswege vor", schilderte Grün-GR Mag. Alexander Atzl, Leiter des städtischen Immobilienausschusses die Vorgeschichte. Die Pläne zur Errichtung einer Seniorenresidenz wurden 2009 aufgegeben. In dessen Bau hätte auch die Parkgestaltung erfolgen sollen. 2010 lud die Stadt die Bürger ein, beim Ideenwettbewerb zur Parkgestaltung mitzumachen, worauf auch viele Vorschläge im Stadtamt einlagten.
Nachdem eine Wohnbaugesellschaft Interesse am Fischerfeld zeigte und die Stadt dem neuen Verwendungszweck unter der Auflage, dass die Wohnungen erst 2014 angeboten werden, zustimmte, entsprach die Stadt dem Wunsch der GHF-Stiftung, die Situierung des Parkes eventuell zu ändern. "Die diversen Vorschläge fanden aber keine Zustimmung in den Ausschüssen", so Atzl, der nun auf die Einrichtung des Parkes drängt. Die Stifung habe mittlerweile Insolvenz angemeldet und es stehe nicht fest, wann die restliche Grundfläche veräußert werde. "Wir sollten jetzt nicht weiter warten, was mit dem Rest passiert, sondern den Park in Etappen umsetzen", schlug Atzl vor und verwies darauf, dass die Dienstbarkeit auch wieder verfallen könne, wenn die Stadt keine Maßnahmen am Grundstück setze.
"Der neue Stadtpark soll ein Park für alle sein, mit viel Grün, ganzjährig nutzbar, Wasser, Strom und WC am Gelände", so Atzl. Das Raumkonzept sieht die Errichtung einer kleinen Arena mit Bühne und Sitzplätzen im Norden des Grundstücks vor, weiters einen Brunnen und Sitzgegelegenheiten sowie Kleinkinderspielgeräte. "Heuer steht noch ein Budget von 46.000 Euro zur Verfügung, das wir mit Errichtung der Wege und der wichtigsten Infrastruktur garnicht voll ausschöpfen würden", erklärte Atzl und plädierte dafür, einerseits einen Grundsatzbeschluss zum Bau des Parkes zu fassen und andererseits heuer noch mit der Umsetzung zu beginnen.
Vizebgm. Evelin Treichl (Bürgermeisterliste Arno Abler) hingegen will den Besitzerwechsel abwarten, FWL-STR Mario Wiechenthaler fragte nach der Baumassendichte: "Erhöht sich diese bei Bau des Parkes?" Was Stadtbauamtsleiter Dr. Egerbacher bestätigte: "Wird die Dichte auf das Restgrundstück umgelegt, so werden die Gebäude höher." Für die Bebauung sei allerdings noch ein Bebauungsplan notwendig und bei dessen Genehmigung habe die Stadt weiterhin Einfluss auf die Baumassendichte, stellte Raumordnungsreferentin DI Bettina Müller dazu fest.
Bürgermeisterin Hedi Wechner vertrat den Standpunkt, dass ein Grundsatzbeschluss durch den verbücherten Servitutseintrag nicht mehr nötig sei und sprach sich ebenso fürs Abwarten aus, auch weil die ursprünglichen Abmachen über Öffnungszeiten und Benützungsregelungen, die mit der GHF-Stiftung vereinbart wurden, nun nicht mehr relevant seien.
"Wir haben jetzt sechs Jahre lang gewartet - und egal, wer den Grund erwirbt, er hat keine Möglichkeit, in den Stadtpark einzugreifen", erklärte Atzl, bezeichnete die vorgebrachten Einwände als hanebüchern und erhielt Unterstützung vom Fraktionskollegen Umweltreferent GR Richard Götz, der im Warten eine Verzögerungstaktik ortete. Der Gemeinderat entschied sich schließlich mit 16 Stimmen fürs Abwarten.