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Vollversammlung des TVB Ferienregion Hohe Salve am 23. November 2011 in Hopfgarten

    

In der Salvena Hopfgarten lud der TVB Ferienregion Hohe Salve zur Vollversammlung. Am Podium (Bild Mitte von links) Hopfgartens Bürgermeister Paul Sieberer, Mag. Werner Taurer, TVB-GF Stefan Astner, TVB-Obmann Hans-Peter Osl und Aufsichtsratvorsitzender Balthasar Sieberer.

Deutlich mehr Mitglieder als im Vorjahr fanden sich bei der diesjährigen Vollversammlung des Tourismusverbandes Ferienregion Hohe Salve am 23. November 2011 in der Salvena in Hopfgarten ein. Der Tourismusverband umfasst die Gemeinden Wörgl, Hopfgarten mit der Kelchsau, Itter, Angath, Angerberg, Mariastein und Kirchbichl und verfügt über 5.700 Betten in Häusern, inklusive der Campingplätze über 7.000 Betten.

Tourismusabgaben erhöht

Der Grund für den guten Besuch dürfte in der angekündigten Beschlussfassung über die  Anhebung der Tourismusabgaben liegen, die damit begründet wurde, dass die Sätze jahrelang nicht angehoben wurden. "Die Bettenabgabe beträgt in Itter und Hopfgarten schon jetzt einen Euro und soll jetzt im gesamten Verbandsgebiet 1 Euro betragen", erklärte TVB-Obmann Hans-Peter Osl. In Söll, im Alpbachtal und in der Wildschönau betrage die Abgabe bereits 2 Euro. Die 40 Cent Mehreinnahmen sollen die jeweiligen Ortsbudgets auffetten. Was den Promillesatz betrifft, den alle Wirtschaftsbetriebe an den Tourismusverband abführen müssen: Dieser liege tirolweit durchschnittlich bei 11,7 Promille und solle auf 10 Promille angehoben werden.

Die ohne vorherige Diskussion von Dr. Susanne Jungmann von der Tourismusabteilung des Landes durchgeführte Abstimmung brachte nach Gewichtung der Stimmen ein eindeutiges Ergebnis: Für die Erhöhung des Promillesatz stimmten 49 Personen (866 Stimmanteile), dagegen 23 (108 Stimmanteile) bei vier ungültigen Stimmen. Für die Anhebung der Bettenabgabe auf einheitlich 1 Euro stimmten 60 Personen (911 Stimmanteile), dagegen 7 Personen (58 Stimmanteile) bei 8 ungültigen Stimmen. "Die Spanne der Aufenthaltsabgaben in Tirol liegt zwischen 0,55 und 3 Euro - mit einem Euro ist man immer noch im unteren Bereich", teilte Jungmann mit.

Jahresrückblick

In seinem Bericht ging TVB-Obmann Hans-Peter Osl auf die wichtigsten Ereignisse des abgelaufenen Jahres ein, zu denen der Umbau des Info-Büros in Hopfgarten um 130.000 Euro zählt. Das Land leistete dazu einen Zuschuss von 50.000 Euro. Als weitere Investition strebe der Verband 2012 eine Beteiligung am Golfplatz Westendorf mit 100.000 Euro an, um für die Gäste eine Ermäßigung von 20 % anbieten zu können. Das Angebot stehe, die Entscheidung sei noch nicht gefallen. Zu den Neuerungen 2011 zählt weiters die um 30.000 Euro errichtete Mountainbike-Downhill-Strecke in Hopfgarten und die GPS-Tourenerhebung der Wanderwege, an denen 2.000 neue Wegweiser angebracht wurden.

TVB-Geschäftsführer Stefan Astner stellte die Nächtigungs-Statistik vor. Mit 475.874 Übernachtungen verzeichnete der Verband ein leichtes Minus von 0,2 %, das vor allem auf die Wintersaison mit minus 0,6 % zurückzuführen sei. Der Sommer war mit 266.550 Nächtigungen und einem Plus von 6,3 % der beste der vergangenen fünf Jahre. Den Löwenanteil der Nächtigungen mit fast 236.000 verbucht übrigens Hopfgarten, gefolgt von Itter mit 87.500, Wörgl (63.800), Kirchbichl (29.000), Angerberg (23.000), Angath (20.300) und Mariastein (19.700). Die Bettenanzahl ist leicht rückläufig, seit 2006 um minus 1,13 %.

"Der Trend geht zu kürzerer Aufenthaltsdauer, diese Herausforderung gilt es anzunehmen. In Wörgl spielt auch der Tagesgast eine große Rolle", erklärte Astner und informierte über die Marketing-Aktivitäten, für die vermehrt auf Kooperationspartner gesetzt wird. Der aktuelle TV-Clip zur Wintersaison läuft 1.400 mal bei 8 TV-Sendern in den Hauptherkunftsländern. Die Kosten von 1,25 Millionen Euro dafür werden von der Tirol-Werbung mit 300.000 Euro gesponsert. "Wenn eine TV-Kampagne in Deutschland landesweit alle Menschen erreichen soll, braucht man dafür ein Budget von 900.000 Euro. Gleich viele Leute im Internet erreicht man mit 175.000 Euro", schilderte Astner die Entwicklung im Medienbereich. Zu den Werbeaktivitäten zählen weiters Messebesuche in Kooperation mit andern Tourismusverbänden, eine Konzert-Tour mit Bianca Fuchs mit 18 Auftritten in Norddeutschland sowie organisierte Presse-Reisen, die Journalisten in die Region bringen.

Bei der Vorschau auf 2012 wies Astner auf eine Reihe von Events hin, u.a. auf 30 Jahre Wörgler Stadtfest und das Jubiläum 650 Jahre Markt Hopfgarten. Abschließend dankte Astner noch allen, die ehrenamtlich für den Verband arbeiten - rund 1.000 Stunden seien 2011 ehrenamtlich geleistet worden.

Jahresabschluss

Die Bilanz des TVB Ferienregion Hohe Salve weist rund 2,3 Millionen Euro aus, wobei die Eigenkapitalquote mit 90 % deutlich über dem Landesdurchschnitt liege. Die Gewinn- und Verlustrechnung weist einen Jahresüberschuss von 96.000 Euro aus, wobei bei den Einnahmen die Pflichtbeiträge der Mitglieder mit 1,74 Millionen Euro das meiste Geld in die Kasse bringen. Die Aufenthaltsabgabe brachte knapp 457.000 Euro ein. Bei den Ausgaben gingen 1,7 Millionen Euro in Werbung und Infrastruktur, der Personalaufwand liegt bei fast 447.000 Euro. Vorstand und Aufsichtsrat wurden nach Verlesung des Rechnungsprüfungsergebnisses, das dem gesamten Team eine tadellose Geschäftsführung attestierte, einstimmig von der Vollversammlung entlastet.

Strategie-Workshop: Wie das touristische Angebot weiterentwickeln?

Das Münchner Beratungsunternehmen Kohl & Partner leitete 2011 eine zweitägige Klausur zur weiteren Strategieentwicklung. Mag. Werner Taurer von der Agentur präsentierte das Ergebnis des Workshops. Wichtig für die Weichenstellung sei ein klares Profil, die Herausarbeitung von Alleinstellungsmerkmalen sowie die Formulierung konkreter Ziele. Erarbeitet wurden Trends ebenso wie Schwächen und Stärken der Region.

Zu den Megatrends zähle das Thema Gesundheit, eine neue Natursehnsucht sowie der Wunsch nach Nachhaltigkeit, aber auch nach Tradition, Regionalität und Authentizität. Im Sommertrend liege Radfahren. "Hier ist die Herausforderung, die Betriebe mitzuziehen", so Taurer. Zurück zur Natur bedeute inszenierte Natur - es gehe um das Konsumierbarmachen der Natur. Im globalen Wettbewerb sei zudem in Zukunft vermehrt ein Schulterschluss von Regionen notwendig.

Dass der Verband über eines der größten Skigebiete der Alpen verfügt zählt zu den großen Stärken, fehlende Tourismusgesinnung in den Gemeinden zu den Schwächen. An der Optimierung der bestehenden Angebote setzt dann auch der vorgeschlagene Maßnahmenkatalog an, der u.a. ein Anfänger-Skigebiet in Hopfgarten sowie Sommertrainingsmöglichkeiten für Langläufer beinhaltet. Weitere Ergebnisse aus dem Strategieworkshop sehen Sie hier auf ausgewählten Präsentationsfolien des Vortrages (hier anklicken).

Abschließend wurde noch zum Besuch der Tourismusmesse der Ferienregion Hohe Salve am 1. Dezember 2011 von 13 bis 18 Uhr in der Salvena Hopfgarten eingeladen. Vorträge widmen sich den Themen Rechtliche Rahmenbedingungen der Beherbergung mit Schwerpunkt etourism, Deskline 3.0, Facebook für Klein- und Mittelbetriebe, E-Meldewesen und Sommerkampagne 2012 Bergsommer Tirol.