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Beschlüsse aus dem Wörgler Gemeinderat

 Der aus Platzgründen erforderliche Zubau zum Seniorenheim Wörgl liegt vorerst auf Eis. "Aufgrund der derzeitigen Budgetsituation wird es als unrealistisch angesehen, den Zubau vor 2016 zu beginnen", teilte Evelin Treichl am 15. Dezember 2011 im Gemeinderat mit. Mit der Verschiebung des Zubaues müssten daher dem Konzept der Steuerungsgruppe folgend begleitende Maßnahmen wie eine erste Anlaufstelle für Betroffene, Freiwilligenkoordination, betreutes Wohnen, Kurzzeit- und Tagespflege ausgebaut werden.

Ab 1. März 2012 stellt die Stadt Wörgl zur Freiwilligenkoordination eine Halbtagskraft ein. Die Kosten des 50%-igen Arbeitsplatzes werden mit 1.700 Euro monatlich beziffert. Zu den Aufgaben zähle der Aufbau eines Netzes von Ehrenamtlichen, deren Betreuung und Einteilung. GR Mag. Johannes Puchleitner (Bürgermeisterliste) wies auf die Umstrukturierung im Jugendbereich hin: "Das geplante Zentrum für Nahraumentwicklung hat auch so eine Koordination vorgesehen. Wird da dann doppelt gearbeitet?" Überschneidungen befürchtete auch Jugendreferent GR Christian Kovacevic und fragte, ob und wie hier der LA21-Beauftragte Peter Warbanoff dabei sei, dessen Aufgabe ja auch die Koordination ehrenamtlicher Arbeit sei. Vizebgm. Treichl als auch Bürgermeisterin Hedi Wechner schlossen daraufhin aus, dass es zwei Ehrenamtskoordinatoren geben werde. Wie nun eine konkrete Regelung aussieht, ging aus den Gemeinderatsbeschlüssen allerdings nicht hervor.

Tagesbetreuung und Kurzzeitpflege

Um Tagesbetreuung anbieten zu können, beschloss der Gemeinderat den Ausbau der Wohnstube und der Wohnbereiche im bestehenden Seniorenheim um 40.000 Euro sowie die Anstellung einer Heimhilfe-Teilzeitkraft. Kurzfristig könnten so bis zu 5 Tagesbetreuungsplätze geboten werden.

Platz für Kurzzeitpflege will man schaffen, indem die zwei der vier für Doppelbelegung adaptierten Zimmer ausschließlich für die Kurzzeit- und Übergangspflege zur Verfügung gestellt werden. Hintergrund ist, dass die Doppelbelegung nur in äußersten Notfällen angenommen wurde - eine Dauerbelegung sei also kaum möglich. Durch die Umstrukturierung betrage die Kapazität des Hauses dann 120 Dauerplätze für Wörgler  und 4 Kurzzeit- und Übergangspflegeplätze für das Tiroler Unterland.

Die Betreuungsdienste des Seniorenheimes werden nun auch während der Nacht auf die betreuten Wohnungen des Gesundheits- und Sozialsprengels ausgedehnt. Damit können auch Personen mit entsprechender Pflegestufe dort aufgenommen werden.

Personalpool von Seniorenheim und Sozialsprengel

Um eine bessere personelle Zusammenarbeit zwischen Seniorenheim und Gesundheits- und Sozialsprengel zu ermöglichen, stimmte der Gemeinderat der Einrichtung eines Personalpools zu, um Auslastungsschwankungen besser aussteuern zu können. Entlohnt wird zum durchschnittlichen Jahresbruttostundensatz beider Einrichtungen.

Bürgermeisterin Hedi Wechner bezeichnete diese Vorgangsweise als "interessanten Versuch der Zusammenarbeit", der allerdings auf auf Skepsis stößt: Vizebgm. Evelin Treichl ist vom Konzept ebensowenig überzeugt wie FWL-GR Ekkehard Wieser und Grün-GR Richard Götz, der diese Konstruktion als "sehr problematisch" ansieht: "Bei beiden Einrichtungen herrscht Personalmangel - so soll also die Kapazität herkommen?" Auch personaltechnisch sei es "ungut".

Trotz dieser Einwände wurden allerdings alle Beschlüsse einstimmig gefasst. "Das sehe ich als ein Zeichen der Wertschätzung für die Arbeit der Steuerungsgruppe", meinte Sozialreferentin Evelin Treichl und bedankte sich bei allen Mitgliedern des Gremiums für die konstruktive Zusammenarbeit.