"Ursprünglich war aus Kostengründen kein neues Logo vorgesehen", leitete Wörgls Bürgermeisterin Hedi Wechner die Präsentation des neuen Logo und Corporate Design der Stadtgemeinde Wörgl am 11. April 2012 im Wörgler Stadtamt ein und freute sich über die Initiative der Innsbrucker Werbeagentur Spectrum, die die Logo-Entwicklung im Rahmen des Werbeauftrages der Stadtmarketing GmbH durchführte. "Die Umstellung auf das neue Design wird im Laufe der Zeit erfolgen, dadurch sind die Kosten minimal", informierte Wechner über die weitere Vorgangsweise. Drucksachen mit dem alten Logo werden weiterverwendet, Beschriftungen vorzu vorgenommen - "einen harten Schnitt wird es nicht geben."

Positiv sieht auch Vizebgm. Evelin Treichl den neuen optischen Auftritt "ohne Firlefanz". 2010 sei der Wunsch nach einem neuen Logo bereits aufgetaucht, aus Kostengründen habe man aber darauf verzichtet - man könne nicht an allen Ecken und Enden sparen und für so etwas Geld ausgeben. "Joseph Hauser hat uns aber überzeugt, dass mit einer neuen Markenbildung auch ein neues Logo verbunden sein soll", so Treichl, die darauf hinweist, dass "kein Verein gezwungen ist, das Logo sofort auszutauschen." Auch hier gelte, dass es im Lauf der Zeit Verwendung finden soll.

"Das Logo ist der wichtigste Botschafter der Marke und soll die Inhalte der Marke transportieren", erklärte Joseph Hauser und stellte mit Art-Director Tim Berger den kreativen Kopf hinter der Logoentwicklung vor. Wörgl habe mit dem neuen Stadtmarketing-Slogan "Energiemetropole - wir leben Visionen" eine klare Positionierung. "Das neue Logo ist selbstähnlich abgeleitet aus dem Ursprungswappen der Stadtgemeinde", verwies Hauser auf das Hoheitszeichen der Stadt mit dem dreigeteilten Stadtwappen, bestehend aus dem W (die Wehrtürme der Wehrburg symbolisierend), den beiden geflügelten Ringen (die Zusammenlegung von Wörgl Kufstein und Wörgl Rattenberg 1911 sowie das Flügelrad der Eisenbahn symbolisierend) und der roten Fläche im unteren Teil.

Als prägnanten Teil dieses Wappens ortete man die geflügelten Ringe und konzentrierte sich auf das Symbol des Flügels - über 100 Flügelvarianten habe man ausprobiert und sei schließlich beim Schmetterling gelandet. Zur Philosophie dahinter nennt Hauser den Schmetterlings-Effekt: "Den Effekt, dass in komplexen, nichtlinearen dynamischen Systemen eine große Empfindlichkeit auf kleine Abweichungen in den Anfangsbedingungen besteht. Geringfügig veränderte Anfangsbedingungen können im langfristigen Verlauf zu einer völlig anderen Entwicklung führen. Kleine Ursache, große Wirkung."

Den Flügelschlag des Schmetterlings wird es in Anlehnung an das bisherige Corporate Design in unterschiedlichen Farben geben, jeweils Fachgebieten zugeordnet - von orange für den Sozialbereich über gelb für Wirtschaft, grün für Tourismus und Umwelt, blau für Infrastruktur und violett bis pink für Kultur und Sport.

Das neue Wort-Bild-Markendesign wurde dem Stadtmarketing sowie den Fraktionsführern vorgestellt. "Nicht jeder hat gleich Hurra gerufen und es hat Diskussionen gegeben", erklärt Bürgermeisterin Wechner, die aus den Reaktionen heraushörte, dass "niemand das Symbol mit einem Schmetterling identifizierte, sondern mit dem Unendlichzeichen und einem angedeuteten W." Dass der Schmetterling unterschiedlich große Flügel aufweist, begründet Art-Director Tim Berger. "Die 3D-Darstellung wirkt dynamischer."

"Ich bin froh, dass der nun vorliegende Entwurf aufgrund seiner klaren Struktur, der Klarheit der Schrift und der Herleitung aus dem Wappen alle überzeugt hat," freut sich Bürgermeisterin Wechner. Das neue Design wurde vom Gemeinderat am 29. März 2012 im vertraulichen Teil beschlossen.